Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Guten Abend in die Runde,


    hab jetzt eine Weile überlegt, in welchen Thread es denn passen würde - aber seltsamerweise fiel mir hier in einem KuaS-Forum kein passender dazu ein. Falls jemanden noch eine Idee kommen sollte, kann man natürlich gerne verschieben.


    Bei Spektrum.de im "Kompaktlexikon der Biologie" wird Sukkulenz definiert als "Ausbildung fleischig-saftiger Wasserspeichergewebe."
    Beim Einräumen der Crassula ovata zog ich auf dem Weg ins Treppenhaus mal wieder eine Blätterspur hinter mir her. Da dacht ich mir spontan, ich zeig dem Junior mal was das bedeutet, hab ein Blatt in der Mitte zerbrochen und das Wasser aus dem dicken Blatt rausgequetscht. Hat ihn schon etwas beeindruckt.
    So sieht ein frisches Crassula ovata-Blatt zum Beginn der Winterruhe von innen aus:


    Dann hat er sich selbst ein Blatt geschnappt, zerbrochen und in der Wohnung auf die Heizung gelegt. Durch die massive Verletzung des Verdunstungsschutzes (= Epidermis) kam nach drei (!) Tagen dies hier dabei raus:


    Und komplett ausgetrocknet ist das Blatt immer noch nicht! Jetzt kann man sich mal ausrechnen, wieviel Prozent der Blattmasse vor Beginn der Trockenzeit wohl Wasser sein mag... Damit kommt man doch locker über einen langen Winter.


    Die schlechte Qualtität der Fotos bitte ich zu entschuldigen, aber anfangs waren diese ja auch nicht für eine Veröffentlichung gedacht.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Habe gerade das Sukkulentenlexikon auf dem Schoß liegen. Eggli schreibt von einem Verhältnis Trockenmasse zu Wasser von bis zu 1:70 (im Extremfall bei einigen Mittagsblumen). Bei Aloen immerhin noch 1:8.

  • Hui, spannende Zahlen - besten Dank dafür!
    Da sieht man mal wieder: Zwischen sukkulent und sukkulent gibt es doch so ein paar feine Unterschiede. Wenn ich mein Cyanchum marnierianum im Keller drei Wochen lang vergesse, dann hatte ich recht schnell die längste Zeit meine Freude an dieser hübschen Pflanze... ;)


    Den Eggli hab ich leider nicht zuhause im Regal. Somit kann ich leider nur mit Kakteenzahlen dienen. Walther Haage schreibt beispielsweise in seinem Kakteenlexikon, dass eine große (wird nicht näher definiert) Carnegia gigantea 2.000 bis 3.000 Liter Wasser speichern kann. Zum Vergleich: In eine klassische Badewanne passen rund 140 Liter.
    Passend zu dem Thema: Kaktus des Jahres 2017 – Carnegiea gigantea - oder auch siehe rege Diskussion hier Sukkulenten-Sammlung Zürich
    Oder (auch sehr interessant!) einen Ferocactus mit 37,6 kg Gewicht hat man sechs (!) Jahre lang an einem schattigen Ort komplett trocken gehalten. In der Zeit hat er rund 1/3 seines Gewichtes verloren, während der Wassergehalt unverändert bei 94% lag. Da sieht man mal, was dem Kollegen Ferocactus in den sechs Jahren wirklich wichtig war... ;)


    Einen klassischen, sukkulenten Kaktus vertrocknen zu lassen grenzt schon an ein Kunstwerk. Da bekommt man ihn mit einem Zuviel an Wasser deutlich schneller über den Jordan. Bei den aS funktioniert das meist schon deutlicher einfacher. Aber halt auch nur meist, wie die Zahlen von Florian zeigen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969