Konvergenzerscheinungen bei Sukkulenten

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • warum ich sie diesen Monat noch nicht habe

    Weil der Nachbar auch mal eine Aussaat wagen will? Gerade im Februar doch sehr verdächtig!
    Oder es hat vielleicht was mit dem Superbum(m) in der Februar-Ausgabe zu tun?


    Übrigens ist es mit dem Sempervivum auf dem Dach nicht nur purer Aberglaube: http://www.semperhorst.de/S.%2…um_und_der_aberglaube.htm

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969


  • Übrigens ist es mit dem Sempervivum auf dem Dach nicht nur purer Aberglaube


    Wer hat das behauptet? Ich fand die Vorstellung, dass eine lebendige und wasserspeichernde Isolation auf dem Dach gegen Blitzeinschlag helfen kann, schon immer logisch. Aber dank deines Links weiß ich nun, dass ich mit meiner Begründung dafür etwas falsch lag - danke dafür ^^


    Vielleicht habe ich die KuaS ja heute im Briefkasten, bis jetzt kam sie immer.
    Und jetzt bin ich doppelt neugierig- welcher Superbuam? Oder doch -bumm wegen des Blitzeinschlags? Ich hoffe, ich bin nach dem mittäglichen Briefkastenleeren schlauer!

  • Bum(m), ganz ohne Blitz.


    Der besagte Artikel (um mal wieder etwas zum Thema zurückzukommen) würde mich schon sehr interessieren. Es stellt sich ja natürlich auch die Frage, ob die Tradition dieser Dachbepflanzung nicht evtl. von weißen Siedlern ins südliche Afrika gebracht wurde und man dort mangels Semperviven auf die heimische Flora zurückgegriffen hat, oder ob sie dort aus ähnlichen Gründen wie in Mitteleuropa entstand (was natürlich dann dem Konvergenzgedanken eher entsprechen würde).
    Vielleicht hat man aber in Mitteleuropa auch nur die Dächer mit Sempervivum bepflanzt, weil kaum andere heimische Pflanzen mit so wenig Substrat und Wasser (gerade bei klassischen Dächern mit einem gewissen Neigungswinkel, wo das Wasser auch noch ratzfatz abläuft) zurechtkamen? Das war zumindest früher immer meine persönliche, logische Erklärung. Fragen über Fragen... ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • ......wenn nun, trotz gültigem Aberglauben, der Blitz doch einschlägt, was für ein Wasserschaden! 8o

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Wenn ich´s richtig verstanden habe, schützt die Hauswurz (angeblich) nicht vor dem Blitzeinschlag sondern mildert die destruktiven Auswirkungen eines Blitzeinschlags.


    Ich hege ja meine Zweifel ob unsere Altvorderen in der Lage waren einen Korrelation (geschweige denn Kausalität) zwischen dem Grad an Dachbewuchs mit Sempervivum und der Schadenshöhe durch Blitzeinschlag (korrekt) zu erkennen. Nach dem Erklärungsansatz im Link wäre jedes Büschel Gras oder sonstiges Unkraut genauso gut dazu geeignet wie Sempervivum.

  • Gemildert, etwas Feuchtigkeit dank des Bewuchses - und schon brennt das Strohdach nicht so schnell ab wie beim Nachbarn. Kann Auslöser genug für so einen Brauch sein, egal ob Europa oder Afrika.

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  • mildert die destruktiven Auswirkungen eines Blitzeinschlags


    ....ein Brandausbruch wird durch das gespeicherte Wasser im Keime erstickt!! ;):whistling:

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    Tom

  • Die schönsten Konvergenzbeispiele gibt´s doch immer wieder in den Familien der Kakteen und Euphorbien. Beide Familien bieten morphologisch gesehen eine schier unglaubliche Vielfalt, aber in Sachen Anpassung an Wassermangel beschreiten sie dann die Lösungswege immer wieder in trauter Eintracht.
    Cumulopuntia dactylifera:


    Und Euphorbia globosa:



    Dann nochmals mein Dank an Frauke für den freundlichen Hinweis gestern.
    Ein weiteres Konvergenzbeispiel aus der Familie der Erinaceidae - ein mächtig bedornter Igel mit seiner Scheitelwolle:


    Im Vergleich zur Scheitelwolle des guten, alten Schwiegermutterstuhls aus der Familie der Cactaceae:


    Welches Problem hier allerdings die konvergent entwickelte Scheitelwolle löst, ist mir auch noch nicht ganz klar. Kälteschutz vielleicht? :whistling:


    Mein herzlicher Dank geht an alle Fotosponsoren, welche diesen Beitrag ermöglicht haben.

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  • Mal zu ganz anderer Konvergenz. Auch ähnliche Bestäuber bedingen oft ein ähnliches Aussehen (und einen vergleichbaren Duft) - völlig gattungs- und familienübergreifend. Wer ordinäre Schmeißfliegen und deren Verwandtschaft als Bestäuber verführen will, sollte halt so aussehen, wie sich Fliegen Gammelfleisch vorstellen (und eben natürlich auch so riechen):
    Typhonium venosum aus der Familie der Aronstabgewächse:

    (selbst bei den Fliegen gibt es Spanner!)


    Und natürlich dazu im Vergleich unsere beliebten Ascleps mit Orbea variegata:


    Oder Stapelia gigantea:

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