sukkulente Dorstenia

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Weiter geht es.
    Hier eine geophytische Art aus Ostafrika, die an eher schattigen Plätzen zuhause ist: Dorstenia cuspidata var. brinkmaniana.
    Die Pflanze hat den letzten Sommer komplett blattlos und wurzellos, draussen halbschattig verbracht. Ich habe sie regelmässig abgebraust und Ende des Sommers hat sie dann tatsächlich Blätter getrieben und sitzt mittlerweile fest im Topf. Sogar Caudexzuwachs ist sichtbar. Dieser wird aber kaum noch größer als jetzt (wohl max. 3 cm Durchmesser)



    Als nächstes eine weitere Form von Dorstenia hildebrandtii. Diese wird als D.hildebrandtii forma discoid tuber betitelt. Wohl auch selbsteril, kann ich aber nicht beurteilen, da ich mehrere Pflanzen habe und diese Samen ansetzen. Die Samen kamen von Köhres unter dem Namen D.zanzibarica (was sie definitv nicht sind, die Blüten sehen deutlich anders aus).
    Die Pflanze ist übrigens gerade mal 11 Monate alt...



    Nun noch mein hässlich Entlein, was mal ein schöner Schwan werden sollte, bis ein früher Frost im Oktober einen derben Schaden verursachte...
    Die Pflanze ist ein Steckling meiner großen Dorstenia gigas und ist vor 2 Jahren weit zurück gefroren. Letztes Jahr musste sie dann als Stecklingslieferant herhalten, das Aussehen war eh schon ruiniert. Jetzt soll sie erst mal wieder Kraft tanken und eine wenig zulegen. Die steht seit Oktober bei 10°C hell und trocken und denkt gar nicht daran, die Blätter abzuwerfen.



    Und als letztes für heute ein Sämling, der in einem Pflanzkübel mit Komposterde aus dem Baumarkt aufpoppte. Ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass es eine Dorstenia sein könnte und nun bestätigen die ersten Blüten dies. Es wird wohl D.hildebrandtii in der Nominalform sein. Ich halte sie extrem trocken, damit sie mir nicht über den Kopf wuchert. Die Pflanze ist auch schon ca. 8 Monate alt und zum Glück noch winzig.



    Grüße
    Marco

  • Da machst Du gerade sehr gut Werbung!!
    Sehr schöne Pflanzen, auch die nicht "frostharte" weiß auf ihre Art zu überzeugen!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo Marco,
    schöne Pflänzchen zeigst du hier, vielen Dank dafür. In diesen trüben Tagen sind solche Pflanzenbilder Balsam für die Seele.
    Weiterhin viel Erfolg mit deinen Lieblingen!
    Es grüßt Josef

  • Die Dorstenia hildebrandtii forma crispum gibt sich aktuell richtig Mühe und schiebt reichlich Blüten, leider fehlt halt ein Partner...
    Ich find die kleinen "Sonnen" toll!



    Aber auch die Sämlinge haben schon Charme.
    Dorstenia sp. Lavranos 10341. Vermutlich eine Variante von Dorstenia foetida, die ursprünglich in Somalia (Mait Escarpment) gesammelt wurde.
    Ausgesät Juni 2012 und jetzt nach blattloser Überwinterung mit neuem Austrieb. Der Pflanzenkörper hat gerade mal 4 mm Durchmesser.



    Zum Schluss noch eine ebenfalls 9 monatige namenlose Dorstenia sp.



