Ton- oder Kunststofftopf für die Kultivierung?

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Vermutlich ist die Frage schnell geklärt, nur zur Idiotenabsicherung :D :
    Ihr verwendet, wie ich es mitbekommen habe, überwiegend Kunststoffbehälter, da Terracotta die Feuchtigkeit aus dem Substrat zieht und die Wurzeln sich so Richtung Topfwand orientieren können, soweit richtig?
    Bei mir scheint es bisher mit den Keramikpötten gut gelaufen zusein, da ich ja bisher Torf (ppssssssssttt :S ) genutzt habe.
    Ich find Plaste jetzt nicht so schön anzusehen :wacko: dann dürfte doch glasierte Keramik kein Problem sein, oder?

  • Hallo,
    Hauptsache da sind genügend Löcher zum Wasserabzug drin. Das höhere Gewicht spielt bei vielen Pflanzen auch eine Rolle.
    Es grüßt Josef

  • Wenn du einmal eine gut durchwurzelte Pflanze aus einem Tontopf umgetopft hast, dann weißt du warum diese Tontöpfe meist verpönt sind. Aber sie haben durchaus den Vorteil, dass sie das Substrat schneller abtrocknen lassen (was ja bei sukkulenten Pflanzen recht förderlich ist - vor allem wenn sie in Torf stehen). Zudem stabilisieren sie hochgewachsene Pflanzen durch ihr Gewicht besser. Dann kippt nix mehr so leicht um. Diesen Vorteil hast du aber bei glasierten Keramiktöpfen auch. Die kannst du als Kunsthandwerkerin gleich selbst herstellen und hier damit einen Zusatzverdienst etablieren. ;)


    Der alles entscheidende Vorteil dieser Vierkant-Plastiktöpfe ist ihre Form: Nur so lassen sich die Töpfe so effektiv aufstellen, dass man auf kleinstem Raum ein Maximum an Pflanzen unterbringt! Rund würde da viel zu viel Platz verschwenden. Warte mal noch so ein bis zwei Jahre, dann weißt du was ich meine...!


    Bei der Gelegenheit: Untersetzer sind höchstens dazu da um nach dem Gießen schnellstmöglich ausgeleert zu werden. Keine Staunässe.


    Soweit hast du das also wirklich vollkommen richtig verstanden. Wurzeln suchen sich immer den Weg zur Feuchtigkeit, selbst wenn sie dann alle an der Topfwand kleben. Deswegen sollte man beim Gießen auch immer wirklich durchdringend gießen, bis das Wasser unten rausquillt. Minischlückchen gibt´s nur im Winter bei denen, die´s nicht komplett trocken vertrage.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Soweit ist schon alles gesagt. Kleiner negativer Nebeneffekt bei Tontöpfen ist die Abkühlung des Substrates beim Verdunsten/Abtrocknen durch die Topfwand, was schon oft zur "Verkühlung" der Wurzelballen geführt hat.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hm also, das Kunststoffbehälter prinzipiell praktischer ist, ist klar. Und die eckige Form finde ich eigentlich auch gut.. und die Sache mit dem Platz..jahaaa ihr habt ja alle Recht. Aber ich mag die einfach nicht gerne ansehen.. so schnell werde ich haber nicht an neue Töpfe kommen (bin leider auch keine Töpferin, kenne einige, die jetzt aber natürlich im Weihnachtsstress sind :S ).
    Würden meine Pflanzen augenblicklich eingehen, wenn ich sie mit neuem Substrat aber in die alten Töppe stell? Was für Probleme könnten mich da erwarten? Umtopfen, ja.. is etwas nerviger als in Plaste.. und wenn die Wurzeln am Topf kleben wird man sie sicher dabei beschädigen, oder?
    Hm also irgendwie hab ich noch keine gute Lösung. Würd halt gerne einige Pflänzies umtopfen. Das Substrat (oder die SubstratE) ist nämlich heute gekommen *juhu*


    Achja, was mich auch noch interessiert: ausreichend Löcher unten -klar! Aber wie das Substrat vor dem Rausrieseln bewahren? Bisher hab ich halt standardmäßig Keramikscherben reingelegt. Die verhindern aber natürlich das rauslaufen etwas.. wie macht ihr das?

