Konvergenzerscheinungen bei Sukkulenten

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Im Uhrzeigersinn, 1,3,4,6 Conophytum. ;)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Meinst du unten auf 18 Uhr? Da müsste ich nachfragen, das Foto ist doch nicht von mir. Seit wann mach ich denn irgendwelche Collagen? ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ziemlich ruhig in diesem Thread... :(


    Links Eriosyce occulta und rechts Copiapoa hypogaea:


    Die jeweiligen Habitate liegen zwar um einiges von einander entfernt und doch wachsen beide unter ähnlichen Bedingungen: In Felsspalten, Steinritzen, etc. versteckt und kaum über die Oberfläche herausragend (occulta = verborgen/geheim und hypogaea = unter der Erde/unterirdisch). Beide Arten versuchen der immensen Sonneneinstrahlung im Habitat etwas zu entkommen und sind dankbar für die minimale Feuchtigkeit durch die Küstennebel.
    Ist das ähnliche Aussehen und insbesondere die auffallende Epidermisfärbung dann Zufall? Eindeutig ein Fall von gattungsübergreifender Konvergenzerscheinung!
    Spätestens die Blüten verraten dann, dass es sich eindeutig um zwei verschiedene Gattungen handelt.
    Copiapoa hypogaea:


    Eriosyce occulta:

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  • Zur hypogea fällt mir dann noch Frau williamsii ein, da wiederum passt dann das Epidermiscouleur nicht mehr. :whistling:

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    Tom

  • Ziemlich ruhig in diesem Thread... :(


    Ach komm Mattias - wir können froh sein dass wir dich haben, sonst würden wir noch alle im Winterschlaf versinken........
    Danke, dass du für uns wieder ein bissl was an Konvergenz ausgekramt hast :thumbup:
    Bei den beiden habe ich noch nie daran gedacht, wie ähnlich sie sich sehen.....stimmt schon, die könnten aus einer Pflanzenfamilie stammen.
    Frailea cataphracta geht auch noch in die selbe Richtung, oder nicht? Stammt aber aus Bolivien und Peru...........

  • Frailea cataphracta geht auch noch in die selbe Richtung, oder nicht? Stammt aber aus Bolivien und Peru

    Ihr irritiert mich! Find ich schon Lophophora (rein optisch, zudem wächst sie primär in sandigen Böden und gerne auch unter Gebüsch - von Küstennebeln wohl auch keine Spur) recht unpassend, so passt doch die Frailea cataphracta ganz und gar nicht (aus dem Dreiländereck Bolivien, Brasilien, Paraguay kommt sie übrigens). Die gedeiht doch unter ganz, ganz anderen klimatischen Bedingungen eher in einer sandigen Graslandschaft und das Wetter dort ist auch humid. An den chilenischen Fundorten von Copiapoa barquitensis und Eriosyce occulta würde wahrscheinlich keine Frailea lange überleben.

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  • Da siehst du mal......das ist einfach dein Thema und da bleibt es wohl besser auch. Der Gedanke kam mir rein optisch und das war wohl etwas dilettantisch. .... :rolleyes: I'm sorry - aber ich sag's ja: Dein Thema - erhelle du uns mal schön über Konvergenz, du machst das prima! ^^

  • Gab` s deshalb diese lange Ruhe?

    Ich hab ja insgeheim gehofft, dass auch jemand anders mal was ins Auge springt. Aber offenbar beschäftigt sich niemand ausführlich genug mit seinen KuaS und hinterfragt auch manchmal gewisse Dinge. ;):P

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  • Aber offenbar beschäftigt sich niemand ausführlich genug mit seinen KuaS


    Reicht ja wohl, dass ich die Viecher dauernd über Km weit schleppen muß! ;)

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    Tom

  • Jeder hat doch sein Thema, oder nicht? Ich säe halt gerne aus und beschäftige mich vielleicht öfter damit - und du erklärst uns hier die konvergente Welt.....ist doch alles prima, nicht? :thumbup:

  • Hallo,
    habe jetzt leider keine Bilder parat, kann mich aber erinnern, daß wir 1993 und 1995 einmal vor kleinen Pflanzen standen und nicht wußten, sind das Sämlinge von Denmoza oder G. saglionis, und an anderer Stelle konnten wir junge G. saglionis nicht von Parrocactus bulbocalyx unterscheiden, also die Konvergenz treibt schon manchmal richtige Blüten.


