Crassula ovata - Kulturprobleme

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  • Habe überlegt sie aufzuhängen (also vorsichtig am Stamm mit weichen Seilen befestigen)

    Hallo Bellarina,


    tja, da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt ;). Ich habe oben mal ein Foto meiner Agave-attenuata-Umpflanzaktion verlinkt. Ein Flaschenzug samt prangerartiger Haltevorrichtung für den Stamm machte schonendes Umtopfen möglich. Ich plane, dieses Jahr auf gleiche Weise meine Crassula ovata umzupflanzen.


    Beste Grüße

    Ingo

  • Hallo Ingo, das ist eine klasse Methode. Wir haben einen frei schwebenden Korbsessel im Garten. Ohne Korb kann man da sicher eine Pflanze aufhängen.


    Die Idee mit den Bananenkisten und dem Einschnitt für den Stamm gefällt mir auch, Petra. Das ganze auf einem Tisch mit überhängendem Wurzelballen...


    Viele Grüße

    Ralf

  • Die Crassula von meiner Mutter ist mit dem alten Substrat so dermaßen "verbacken", dass ich das alte Zeugs gar nicht abbekommen habe. Das ist ein dicker Klumpen gewesen. Macht es Sinn, sie auch in Vulcatec Substrat umzusetzen? Ich hatte die Pflanze seinerzeit (vor ca. 2-3 Jahren) in einen etwas größeren Topf gesetzt und einfach mit Sukkulentenerde aufgefüllt.

    Ist die Pflanze in den letzten 2-3 Jahren gut gewachsen? Dann kannst du dich fragen, ob ein erneutes Umtopfen nötig ist. Nach dem Motto, never change a running system. Der Ansatz führt dich aber nicht weiter in der Frage, ob sie nicht noch besser wachsen könnte und was passiert, wenn du etwas änderst. Ausprobieren finde ich sehr spannend und Geldbäume machen eine Menge mit. Du könntest den Geldbaum auch rausholen und die Sukkulentenerde von vor 2 Jahren durch Vulkatec ersetzen. Das dürfte vermutlich noch gut machbar sein.


    Die Radikalmethode wäre, die gesamte Erde zu entfernen, egal wie. Diese Erfahrung habe ich im letzten Jahr gemacht. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

  • Anfang Mai letzten Jahres hat unsere Nachbarin eine alte Crassula ovata ins Gebüsch hinter ihren Garten geworfen. Sie war wohl seit Jahren in jämmerlichem Zustand. Ich wollte sie retten und sehen, wie sie auf meine Taten reagiert.

    Nach dem Reinigen und dem Rückschnitt aller sichtbar kranker und toter Äste blieb nicht mehr viel übrig vom Hauptstamm. Die Wurzeln waren fest mit der Erde und miteinander verbunden. Ich wollte alles an alter Erde abhaben. Da krabbelte so einiges im Wurzelbereich rum. Am Ende blieb von den Wurzeln fast nichts mehr übrig.

    Ich habe den Stamm in 100% Vulkatec Kakteen Premium Substrat gesetzt. In den nächsten Wochen trockneten und faulten immer mehr Teile des Stamms, so dass ich immer mehr abschneiden musste. 2 Monate später, Anfang Juli war noch ein Stumpf übrig, der aber begann auszutreiben.

    Heute sieht das so aus. Die Mühen haben sich für mich gelohnt und ich habe ein Stammstück mit schön blätternder Rinde, dass in gesundem Substrat steht.

    Was vermute ich aufgrund meiner Erfahrungen für die Crassula deiner Mutter? Ich habe den Wurzelballen 2 Tage in Wasser stehen lassen, um den festen Wurzelballen zu lockern und dennoch keine Wurzeln retten können. Das kann dir auch passieren, wenn du die komplette Erde entfernen willst. Aber die Geldbäume sind zäh. Vielleicht entfernst du die Hälfte des alten Substrats, lässt ihn 2-3 Jahre in neuem Substrat neu Wurzeln und gehst dann an die verbleibende Hälfte. Das überlege ich für mich, wenn ich meine beiden großen Geldbäume umtopfen werde und es Schwierigkeiten mit dem alten Substrat gibt.

