Acanthosicyos horridus und Acanthosicyos naudinianus

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  • Hallo,
    hat jemand Erfahrung mit den beiden Wüstenpflanzen? Ich habe von einem guten Freund Samen geschenkt bekommen. Nach ca. 4 Wochen zeigen sich die Keimlinge. Tja, wie gehts weiter - Namib-Wüste und Sanddünen kann ich nicht bieten. Meine Planung ist: große, tiefe Töpfe mit lockerem, mineralischen Sukkulenten-Substrat. Im Sommer raus an einen vollsonnigen und heißen Standort. Wenn der Sommer so wie letztes Jahr wird, kommt das der Wüste schon recht nahe :D .
    Gießen, Düngen und Überwintern, da will ich nichts falsch machen, leider habe ich nichts dazu gefunden...
    Ich würde mich über Tipps für diese recht ungewöhnlichen Pflanzen freuen :).


    Viele Grüße,


    Harald

  • So richtig helfen kann ich Dir da auch nicht.
    Wenn man vom Habitat ausgeht, sollte das Substrat doch eher feinsandig sein und am Grunde der Töpfe gröber werden, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
    Zudem solltest Du von unten gießen, sprich anstauen, da die Wurzeln wohl in der "Tiefe" Wasser "suchen".
    Tja, zu den Temperaturen kann ich Dir eher zu Frühbeeten oder einem Gewächshaus raten, dort sind auf jeden Fall höhere erreichbar! :thumbup:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • A.naudianus ist bei mir nie gekeimt, A.horridus ist mir leider eingegangen (vertrocknet...).
    Zu A.horridus liest man immer wieder Meldungen, dass sie unkultivierbar sind. Ich habe aber auch schon Kulturberichte gelesen von Leuten, die diese Art mehrere Jahre gepflegt haben. Geheimnis ist wohl die deutlich feuchtere Kultur als man es so landläufig annimmt. Ein tiefer Topf ist da evtl. hilfreich. Die Sämlinge bei mir haben sehr lange zentrale Pfahlwurzeln gebildet.


    Ich würde mich freuen Fotos von den Sämlingen und deren Gedeihen zu sehen ;)


    Grüße
    Marco

  • Eher feucht? Jetzt müsste man mehr über die genauen Standorte wissen. Tau usw... Als ersten Schritt würde ich bei solchen Pflanzen nach detaillierten Wetterdiagrammen der Fundorte gucken. Vielleicht kann man hier schon hilfreiche Empfehlungen auslesen?
    Wobei natürlich eine Pfahlwurzel nicht unbedingt mit überdurchschnittlich viel Tau oder Nebel in Verbindung zu bringen ist.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Wobei natürlich eine Pfahlwurzel nicht unbedingt mit überdurchschnittlich viel Tau oder Nebel in Verbindung zu bringen ist.


    ...laut Wiki ziehen die Pflanzen mittels ihrer Pfahlwurzeln das Grundwasser. Also nix mit Tau oder Nebel.

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    Tom

  • Wodurch sie nur dort wachsen können, wo sie mit ihren Wurzeln auch das Grundwasser erreichen können, bzw. wo dieses in nicht allzu großen Tiefen vorhanden ist. Im Umkehrschluss muss der Sämling so schnell wie möglich eine entsprechende Pfahlwurzel ausbilden, oder er wächst in einer Regenphase und braucht somit entsprechend viel Feuchtigkeit im Anfangsstadium.

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  • ....also, tiefe Töpfe sind schon mal richtig, aber nur so tief, dass die Wurzel das Anstauwasser erreichen kann. ;)

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    Tom

  • Danke mal für die Antworten. Vertrocknen können die also auch, gut zu wissen.
    Die Namib Wüste ist sehr trocken, aber wenn die Wurzeln bis zum Grundwasser gehen, dann hat die Pflanze natürlich auch immer Wasser. Gießen von unten, das ist kein Problem, kann ich machen.
    Wenn die den Sommer überleben, stellt sich die Frage der Überwinterung. Die Kakteen stehen hell und kühl und kriegen aber gar kein Wasser...


    Momentan sieht man gerade mal die Keimblätter aufgehen, da is noch nix Spannendes dabei. In 1-2 Wochen kommen die mal in einen neuen Topf, dann werde ich ein paar Fotos machen.