    Aktuell keimen aus der damaligen Aussaat nochmal einige Pflanzen (D.crispa, D.sp., D.sp. Lav 10341). Die Töpfe standen den Winter über trocken und kühl und sind nun in die Aussaatkiste gewandert.
    Demnächst will ich dann noch weitere Arten aussäen:
    D.sp. Lav 20542, D.barnimiana, D.lavrani, D.lanzifolia, D.foetida


    Wer zum Thema noch lesen mag:
    Dorstenia allgemein: http://www.übungsplatz.de/2/_Dorstenien_8927,de
    Dorstenia gigas: http://www.huntington.org/Bota…/ISI2005/isi/2005-19.html
    Dorstenia benguellensis: http://www.fgas-sukkulenten.de…ownload&gid=57&Itemid=251
    Dorstenia lavrani: http://columbus-cactus-club.webs.com/Dorstenia%20Lavrani.htm
    Dorstenia lavrani: http://northants.bcss.org.uk/nl222/nl222dorstenia.htm
    sukkulente Dorstenia (Seite 4-8 :( http://www.eyflibrary.com/reso…l+37+No+03+March+2002.pdf
    sukkulente Dorstenia (russisch): http://www.zlotinva.narod.ru/papers/suc_dorstenii.htm


    Ich bin noch auf der Suche nach einem Beitrag aus der KuaS Heft 7, 2002: Thomas Brand
    "Sukkulente Dorstenia-Arten – extravagant und pflegeleicht"
    Gibt es die alten Hefte (evtl. gegen Gebühr) zum Download? Oder kann mir jemand mit einer Kopie weiterhelfen?


    Grüße
    Marco

  • Hallo Marco,


    vielen Dank für deine tollen Bilder und auch die informativen Links.
    Ich hatte auch schon einige dieser tollen Pflanzen. Leider sind von den 9 Arten die ich pflegte, inzwischen acht gehimmelt. Lediglich die D. foetida hält sich tapfer.
    Aber da müssen bei Gelegenheit wieder neue Pflanzen ran. Mal sehen, was die Börsen und Specks im Frühjahr so zu bieten haben.


    LG
    Frauke

  • Ich bin noch auf der Suche nach einem Beitrag aus der KuaS Heft 7, 2002: Thomas Brand
    "Sukkulente Dorstenia-Arten – extravagant und pflegeleicht"
    Gibt es die alten Hefte (evtl. gegen Gebühr) zum Download? Oder kann mir jemand mit einer Kopie weiterhelfen?

    2002 war leider vor meiner DKG-Zeit aber da sollte sich doch mit Sicherheit jemand finden lassen...


    @ Frauke: Bei mir überlebt auch nur D. hildebrandtii. Die Mama ist schon lange tot aber ihr Nachwuchs treibt sich in diversen Töpfen rum. Der Nachwuchs arrangiert sich sogar mit einer ollen Orchidee (Phalaenopsis-Hybride) in deren Topf und Substrat. Da fragt man sich wirklich, was man bei der Mama wohl falsch gemacht hat... Irgendwie mögen diese Dorstenien wohl meine Überwinterung nicht und fühlen sich im halbwegs warmen Wohnzimmer viel wohler.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Da ja Marco gerade eine kreative Dorstenia-Pause einlegt hier noch ein schöner Gruß von der besagten D. hildebrandtii im Orchideentopf:


    Anscheinend gefallen manchen sukkulenten Pflanzen auch Kulturbedingungen, die eher für Epiphyten gelten:

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  • Ich hatte auch schon einige dieser tollen Pflanzen. Leider sind von den 9 Arten die ich pflegte, inzwischen acht gehimmelt.


    Hallo Frauke,
    welche Arten waren das denn und warum sind sie jeweils eingegangen? Da kann ich bestimmt noch was lernen...


    2002 war leider vor meiner DKG-Zeit aber da sollte sich doch mit Sicherheit jemand finden lassen...


    Schaun mer mal, bis jetzt hat sich noch niemand gemeldet.


    Da ja Marco gerade eine kreative Dorstenia-Pause einlegt hier noch ein schöner Gruß von der besagten D. hildebrandtii


    Ich mache ja gerade in Adenia ;)
    Schönes Unkraut hast du da und ich meine nicht die Orchidee :P


    Gruß
    Marco

  • Ich mache ja gerade in Adenia

    Hey, wir sind Männer - wir können auch mehrere Sachen gleichzeitig!
    Und danke für das Unkraut-Kompliment. Ist aber auch ein nettes Arrangement in dem Töpfchen.