    Viele Grüße Ralf

  • Sie war wohl seit Jahren in jämmerlichem Zustand.

    Die Nachbarin? =O


    Schon unglaublich wie zäh NachbarnPflanzen oft sind. Ich glaub wirklich, dass diese Geldbäume nahezu unkaputtbar sind. Ich kenn hier so eine dunkle Kellerkaschemme, wo seit Jahren ein Geldbaum auf ner Fensterbank steht. Tageslicht gibt´s da unten eh nie und Nachts auch nur schummriges Kunstlicht. Klar, gut sieht diese Crassula sicher nicht aus, aber sie lebt immer noch! Irgendwie.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hi Ralf,


    so ungefähr sah die Pflanze von meiner Mutter auch aus, stand vernachlässigt ohne Wasser monatelang im dunklen Keller. Ich habe am Stamm alles eingekürzt, gegossen und ins Licht gestellt. Allerdings sehen die Wurzeln von deinem Patienten wesentlich besser und gesünder aus. Meine Pflanze hat sich super gut entwickelt ist enorm gewachsen und hat diesen Winter das erste mal geblüht. An dem Wurzelballen habe ich gar nichts gemacht (weil ich es nicht besser wußte). Mittlerweile ist mir die Crassula aber sehr ans Herz gewachsen.


    Vielleicht mache ich das so, wie du geschrieben hast. Aber das hat noch etwas Zeit, wichtiger sind mir im Moment meine beiden Neuzugänge, dass die in größere Töpfe und anständiges Substrat kommen.


    Wenn die Erde nicht vollständig abgehen sollte: kann ich denn dann nicht die Reste einfach dran lassen und einsetzen? oder ist das letztendlich schädlicher als verletzte oder fehlende Wurzeln. Die Bäume sind ja eigentlich bis auf ein paar Spinnmilben in Ordnung.


    Dein Beispiel zeigt, dass die Crassula Ovata echte Überlebenskünstler sind und viele Dinge verzeihen. Somit bin ich guter Dinge.


    Hoffe jetzt nur, dass diese verflixten Spinnmilben keinen großen Schaden anrichten.... :huh:.


    Lieben Dank für deinen informativen Beitrag.

    Gruß Petra


    Die Nachbarin? =O


    Schon unglaublich wie zäh NachbarnPflanzen oft sind. Ich glaub wirklich, dass diese Geldbäume nahezu unkaputtbar sind. Ich kenn hier so eine dunkle Kellerkaschemme, wo seit Jahren ein Geldbaum auf ner Fensterbank steht. Tageslicht gibt´s da unten eh nie und Nachts auch nur schummriges Kunstlicht. Klar, gut sieht diese Crassula sicher nicht aus, aber sie lebt immer noch! Irgendwie.

    ...gibt es nicht irgendeine Stelle, wo man solche Greueltaten melden kann. So ein Pflanzenschutzverein oder so? ;(

    Einmal editiert, zuletzt von Bellarina () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bellarina mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die Nachbarin? =O

    Die Nachbarin ist schon etwas älter, aber noch ganz rüstig 😉 Die Autokorrektur wollte aus rüstig rostig machen 😀


    Ja, die Geldbäume haben einen hohen Überlebenswillen. Den haben sie sich in ihrem natürlichen Lebensraum wohl antrainiert.

    Im Baumarkt habe ich einmal Crassula arborescens und ovata gesehen, die in Blumenerde und im Wasser in Übertöpfen standen. Die arborescens schimmelten weg und die ovata haben massenhaft prall grüne Blätter abgeworfen.

  • Wenn die Erde nicht vollständig abgehen sollte: kann ich denn dann nicht die Reste einfach dran lassen und einsetzen?

    Ja!!! Kannst Du.



    Die Bäume sind ja eigentlich bis auf ein paar Spinnmilben in Ordnung.

    Was für Spinnmilben? Nie, niemals habe ich Spinnmilben an Crassula ovata gesehen (also in den letzten 55 Jahren)

    Vielleicht kommt ja noch was. . .

    Feine Gewebe stammen von Spinnen und nicht von Spinnmilben.


    Die einfachste und naheliegenste Lösung ist immer die beste Lösung!

    Also nicht verunsichern lassen.


    Beste Grüße

    K.W.


    ...

  • Meine Pflanze hat sich super gut entwickelt ist enorm gewachsen und hat diesen Winter das erste mal geblüht. An dem Wurzelballen habe ich gar nichts gemacht (weil ich es nicht besser wußte). Mittlerweile ist mir die Crassula aber sehr ans Herz gewachsen.

    Das hört sich doch sehr gut an. Warum etwas daran ändern?


    Wenn die Erde nicht vollständig abgehen sollte: kann ich denn dann nicht die Reste einfach dran lassen und einsetzen? oder ist das letztendlich schädlicher als verletzte oder fehlende Wurzeln. Die Bäume sind ja eigentlich bis auf ein paar Spinnmilben in Ordnung.

    Du hast doch gute Erfahrung damit gemacht, Erde dran zu lassen. Ich wäre da nicht zu radikal. So werde ich es wohl auch bei mir machen. Deine beiden Neuzugänge haben ein schönes Astwerk mit Blättern, dass von Wurzeln versorgt werden will.


    Spinnmilben hatte ich an allen möglichen Pflanzen, aber noch nicht an crassula ovata. Zumindest kurzzeitig kriege ich die weg, indem ich Töpfe mit einer Mülltüte abdecke, sie in die Badewanne stelle, mit Spüliwasser einsprühe, kurz einwirken lasse und dann abbrause.

  • Das ist ein dicker Klumpen gewesen. Macht es Sinn, sie auch in Vulcatec Substrat umzusetzen? Ich hatte die Pflanze seinerzeit (vor ca. 2-3 Jahren) in einen etwas größeren Topf gesetzt und einfach mit Sukkulentenerde aufgefüllt :rolleyes: .


    Was nimmst du als Drainageschicht? Kann ich Blähton aus dem Baumarkt nehmen?

    Guten Abend Petra,

    Deine Zeilen habe ich erst jetzt gesehen. . .

    Diese Pflanzen vertragen sehr viel, wenn Du das vorhandene Substrat nicht ablösen kannst - laß es dran!

    Füll neues Substrat um diesen Wurzelballen in den größeren Topf.

    das funktioniert alles gut.

    Bei rein mineralischem Substrat wie Du es bestellt hast benötigst Du keine sogenannte Drainageschicht (sowieso Quatsch).

    UND schon gar nicht diesen unsäglichen Blähton.


    Petra, das wird alles prima funktionieren.

    Im August 2024 schauen wir uns Deine Pflanzen wieder an!


    Beste Grüße

    K.W.


    ...

  • Guten Morgen,


    vielen lieben Dank euch allen!


    Jetzt bin ich erstmal beruhigt, weiß, wie ich vorgehen kann und bin guter Dinge, dass alles klappt.


    Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße

    Petra


    PS: Das mit den Spinnentieren werde ich beobachten und vom Fortschritt berichten :)

  • Hallo allerseits,


    ich wollte euch mal kurz berichten...


    Habe heute Morgen die erste Crassula in das neue Substrat (Vulcatec premium) gesetzt, Topfgröße 40 cm. Da die Pflanze mE ohnehin sehr wenige Wurzeln hatte, habe ich die Erde ganz vorsichtig entfernt und dran gelassen, was nicht so leicht abging, wollte die Wurzeln nicht beschädigen. Faule Wurzeln habe ich nicht entdeckt. Das vorhandene Substrat war inzwischen ganz gut abgetrocknet.


    Allerdings war das Vulcatec Substrat extrem feucht, ist das normal?

    Da mir nichts anderes übrig blieb, habe ich es einfach so, wie es war, eingefüllt. Ich denke die nächsten Wochen (Monate ?) brauche ich erstmal nicht zu gießen.

    Der komplette Sack mit 20 Litern ging dabei drauf. Für die nächste Pflanze muss ich jetzt erst nachbestellen.


    Nachfolgend mal ein paar Bilder.


    Ein schönes Wochenende 8) und viele Grüße

    Petra






  • Hallo Petra,

    vielen Dank für das Update! Mir gefällt der Topf, es passt farblich gut zur Pflanze, finde ich.