    LG
    Harald

  • Wüste Namib ist eben auch relativ... Vor den 'großen Bergen' wo's zumindest noch regelmäßige Küstennebel und eine verlässliche Regenzeit gibt oder eben 'weiter hinten' wo's dann richtig fies trocken und arid wird... ;)

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  • Wikipedia schreibt dazu:

    Zitat

    Die Nara ist endemisch in Namibia und wächst in einem 40 bis 60 km breiten Streifen an der 1000 km langen Küste vom Oranje im Süden bis zum Kunene im Norden. Innerhalb dieses Gebietes kommt sie nur am Ufer von Rivieren und auf Dünen vor, wenn ihre Wurzeln Grundwasser erreichen können.

    Offenbar möchte die Pflanze doch laufend mit Wasser versorgt werden.


    Zur Wüste schreibt Wikipedia:

    Zitat

    Bei Tagestemperaturen deutlich über 50 °C, Nachttemperaturen von unter 0 °C, jahrzehntelang andauernden Trockenperioden sowie häufigen Sandstürmen sind Pflanzen und Tiere extremen Lebensbedingungen ausgesetzt....

    Zitat

    ...Die Trockenheit der Namib ist auf küstennahe, kalte Meeresströmungen zurückzuführen, ...es gibt daher so gut wie keine hochreichende Konvektion und damit auch keine Regenfälle. Dafür gibt es an ungefähr 200 Tagen im Jahr Nebel in der Küstenregion. Dieser Nebel schlägt sich in den kalten Frühmorgenstunden nieder und ist für viele der dort lebenden Tiere und Pflanzen die einzige Feuchtigkeitsquelle


    Luftfeuchte/Tau könnte also auch eine Rolle spielen. Da mir nun die finanziellen und technischen Mittel für ein echtes Wüstenhaus fehlen, hängt wohl alles von der Anpassungsfähigkeit der Pflanze ab.


    LG
    Harald

  • Luftfeuchte/Tau könnte also auch eine Rolle spielen.


    .....dann wird es Zeit den Acanthosicyos horridus mitzuteilen, dass die Rübe nicht gebraucht wird! ;)

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    Tom

  • Hi Harald,


    siehste, das Googeln hat sich doch etwas gelohnt... Wenn du mehr Sämlinge durchbringst, dann kannst du ja auch verschiedene Kulturmethoden testen. So trocken wie die Namib klingt, so trocken ist sie halt auch nicht immer und überall.
    Vorzugsweise würde ich volle Sonne und einen möglichst tiefen Topf mit Untersetzer testen. Immer wieder ein bissl Wasser in den Untersetzer und abwarten was passiert. Ich drück dir jedenfalls die Daumen! Vielleicht hast du ja mehr Erfolg als Marco?

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  • Und berücksichtigen, dass bei schnellerem Wachstum der Topf auch mal zu klein werden kann.
    Das Wasser nicht zu lange im Untersetzer stehen lassen.
    Ein paar Tage des Abtrocknens können nicht schaden, bevor die Wurzeln wieder neues vorfinden. :thumbup:

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    Tom

  • ....kommt darauf an, wie lang Du ihr den Weg zum Wasser machst! ;)

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    Tom

  • Ein paar Tage des Abtrocknens können nicht schaden, bevor die Wurzeln wieder neues vorfinden.

    Meine A.horridus sind vertrocknet, als ich mal 10 Tage nicht da war. Vor Abreise durchdringend gegossen und den Untersetzer voll Wasser gemacht.
    Standen recht warm (ca. 26-28°C) und haben es nicht geschafft...
    Also nicht allzu viele Tage mit trockenem Substrat austesten, Harald.


    Gruß
    Marco
    PS: wo gab es denn die Samen? Ich würde es gern auch noch mal probieren.

  • PS: wo gab es denn die Samen? Ich würde es gern auch noch mal probieren.

    Wie gesagt, hab sie geschenkt bekommen: Auf der Packung von Acanthosicyos horridus steht der Händler drauf - ich weiß nicht ob Direktlinks zu Händlern erlaubt sind, mit der Suche nach "Baker Creek Heirloom Seed" findet man ihn. 15 Dollar für 3 Samen...uii...gar nicht billig. Jedenfalls waren 4 Samen drin und alle sind gekeimt (nach ca. 3 Wochen). Bei A. naudinianus steht kein Händler drauf, müsste ich erst fragen.


    LG
    Harald

  • Meine A.horridus sind vertrocknet, als ich mal 10 Tage nicht da war


    Ok, man ist halt von den aS so eingeimpft, dass sie dies schaffen. Hier haben wir allerdings wohl doch ein Mimöschen vor uns.
    Gut, Du hast ja Möglichkeiten zu testen, variiere ein wenig, wie heißt es so schön; "Versuch macht kluch"! ;)

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    Tom