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  • Hallo Marco,


    da will ich denn auch mal von meinen Dorstenia berichten und habe nach Bildern im Archiv gekramt ;)


    Meine erste Dorstenia habe ich ca. 2004 als eine sp. erworben, welche sich dann als D. hildebrandtii entlarvte. Diese begleitete mich viele Jahre. In 2011 ist mir die Mutterpflanze eingegangen. Obwohl sehr vermehrungsfreudig, habe ich heute nicht mal mehr einen Sämling stehen. Eine direkt als D. hildebrandtii gekaufte Pflanze schaffte es nur von 04/2007 bis 01/2008



    Da ich die Blütenstände sehr interessant finde, hielt ich weiter nach solchen Pflanzen Ausschau.
    In 2006 gesellten sich u.a. Dorstenia crispa und Dorstenia crispa var. lancifolia zu mir



    Diese hatten aber auch keine lange Lebensdauer, denn sie verließen mich in den Wintern 2007 und 2008.


    In 2007 erhielt ich noch zwei unterschiedliche Formen von D. benquellensis, welche einen scheibenförmigen Caudex haben. Da ich gegen Sommerende oft noch mal so einen Flitz bekomme und Pflanzen bestelle, werden diese dann meist wurzelnackt und ohne Grünzeug geliefert. Eine dieser Pflanzen konnte ich nicht zum Leben erwecken, die andere begleitete mich aber ein paar Jahre und brachte auch jedes Jahr einen Blütenstand. In 2011 ist sie dann nicht wieder erwacht.



    Eine weitere Art mit scheibenförmigen Caudex ist Dorstenia zanzibarica. Im September 2006 erworben brachte sie mir auch jedes Jahr tolle Blütenstände und reichlich Laub.



    Aber diese recht krautig wachsenden Dorstenias kann man ja gut zurückschneiden. Selbst die Bewurzlung von Trieben gelingt. Ob diese Triebe dann aber mal diesen typischen Caudex erhalten, kann ich nicht sagen, jedenfalls wurde dieser merklich immer dicker. Pflanze und auch die Ableger verließen mich aber im letzen Jahr.


    Auch mein sehr langsam wachsendes Schmuckstück Dorstenia barnimiana var. barnimiana, welches ich in 2006 erworben habe, verließ mich im letztem Jahr. Diese Pflanze machte immer nur ein, einmal sogar zwei Blätter und einen Blütenstand. Der Knubbel ist gerade mal ein bisschen über 2 cm breit.



    Aber das Frühjahr 2012 war, obwohl an der Haltung nichts geändert wurde, kein guter Start für meine Sukkulenten. Sehr viele, vor allem auch schon einige Jahre alte Pflanze sind nach dem Frühjahrsaustrieb einfach eingegangen.


    Letztendlich bleibt mir gerade mal noch meine Dorstenia foetida



    Seit 2007 hält sie sich tapfer in meiner Sammlung.


    Alle Dorstenias (bis auf die erste D. hildebrandtii) stehen bzw. standen in rein mineralischem Substrat. Die Mindesttemperaturen im Winter im GWH sind bei trockenem Stand bei um die 10-12°C. Im Sommer haben die meisten Arten ja ihren eigenen Gießanzeiger, der durch hängen lassen der Blätter signalisiert wird.


    Hm, wenn ich mir das nun mal so anschaue, dann gab es die meisten Verluste im Winter bzw. in der Übergangsphase zum Neutrieb. Einige hatten auch ausgetrieben und haben sich dann verabschiedet.
    Ich kann echt nicht sagen, was ich da verkehrt gemacht habe, denn die Temperaturen können die gut wegstecken und Wasser gab es auch erst dann, wenn sich Wuchs gezeigt hat.