    Viele Wurzeln waren ja tatsächlich nicht dran. Das neue Substrat wird sicher gut tun. Das neue Substrat frisch aus dem Sack ist bei mir immer gut feucht. Das ist normal.

    Bei der Frage nach dem Hochstamm würde ich mich zuerst fragen, was die Zielgröße ist, bzw. ob es die überhaupt gibt. Man sagt, dass das Verhältnis von sichtbarerem Stamm zu Ast- und Blattwerk etwa 1/3 zu 2/3 sein sollte, damit es harmonisch wirkt. D.h. bei einem fertigen Baum von 1m Höhe sollten die ersten Äste bei 30-40cm beginnen. Allerdings ist Schönheit subjektiv, und dir muss der Baum gefallen.

    Crassula ovata sind sehr schnittverträglich. Du kannst den Baum je nach Geschmack frei wachsen lassen oder in eine Form bringen, die dir zusagt. In dem Astwerk kannst du, falls vorhanden, viele nebeneinanderliegende dünne Zweige auslichten, damit es weniger, aber stabilere Äste gibt. Ich persönlich mag lange gerade Äste nicht so, da ich sie langweilig finde. Ein beherzter Schnitt führt zu Verzweigungen. Mit einem Schnitt kannst du auch steuern, wohin der Neuaustrieb wächst.

    Ich schneide meine Crassula ovata immer mit einem scharfen, desinfizierten Messer. Damit kommt man auch durch dickere Äste.

    Wenn du ganz konkrete Fragen hast, dann immer her damit! 😉

    Viele Grüße

    Ralf

  • Ich denke die nächsten Wochen (Monate ?) brauche ich erstmal nicht zu gießen.

    Mineralische Erde - je nach Temperatur wird die schneller trocken als du denkst. ;)


    Viel Erfolg! :thumbup:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Einen wunderschönen, warmen, sonnigen Mittag ^^!


    Ich habe gestern meine C. ovatas und die C. ovata gollum(?) eingeweicht, und heute

    versucht, das Substrat zu entfernen. Gelang nur bedingt. Es mussten so schon

    recht viele Wurzeln dran glauben, aber ganz raus ist der Torf trotzdem noch nicht.

    Auf dem Bild sind nur drei Teile von C. ovata drauf, es gibt noch mehrere andere die die

    gleiche Größe wie die größeren Teile haben.


    Jetzt meine Fragen:

    Soll ich den Rest an Torf trotzdem noch entfernen? Dann bleiben wahrscheinlich

    so gut wie keine Wurzeln mehr übrig.

    Als Substrat hätte ich an mein Rotopor 0,5 - 2 mm gedacht, das hab ich da. Wäre

    das soweit ok?

    Ich hätte für die C o. gollum einen 13er Topf hier, kann ich die mit diesem mickrigen

    Wurzelwerk dort reinsetzen?


    Ja, ich weiß, die Dinger sind unkaputtbar. Sind aber Grünlilien auch, und ich hab

    bis jetzt noch jede um die Ecke gebracht X/ .



    Viele Grüße Theodora

  • Ich habe gestern meine C. ovatas und die C. ovata gollum(?) eingeweicht, und heute

    versucht, das Substrat zu entfernen.

    warum nur, warum. . .

    Das ist doch völlig unnötig. Trockenes Substrat mit den Fingern entfernen reicht.

    Wenn da was zurück bleibt - egal!!!



    Soll ich den Rest an Torf trotzdem noch entfernen?

    NEIN!



    Als Substrat hätte ich an mein Rotopor 0,5 - 2 mm gedacht, das hab ich da. Wäre

    das soweit ok?

    Ich hätte für die C o. gollum einen 13er Topf hier, kann ich die mit diesem mickrigen

    Wurzelwerk dort reinsetzen?

    ALLES PRIMA!


    So, jetzt erst einmal guten Morgen Theodora.

    Dein Rotopor ist naß? Das macht den Crassula nicht viel.

    Aber ich würde es nur trocken für kakteen verwenden.



    Herzliche Grüße und viel Erfolg,

    K.W.


    ...