Pflege von Notocactus herteri

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Mit Notos habe ich normalerweise keine Probleme, eigentlich alle die ich habe, blühen auch ... nur einer nicht:
    Mein Notocactus herteri, den ich seit ca. 25 Jahren besitze und der mindestens 35 Jahre alt ist. Also auf jeden Fall blühfähig ...
    Ich habe alles mögliche schon probiert: frei auspflanzen, sonniger Standort, halbschattiger Standort, mal zusätzlich Blumendünger und in diesem Winter durfte er wärmer oberhalb der Heizung stehen. Als letzte Option möchte ich ihm dieses Jahr noch einmal frisches Substrat gönnen, ansonsten weiß ich keinen Rat mehr, was ihm bei mir nicht gefällt?
    z. B. meine beiden N. horstii blühen soger zwei mal im Jahr, aber der will einfach gar nicht ... Auch die Drohung, dass ich ihn weggebe, hat ihn gar nicht gejuckt.


    Hat jemand einen Rat für mich, welche besonderen Pflegeansprüche der evtl. haben könnte?

  • Moin Ingrid,


    ach der N. herteri? Keine Sorge, ich glaub der ist so. Zickig und äußerst blühfaul:


    Jetzt such mal die Schuld nicht bei dir. Vielleicht hast du ja einen blühfaulen Klon o.ä. erwischt. Da du ja sonst auch mit allen Kakteen zurechtkommst, würde ich das mal nicht überbewerten. Der N. herteri ist an sich schon recht pflegeleicht. Überwintert wird er bei mir wie alle anderen und im Sommer hat er nicht unbedingt den allersonnigsten Platz und wird etwas überdurchschnittlich mit Wasser versorgt. Mehr fällt mir jetzt dazu auch nicht ein.


    Notfalls bleibt halt doch nur weggeben aber ich will ihn sicher nicht. Wahrscheinlich wird er dort dann nämlich auch nicht blühen. Zur Not könnte ich ihn aber mal ein Jahr mal in Pflege nehmen, wenn du meinst, dies könnte was an seinem nicht vorhandenen Blühverhalten ändern.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Also kühl und recht trocken überwintern braucht er schon zur Blühinduktion.
    Da er ein reiner Wiesenbewohner ist liebt er es halbschattig und auch recht durstig ist er dann.
    Ist mir allerdings auch ein Rätsel, dass er bei so vielen angedachten Möglichkeiten nicht will, vielleicht mal einen tüchtigen Schub Phosphordünger zum Blühen............. :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für die Hinweise, das mit dem "durstig sein" war ein guter Hinweis, ich neige schon eher dazu, zu wenig Wasser (und bei den "hungrigen" Arten zu wenig Dünger) zu geben. Auch so manch andere meiner Notos könnten evtl. üppiger blühen fällt mir da grad so ein ... Also, erst mal neues Substrat und noch ne Chance ... gerade Kandidaten, die ich schon soooo lange habe, geb' ich nicht so leichtherzig her ...


    Also kühl und recht trocken überwintern braucht er schon zur Blühinduktion.

    "Oberhalb" der Heizung bedeutet bei mir eher "8 bis 10 Grad", denn alles andere im GWH ist dann "kalt" und in den entfernten Ecken ist es leicht frostig ...



    @ Matthias


    Dein N. herteri ist ja soweit schon "nicht normal", indem er sprosst - N. herteri sprosst nämlich (eigentlich) nicht ...
    Aber da gibt's sicher auch ein paar Standortvarianten.

  • Dein N. herteri ist ja soweit schon "nicht normal", indem er sprosst - N. herteri sprosst nämlich (eigentlich) nicht ...

    Ich hab ihm schon gesagt, dass er das nicht machen soll. In der Literatur steht nämlich auch nichts von sprossen! Aber wie immer: Auf mich hört ja niemand! :whistling:
    Ähem, normal ist relativ: Den Notocactus herteri hab ich nämlich vor einigen Jahren mal bei Edmund abgestaubt. Wo soll er das "Normalsein" dann also herhaben?


    Mal eine kleine, böse Notocactus-Verallgemeinerung: Notocactus = Wiesenbewohner = breite Töpfe = viel Wasser. Wenn ich im Sommer fleißig bin, dann haben die Notos bei mir immer wieder Phasen, wo sie nie komplett trocken stehen. Breite Töpfe für wucherndes Wurzelwerk gibt´s aber trotzdem nicht. Die nehmen viel zu viel Platz weg. Von mir aus dürfen sie dann gerne in die Tiefe wurzeln, wenn sie wollen - in die Breite jedenfalls nicht.
    Viele behaupten, dass man Notos auch in der Winterruhe immer wieder mit kleinen Schlückchen versorgen sollte, damit die feinen Faserwurzeln nicht ganz absterben. Den Schmarrn hab ich nie gemacht und dennoch blühen alle meine Notos fleißig. Vielleicht ist aber der N. herteri deshalb sauer und sprosst aus Trotz? Oder er wird halt vielleicht doch ein klein wenig zu gut versorgt.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Notocactus = Wiesenbewohner = breite Töpfe = viel Wasser.