    Wie schon geschrieben, muss ich mich nach neuem Material umschauen. Die D. gigas ist ja schon seit langem ganz oben auf der Wunschliste. Allerdings wird dieses Pflänzchen noch recht hoch im Preis gehandelt. Aber ich hab ja noch ein paar Jahre und wenn ich diese erst in 20 Jahren mittels Rollator von der Kakteenbörse heimschiebe.


    Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und mehr Glück bei der Kultivierung dieser recht außergewöhnlichen Pflanzen. Vielleicht gelingt mir ein zweiter Anlauf besser, wenn ich mehr über die Kulturerfahrungen darüber weiss.


    LG
    Frauke

  • Hallo Frauke,


    danke für die tolle Zusammenstellung deiner Erfahrungen.
    Ich habe gerade auch mal einen Blick in deine Fotki Ordner geworfen und mir ist deine Orstangabe aufgefallen. Ist das Halle in Sachsen-Anhalt?
    Denn dann könnte ich dir Ostern zumindest von der Dorstenia "zanzibarica" (die eigentlich eine D.hildebrandtii ist) Ersatz vorbei bringen.


    D.barnimiana habe ich gerade ausgesät, mal schauen ob die keimen...
    Bei diesen ganzen hypogealen Caudices (z.B. barnimiana, cuspidata, benguellensis, etc.) ist es schwierig einen guten Kompromiss zwischen Optik (Caudex hochsetzen), Pflanzenbedürfnissen (Caudex unterirdisch) und Pflege (Feuchtigkeit --> "vergammeln") zu finden. Ich habe in der Vergangenheit feststellen müssen, dass die meisten der Arten mit unterirdischem Caudex sich schwer tun, wenn der überirdisch gepflanzt wird. Aber naturnahe (unterirdische) Pflanzung macht eben das Giessen schwer (vor allem in der Übergangszeit).


    Hast du bei deiner verbliebenen D.foetida mal regelmässig einen Pinsel über die Blüten geschwungen? Die sollte selbstfertil sein, das pinseln muss man aber regelmässig wiederholen (sinnvoll über mehrere Blüten hinweg), da sich die männlichen und weiblichen Blüten zu unterschiedlichen Zeitpunkten öffnen. Falls du davon Samen hättest, würde ich mich freuen. Mein D.foetida Varianten wachsen nämlich alle nur ganz flach und knubbelig.


    Grüße
    Marco

  • Hm, wenn ich mir das nun mal so anschaue, dann gab es die meisten Verluste im Winter bzw. in der Übergangsphase zum Neutrieb. Einige hatten auch ausgetrieben und haben sich dann verabschiedet.
    Ich kann echt nicht sagen, was ich da verkehrt gemacht habe, denn die Temperaturen können die gut wegstecken und Wasser gab es auch erst dann, wenn sich Wuchs gezeigt hat.

    Genau das bestätigt auch meine eigenen, kaum vorhandenen, Dorstenia-Erfahrungen. Komischerweise klappt es aber bei der pseudo-epiphytischen D. hildebrandtii seit zwei Jahren einwandfrei, da diese ja auch mit der Orchidee im Winter durchkultiviert wird.
    Was spricht also dagegen, dass man (zumindest die D. hildebrandtii) auf eine explizite Winterruhe verzichtet? Geblüht wird so oder so - also scheint es ihr ja auch nicht so schlecht zu gehen.


    Der Wuchs wird halt nicht so kompakt und gedrungen aber da ja Frauke eh keine Hemmungen hat an ihren Pflanzen herumzuschnippeln, kann auch dies locker kompensiert werden. Wenn man damit die Verlustquote deutlich reduzieren kann, wäre es doch ein interessanter Ansatzpunkt. Kommt halt natürlich auch darauf an, wie andere Dorstenia-Arten damit umgehen können.
    Auch wenn sie die tiefen Temperaturen locker wegstecken können, muss dies doch nicht heißen, dass sie diese brauchen um zu gedeihen.