    VG und schöne Weihnachtszeit


    Gymnofan

  • Die sich ja durchaus das Habitat teilen. Also muss es schon entscheidende Vorteile haben, dass man als Jungpflanze so aussieht. Unser Auge erfasst ja auch nur den Habitus und nicht den Hintergrund. Ab einem gewissen Alter kann man eine Denmoza sicher nicht mehr mit einem Gymnocalycium verwechseln.


    Anderes, aktuelles Beispiel: Wie sehr sind unsere heimischen Nadelbäume verwandt und wie ähnlich sehen sie aus? Ich kenn genügend Leute, die eine Tanne kaum von einer Fichte unterscheiden können. Sicher auch Konvergenz. Man merkt, dass ich grad den Christbaum im Sichtfeld habe. Frohe Weihnachten und besten Dank für das weitere Beispiel zur Effektivität der Evolution.

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  • Ich kenn genügend Leute, die eine Tanne kaum von einer Fichte unterscheiden können.


    Kommt auch daher, dass seit ewigen Zeiten, der "Tannenbaum" immer eine Fichte war, bis Herr Nordmann sich einmischte. 8)

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    Tom

  • Hallo allerseits,


    was lesen da meine müden Augen gestern Nacht in der aktuellen KuaS? In der Bradleya 33/2015 http://society.bcss.org.uk/index.php/bradleya.html ist ein Artikel unter der Überschrift (der Einfachheit halber verwende ich gleich mal die Übersetzung und Kommentare von Detlev Metzing): "Interkontinentale Konvergenz der volkstümlichen Sicht auf kleine rosettenbildende Blattsukkulenten als Zauberpflanzen." [8 S., ill.] Die Anpflanzung von rosettenbildenden Sukkulenten auf Dächern als Schutz vor Blitzen findet man überraschenderweise in voneinander weit entfernten Kulturkreisen: In Europa wird Sempervivum gepflanzt. In Südafrika bestimmte Arten von Haworthiopsis, Haworthia, Gasteria und Aristaloe.


    Na das ist doch auch mal eine ganz andere und mindestens genauso spannende Sicht auf das Thema "Konvergenzen". Das mit der Dachbepflanzung mittels Sempervivum als Blitzschutz (daher ja auch der Trivialname Dachwurz) hierzulande war mir durchaus bewusst - aber dass in Südafrika optisch ähnliche Sukkulenten zu gleichem Zweck auf Dächern gepflanzt werden, ist mir neu! Zufall? Faszinierend, oder? Gattungs- und Kontinentübergreifende Konvergenz...
    Statt Semperviven würden mir hier übrigens auch Haworthien auf dem Dach recht gut gefallen, aber ich befürchte mal, dies würde nicht lange gutgehen. ;)


    Falls zufällig jemand diesen Artikel zuhause hat, da würde mich eine Kopie schon sehr interessieren. Bei der Gelegenheit dann gerne auch der Artikel über die sukkulenten Neophyten in Portugal.


    Viele Grüße!

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  • Es ist und bleibt faszinierend, wie sich Dinge auf unterschiedlichen Kontinenten und komplett unterschiedlicher Herkunft so konvergent entwickeln können! Offensichtlich auch wir Menschen, denn offensichtlich haben wir bei Betrachtung ähnlicher Dinge auch auf verschiedenen Kontinenten die gleichen Ideen :thumbup:
    Schön! Und jetzt freue ich mich auf die neue KuaS und frage mich, warum ich sie diesen Monat noch nicht habe....... :whistling:

  • warum ich sie diesen Monat noch nicht habe..


    ....am 7. noch keine KuaS? Da hätt` ich am 3. schon mal sachte angefragt.... 8o

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    Tom