    ......absoluter Quark!! Mach das mal mit N.buiningii, N. gutierrezii oder N.bregmannianus, die bist Du aber sehr schnell los!!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Ingrid, vielleicht stellst Du ja mal ein Foto von Deinem herteri ein. Manchmal kommen einem Ideen, wenn man die Pflanze mal sieht. ... Ich hatte übrigens auch mal einen, der gesprosst hat. Scheint also kein sehr seltenes Phänomen zu sein.

  • Es gibt da immer wieder Standortvariationen, bei denen Sprossung vorkommt.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Mach das mal mit N.buiningii, N. gutierrezii oder N.bregmannianus, die bist Du aber sehr schnell los!!

    Hab doch geschrieben eine böse Verallgemeinerung. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Bei den klassischen Pampa-Bewohnern liegt man damit ja nicht verkehrt.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ganz ehrlich?
    Der sieht mir nicht nach 35 Jahre Alter aus, nicht einmal 25.
    Natürlich hat er einiges auf dem Buckel, keine Frage. Am relativ "säuligen Stammwuchs" erkennt man aber einen eklatanten Kulturfehler.
    Der Gute war Jahre dem Verhungern nahe. Ein gut ernährter herteri mit dem Alter ist mal locker auch mit einem solchen Durchmesser versehen!!
    Gut, wenn er wirklich dieses Alter hat, ist er die erste Hälfte davon ein Hungerleider gewesen. ;(

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Gut, wenn er wirklich dieses Alter hat, ist er die erste Hälfte davon ein Hungerleider gewesen.

    Du bestätigst, was ich vermutet habe: Mit Dünger war ich viel zu sparsam ...
    Deine Zeiteinschätzung kommt sehr gut hin: Anfang/Mitte der 90er habe ich ihn bei Schleipfer "gerettet", damals schon recht verwahrlost ... und um die Jahrtausendwende hatte ich dann selbst mehrere Jahre lang eine dramatische "Kakteenkrise" und war kurz davor, das Hobby aufzugeben. Danach ging's aufwärts ... das ist dann wohl der dicke Bereich in der oberen Hälfte ...

  • Mei - so ist das halt. Den Pflanzen sieht man schlechte Jahre eben auch an......ist doch aber nicht schlimm.
    Halt sein Markenzeichen ;)
    Wenn du ihn jetzt weiter ordentlich fütterst und pflegst, schenkt er dir ganz sicher irgendwann ein paar schöne Blüten!

  • Hach, ich liebe diese basalen Verholzungen bei den Wiesenbewohnern - herrlich! Da kann man schon mal etwas über die Unförmigkeit hinwegsehen.
    Vorsichtig sollte man allerdings mit dieser blauen Hippo-Wolllaus sein. Sehr gefährlich!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Dankeschön für das Foto, Ingrid. Hat ja doch den ein oder anderen auf weitere Ideen gebracht. Auf jeden Fall und trotz Unterernährung ein prachtvolles Exemplar, find ich :) . Ein bisschen mehr düngen und gießen, vielleicht lässt er sich dann doch noch zu einer Blüte überreden ;) .

  • So, nun habe ich das alte Thema wieder ausgegraben:

    Nach weiteren 6 Jahren, mindestens zwei mal neuem Substrat und Topf, viel gießen und düngen mit fast komplettem Wurzelverlust – dann wieder weniger gießen, verschiedensten Standorten und Überwinterungsoptionen scheint es nun endlich zu klappen mit uns.
    Inzwischen sind "wir" bei einem ziemlich großen Topf, aber (relativ) mineralisches Substrat, nicht häufiger gießen, aber höher konzentriert düngen und Sommer- wie Winterstandort ist derselbe, relativ halbschattig und im Winter kalt – er steht wieder exakt da, wo er vor 10 Jahren auch schon stand …

    Er ist breiter geworden und der wollige Bereich im Scheitel ist größer und so verlockend weich, so dass ich ihn fast jedes Mal, wenn ich im GWH bin, dort streichle und mit ihm spreche – wahrscheinlich isses das, was ihm gefehlt hat … :love:


    Und jetzt kriegt er doch tatsächlich so einen verdächtig rotbraunen Ausschlag, ist das eine Allergie?

  • Ja, der herteri reagiert extrem allergisch auf zuviel Zuneigung!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ja, manchmal reden und etwas "kuscheln" wirkt Wunder!

    Ich freu mich für Dich!!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom