Hydrokultur für Sukkulenten?

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen,


    als ich heute mal wieder in dem BLV Handbch der Kakteen/Hans Hecht geblättert habe, fiel mir der Artikel Die Hydrokultur der Kakteen ins Auge, denn dort heißt es, dass diese Kulturform bei Kakteen bereits seit 1860 bekannt, aber wenig populär ist.


    Nun frage ich mich, ob hier im Forum jemand ist, der schon mal Sukkulenten in Hydrokultur gehalten hat oder derartige Sammlungen kennt und wie die Erfahrungen mit dieser Methode sind?

    Gruß Markus

  • Hallo!Mir sind meine Kakteen und Sukkulenten alle eingegangen die ich in Hydro gehalten habe.Der wasserstandszeiger stand immer bei minimum und darunter.Trotzdem sin mir alle kapput gegangen.Eine Floristin hat mir dann erklärt das man solche Pflanzen auf keinen Fall in Hydro setzt.Habe lange um meine Aloen und paar Kakteen getrauert,da es bei den Aloen seltene Arten waren.Also bitte Hände weg von Hydro.


    Liebe Grüße Hasilein(Silvia)

  • Hallo,


    davon habe ich auch schon gehört und auch mal auf dem Hamburgerfischmarkt gesehen, aber zu dieser Zeit habe ich mich noch nicht so stark für Kakteen und Sukkus interressiert!


    Also ist es möglich Kakteen und Sukkulenten auf Hydro um zu sattelen, das einziege was man beachten muss ist, dass das nicht mit allen geht .


    Meist werden Weihnachts und Osterkakteen in hydro angeboten, da diese es von Zeit zu Zeit recht feucht mögen ( bei mir zumindest )

    Wer nicht kämpft hat schon verloren, doch wäre nicht aufgibt geht den Weg in menschlicher Würde :thumbup:


    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!

  • Eigentlich haben viele ihre Kakteen und anderen Sukkulenten in so etwas wie "Hydrokultur" stehen. Ich meine die Kultur in rein mineralischen Substraten.


    Was diese Substrate von den Substraten der Hydrokultur (Blähton und Kies), ist in erster Linie die nicht unerhebliche Wasserspeicherfähigkeit der mineralischen Substrate. Beispielsweise ist Bims offenporig und speichert Wasser in beträchtlicher Menge. Man kann also in von Hydrokultur ohne Wasserstand sprechen. Seramis ist daher kein Hydrokultursubstrat. Ferner sind Eigenschaften wie pH-Wert-Regulierung und Speicherfähigkeit für Nährstoffe zu erwähnen, welche die Substrate der Hydorkultur nicht aufweisen.


    Hydrokultur von Kakteen erfordert speziellen Kenntnisse und hat durchaus Vorteile wie einen schnelleren Übergang von der Ruhe- in die Vegetationsperiode, da man das Substrat immer etwas feucht halten muss - was natürlich auch bedingt, dass man das nicht im Gewächshaus machen darf, da hier in der Regel im Winter kühlere Temperaturen herrschen. Wer sich für die praktischen und theoretischen Hintergründe interessiert, den möchte ich auf Renate Fischers "Kakteen in Hydrokultur", Verlag J. Neumann-Neudamm, verweisen. Dort werden im Detail Kulturanleitungen für einige Arten angegeben.


    Möglich ist es und Dr. Bohumil Schütz soll seine gesamte Sammlung in Hydrokultur gehalten haben.

  • Da ich wie Dr. Schütz die meisten meiner Pflanzen ebenfalls im Sommer draußen stehen habe, bin ich, wie bereits in einem anderen Thread angedeutet,zur Zeit ebenfalls am Testen mit einem rein mineralischen Substrat. Dies besteht aus Bimskies, Perlite und Sand (Spielzeugkastensand). Die ersten Beobachtungen ergeben keine wesentliche Veränderungen des Wachstums oberhalb. Da mir beim Herumräumen leider ein Topf mal umgekippt ist kann ich folgendes berichten: Die Wurzelbildung erfolgte bei diesem Topf (eine Mammillarie) recht gut, das Substrat war nach wie vor sehr luftig und locker. Im unteren Bereich des 10ner Topfes war eine milde Feuchtigkeit.


    Aufpassen muss man jedoch, wie bereits geschrieben, auf die Nährstoffversorgung, da sollte man sich von unten nach oben testend bewegen. An den Naturstandorten ist das Substrat in vielen Fällen ebenfalls nur mineralisch. Dort kommen die Nährstoffe jedoch von unten, weil durch die Verdunstung an der Oberfläche immer eine Art Sog besteht, der Mineralstoffe nachliefert. Wer kann, sollte ggfs. mal die Bewässerung und Düngung von unter testen und das Ergebnis hier darstellen.



    Grüße


    Andreas

  • Ausgehend von einem aktuellen Beitrag möchte ich das Thema "Hydrokultur für Sukkulenten" mal wieder ins Leben rufen.


    Offensichtlich ist diese altbekannte Kulturmethode (bezogen auf Pflanzen im Allgemeinen) auch fast elf Jahre nach dem letzten Beitrag, zumindest im Bereich der Sukkulenten ebenso wenig populär wie zuvor.


    Die damals von von einigen ehemals aktiven Mitgliedern genannte Kultivierung in rein mineralischem Substrat, ist definitiv keine Hydrokultur.


    Den vermutlich einzigen Vorteil einer Kultivierung von Sukkulenten in Hydrokultur sehe ich höchstens darin, dass Schädlinge wie Wurzelläuse etc., hier vermutlich nicht vorkommen können.


    Auch wenn die Kultivierung von Sukkulenten in Hydrokultur für mich einen Widerspruch darstellt, würden mich dennoch Berichte dazu interessieren.

    Gruß Markus

  • Eine Kultur in mineralischem Substrat hat meiner Meinung nach nichts mit dem ursprünglichen Gedanken der Hydrokultur zu tun. Ansonsten gut möglich, dass man KuaS auch auf diesem Weg kultivieren kann - aber man muss ja nicht alles machen, was auch möglich ist (man kann auch im zehnten Stock aus dem Fenster springen und trotzdem überleben). Für mich wäre das nie eine Alternative zur herkömmlichen KuaS-Kultur.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969