  • Hallo,
    ich lege einfach ein Stückchen Zeitung über die Löcher.
    Es grüßt Josef

  • dann dürfte doch glasierte Keramik kein Problem sein, oder?


    Die glasierten Keramiktöpfe kannst du verwenden, aber wie Josef bereits erwähnt hat müssen die Töpfe Löcher, bzw. Schlitze für den Wasserablauf haben.


    Würden meine Pflanzen augenblicklich eingehen, wenn ich sie mit neuem Substrat aber in die alten Töppe stell?

    Sie würden sicherlich nicht eingehen, rentiert sich aber nur dann, wenn die alten Töpfe eine ausreichende Größe haben und die Pflanzen für wenigstens 2 Jahre darin bleiben können.


    und wenn die Wurzeln am Topf kleben wird man sie sicher dabei beschädigen, oder?


    In diesem Fall werden durch das austopfen zwar mehr Wurzeln beschädigt als bei in Kunststofftöpfen kultivierten Pflanzen. Umtopfen bedeutet grundsätzlich Stress für die Pflanzen und Wurzeln werden bei sämtlichen Kultivierungsmethoden zerstört. Bei Sukkulenten ist es daher wichtig, das Substrat nach dem umtopfen trocken zu halten, damit keine Fäulnis entstehen kann.


    Aber wie das Substrat vor dem Rausrieseln bewahren? Bisher hab ich halt standardmäßig Keramikscherben reingelegt. Die verhindern aber natürlich das rauslaufen etwas.. wie macht ihr das?

    Die von mir verwendeten Blumenkasten aus Kunststoff haben an mehreren Stellen schmale Schlitze durch die Wasser ungehindert abfließen kann, das Substrat jedoch zurückgehalten wird. Bei Blumentöpfen mit größeren Löchern kann man zu dieem Zweck z.B. etwas gröbere Substratbestandteile (Steine) über die Abzugslöcher legen. Als Alternative kann man auch den Boden der Töpfe mit einem Stück Fliegengitter abdecken.

    Gruß Markus

  • Ich habe auch einige Plastetöpfe mit ziemlich großen Löchern. Da rieselt es ganz gehörig raus. Ich schnipple Fliegengaze passend zu den Töpfen. Papier dürfte wohl recht schnell verrotten.
    Ich habe jetzt fast alles auf Vierkanttöpfe umgestellt. Die sehen gut aus (meiner Meinung nach), stehen sicherer und lassen sich wunderbar platzieren.

    Schöne Grüsse, namib!

  • Würden meine Pflanzen augenblicklich eingehen, wenn ich sie mit neuem Substrat aber in die alten Töppe stell?

    Man topft ja nicht nur um, um den Pflanzen frisches Substrat zu gönnen sondern auch um den Wurzeln wieder mehr Platz zu geben. Eingehen werden sie sicher nicht aber der Sinn des Umtopfens wird auch nur zu 50% erreicht.


    Und warum soll bei den altbewährten Keramikscherben kein Wasser mehr abfließen können? Wasser findet immer einen Weg... Ansonsten empfehle ich Abdeckvlies: Gibt´s im Baumarkt für ganz wenig Geld und so eine Tüte reicht bis ans Ende des Lebens (wenn man nicht gerade einen kompletten Gewächshausinhalt umzutopfen hat). Zudem verrotet das Zeug auch nicht und lässt sich beim nächsten Umtopfen meist recht leicht von den Wurzeln entfernen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Wie schon oben erwähnt, ist es unbedingt wichtig, nach dem Umtopfen mindestens zwei Wochen nicht zu gießen, damit die verletzten Wurzeln sich regenerieren können. In der Ruhephase wird eh nicht gegossen, somit besteht keine Infektinsgefahr.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Man topft ja nicht nur um, um den Pflanzen frisches Substrat zu gönnen sondern auch um den Wurzeln wieder mehr Platz zu geben. Eingehen werden sie sicher nicht aber der Sinn des Umtopfens wird auch nur zu 50% erreicht.

    Bei mir gehts ja jetzt nur um den Substrate-Tausch. Umgetopft habe ich vor nicht all zu langer Zeit! Wenn ich hier von "Töpfen" rede, meine ich selbstverständlich Pflanzentöpfe mit Löchern drin ;)



    Die vierecks-profi-Töpfe bitte in Keramik 8o :thumbup:
    Hm, ok. Das mit dem nicht Gießen nach dem Umtopfen ist mir tatsächlich neu. Inwiefern ist denn Feuchtigkeit schlecht für verletzte Wurzeln?

  • in wie fern ist denn Feuchtigkeit schlecht für verletzte Wurzeln?

    1. Verletzungen heilen eher in trockener Umgebung.
    2. Keime sind auch in trockenem Substrat immer vorhanden und können lange Zeit überdauern. Wird Feuchtigkeit zugeführt, werden sie aktiviert und suchen "Wunden" in die sie eindringen können. Sind diese Wunden aber verheilt, haben sie keine Chance.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Immer gerne!
    Kann mich noch dran erinnern, wie ich seiner Zeit(boah bin ich alt!) jede Info zur Kultur regelrecht aufgesaugt habe!
    Also, her mit all Deinen Fragen sicher haben wir unendlich Antworten parat.
    Und wenn nicht, wird ausdiskutiert.........................

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Kann mich noch dran erinnern, wie ich seiner Zeit(boah bin ich alt!) jede Info zur Kultur regelrecht aufgesaugt habe!

    War damals überhaupt schon Amerika samt seinen Kakteen entdeckt?


    Außerdem ist´s so ähnlich wie bei uns Menschen: Wenn wir uns das Knie aufschlagen gibt´s so eine schöne, dicke, schützende Kruste auch nur, wenn nicht ständig ein Pflaster draufklebt - also halt unter trockenen Heilungsbedingungen.


    Der hier gießt zum Teil seine Vierkanttöpfe selbst: http://www.kakteen-schwarz.de/ - Frag ihn mal, ob er auch eine Sonderedition in Keramik gießt! ;) Wenn man ihn mal persönlich kennen gelernt hat, dann kann man sich jetzt seine Antwort auch so richtig schön vorstellen...

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • War damals überhaupt schon Amerika samt seinen Kakteen entdeckt?


    Verdammt!
    Verdammt, verdammt!
    Wer hat' s entdeckt? Die Libyer? Schei.., nichts kann man für sich behalten................

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo alle Sukkulentenfreundinnen und -freunde,


    welche Erfahrungen habt ihr mit den unterschiedlichen Topfmaterialien gesammelt und welches ist Euer Favorit?


    Sukkulente Grüße

    vom linken Niederrhein

  • Nach anfänglicher Kultivierung in Tontöpfen kultiviere ich inzwischen sämtliche Kakteen und andere Sukkulenten ausschließlich in Kunststofftöpfen.


    In Tontöpfen konzentriert sich das Wurzelwachstum in erster Linie auf die Innenseite des Topfes da der Ton die Feuchtigkeit aufnimmt, was weniger wünschenswert ist.


    Tontöpfe sind deutlich schwerer und zumeist nur in runder Form erhältlich, wobei Vierkanttöpfe aus Kunststoff deutlich effizienter eingesetzt werden können.

    Gruß Markus

  • Die Frage kommt immer wieder mal: Welche Töpfe?

    Für Säulen sind die Tontöpfe besser, weil sie schwerer sind und somit der Säule besseren Stand geben. Dafür darf man dann so durstige Cleistos o. ä. nahezu täglich gießen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969