    Und nun noch eine etwas blöde Frage von mir an Frauke und Marco: Wie macht ihr das eigentlich mit dem Samenernten bei diesen sonnenähnlichen Pseudanthien? Irgendwas drüberstülpen?

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  • Was spricht also dagegen


    In diesem Fall scheint der "Zufall" wohl die kommenden Strategien zu legen.......

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    Tom

  • Ja Marco, ich lebe in Sachsen-Anhalt. Allerdings nicht in Halle (Fotki hatte mein kleines Städtchen nicht zur Auswahl), aber gleich links daneben, ca. mittig zwischen der A9 und der A14. Über einen Ersatz würde ich mich sehr freuen.


    .. schwierig einen guten Kompromiss zwischen Optik (Caudex hochsetzen), Pflanzenbedürfnissen (Caudex unterirdisch) und Pflege (Feuchtigkeit --> "vergammeln") zu finden.


    Bei meinen Dorstenias ist nie eine gefault, eher vertrocknet bzw. mit einem Male mumifiziert.
    Na ja, bei den scheibenförmigen Caudex kann man ja evtl. noch etwas anhäufeln, so dass dann nur noch das obere der Scheibe zu sehen ist.


    Zitat von ’maj’

    Hast du bei deiner verbliebenen D.foetida mal regelmässig einen Pinsel über die Blüten geschwungen


    Das habe ich bisher bei allen Dorstenias (bis auf die D. hildebrandtii) gemacht, in der Hoffnung, dass sich doch Samen bilden. Lediglich bei der D. zancibarica und D. foetida führte dies zum Erfolg. Allerdings habe ich vom letzten Jahr keinerlei Samen, werd aber im nächsten Jahr verstärkt darauf achten und die Samen einsammeln.


    Komischerweise klappt es aber bei der pseudo-epiphytischen D. hildebrandtii seit zwei Jahren einwandfrei, da diese ja auch mit der Orchidee im Winter durchkultiviert wird. Was spricht also dagegen, dass man (zumindest die D. hildebrandtii)


    Zur Durchkultivierung der Dorstenia hildebrandtii kann ich keine Einwände bringen. Diese Pflanze ist ein Säufer und mit den anderen sukkulenten Dorstenias eigentlich nicht auf eine Stufe zu stellen. Wenn man diese nicht in entsprechendem Alter (der Caudex meiner gezeigten Pflanze hatte knapp 4 cm im Ø) im Herbst zurückschneidet, das Gießen einstellt und somit ruhig stellt, dann wachsen die auch im Winter. Selbst bei mir im GWH ließen sie dann spätestens nach 5 Tagen die Blätter hängen und verlangten nach Flüssigkeit.
    Bei den anderen Arten ist es aber so, dass manche nur sehr wenig Laub produzieren. Jedenfalls stirbt das Laub zu Ende der Vegetationsperiode ab und die Pflanze überwintert trocken, bis sich dann im Frühjahr der neue Austrieb zeigt.


    Zitat von ’Shamrock’

    ... noch eine etwas blöde Frage von mir an Frauke und Marco: Wie macht ihr das eigentlich mit dem Samenernten bei diesen sonnenähnlichen Pseudanthien? Irgendwas drüberstülpen?


    Blöde Fragen gibt es nicht, nur Blöde, die keine Fragen stellen ;)
    Bei der Dorstenia hildebrandtii ist das ja kein Problem, die Samen landen garantiert irgend wo, wo sie Fuß fassen. Allerdings, wenn du gezielt diese Samen auffangen möchtest, dann lohn sich schon, etwas über den Blütenstand zu stülpen. Teebeutel sollten gehen oder du schaust bei deiner Frau mal in den Wäscheschrank, da gibt es bestimmt ein paar einsame Nylon-Söckchen. Diese oder Teile davon lassen sich gut über die Blütenstände stülpen.
    Es gibt auch eine bestimmte Tageszeit, zu der man die Samen entnehmen sollte. Allerdings ist mir die Website verloren gegangen, wo das stand (bin aber am Suchen). Ich glaube mich erinnern zu können, dass es um die elfte Stunde war, wo man die reifen Samen gut aus den ‚Sonnen’ entfernen konnte, denn später wurden diese dann rausgeschleudert und waren z.T. verloren.


    LG
    Frauke

  • Sehr informative Erläuterung! Vielen Dank liebe Frauke.

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    Tom

  • Danke Frauke! Aha, also doch mit "drüber stülpen". Hätte ich mir auch kaum anders vorstellen können.
    Bei den anderen Dorstenia-Arten klingt das ja schon so, dass sie wohl eine ausgeprägte Ruhezeit verlangen und wenn man diese nicht einhält, wohl auch die Pflanze verlieren dürfte. War wohl keine gute Idee von bescheidenen D. hildebrandtii-Erfahrungen auf die Kulturbedingungen für die gesamte Dorstenia-Gattung zu schließen.

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  • War wohl keine gute Idee von bescheidenen D. hildebrandtii-Erfahrungen auf die Kulturbedingungen für die gesamte Dorstenia-Gattung zu schließen.


    .........hätt' ja passen können.............

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    Tom

  • War wohl keine gute Idee von bescheidenen D. hildebrandtii-Erfahrungen auf die Kulturbedingungen für die gesamte Dorstenia-Gattung zu schließen.


    Der gute Wille zählt ;)
    Mal im Ernst: Die Dorstenia hildebrandtii ist doch recht verbreitet und wer das nun hier liest, der weiss auch, dass er auch im Winter die Gießkanne neben der Pflanze stehen lassen kann.
    Sicher ließen sich auch andere Arten durchkultivieren. Die D. zancibarica hat ähnlich krautiges Laub wie bei der hildebrandtii und will ewig nicht einziehen. Meine Stecklinge habe ich deshalb auch über die Wintermonate ein wenig gegossen. Die Mutterpflanze wurde allerdings durch Rückschnitt (es waren bloß Triebe mit Blättern dran) zur Ruhe gezwungen, da ja der scheibenförmige Caudex genug Speicher hatte, den Winter zu überleben. Der Neutrieb erschien immer an der Basis und verzweigt haben sich die Triebe eh kaum.
    Andere Arten, wie z.B. D. barnimiana oder benquellensis brachten in der Vegetationsperiode nur ein oder zwei Blatttriebe und einen Blütenstand. Diese wurden am Ende der Vegetation gelb und fielen ab, was dann auch heißt, die Pflanze mag jetzt nicht mehr, also lass ich ihr die Ruhe, bis sie selbst signalisiert, jetzt ist es wieder so weit.


    LG
    Frauke

  • Und nun noch eine etwas blöde Frage von mir an Frauke und Marco: Wie macht ihr das eigentlich mit dem Samenernten bei diesen sonnenähnlichen Pseudanthien? Irgendwas drüberstülpen?

    Frauke hat es ja schon geschrieben: Teebeutel drüberstülpen ist wohl die einfachste Methode.
    Und auch mit der Uhrzeit beim Samen rausschleudern hatte sie recht: gegen Mittag ist es meist soweit.


    Andere Methoden zum Samen sammeln sind:
    1) Pflanze in eine Schüssel mit hohem Rand stellen --> einfach, aber nicht so effektiv
    2) Samen manuell einsammeln --> ich popel die eigentlich immer vorsichtig mit dem Fingernagel raus, wenn sie schon fast am rausspringen sind
    3) Blütenstand mit Holzleim bepinseln --> mit verdünntem Holzleim eine dünne Schicht über das komplette Hypanthodium ziehen, dann ist aber auch Schluss mit neuer Bestäubung


    Grüße
    Marco