Trauermückenbefall

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Ich habe in einem Aussaattöpfchen diese Würmchen angetroffen:


    Muß ich mir Sorgen machen? Und wenn ja, was kann man machen???

  • Könnte eine Trauermückenlarve sein. Schwirren diese kleinen schwarzen Fliegen bei Dir rum?
    Eigentlich ernähren sie sich von pflanzlichen Abfallstoffen wie abgestorbenen Wurzeln etc., aber im Sämlingstopf höhlen sie gerne die kleinen Sämlinge aus. Diese werden dann glasig und fallen um. X(

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Schwirren diese kleinen schwarzen Fliegen bei Dir rum?


    Schon, aber nicht in großen Mengen... Ich werde auf jeden Fall mal einige Gelbtafeln bei den Aussaaten hinstellen - hilft zwar nicht gegen die Larven, aber wenigstens gegen die Eltern.

  • Das sieht in der Tat sehr nach Trauermückenlarve aus........ :S Tatsächlich ist das jetzt zu größeren Teilen dem Humus im Substrat geschuldet - rein mineralisches Substrat ist viel weniger beliebt bei Trauermücken!
    Ich würde mir sofort Stechmückenfrei von Neudorff besorgen (dieses Bacillus thuringensis - erinnerst du dich?) und davon 1-2ml pro Liter dem Gießwasser zufügen - das ist eine extrem viel höhere Dosierung als für die Regentonne angegeben, aber nur so wirkt es in der Erde gegen die Larven (diese müssen das Zeug erst fressen). Zusätzlich holst du dir am besten Leimtafeln für die Bekämpfung der adulten Mücken. Trauermücken sind ausschließlich bei Sämlingen gefährlich, sonst sind sie nur lästig. Aber als Jugendliche haben sie mir mal eine Ladung Sämlinge komplett aufgefressen, die waren sogar in den Samen der selbst gesäten Dattelpalmen - ekelhaft. Seitdem bin ich sehr dahinter her, wenn mal wieder welche bei irgendeiner Topfpflanze auftauchen und dennoch hatte ich letztes Jahr mal welche in der Schale mit den Pfropfunterlagen.


    Edit sagt: Mit Bi 58 oder einem anderen systemischen Gift gießen, kannst du sicher auch. Aber ich würde definitiv was tun - denn nur Leimtafeln reichen nicht aus und da die adulten Tiere zu 90 % weiblich sind und jedes dieser Weibchen bis zu 200 Eier legt aus denen dann nach 7-8 Tagen wieder neue Larven schlüpfen, sind die Vermehrungsraten explosionsartig!

    Einmal editiert, zuletzt von Sabine1109 ()

  • hilft zwar nicht gegen die Larven, aber wenigstens gegen die Eltern.


    ............naja, wenn die Larven schlüpfen und flugtauglich sind kleben sie ja dann auch gerne an Gelb!!! ;)

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    Tom

  • ............naja, wenn die Larven schlüpfen und flugtauglich sind kleben sie ja dann auch gerne an Gelb!!! ;)

    Trotzdem reichen Leimtafeln zur Bekämpfung nicht, Tom. Sie sind lediglich als Indikator nützlich, aber beim Versuch Trauermücken damit zu bekämpfen, wirst du irr.

  • wirst du irr.


    ........nööö, hab sie nur mal an den Palmen gehabt, drei Wochen Gelbtafeln und das Thema war durch!!
    Wenn man sie rechtzeitig erkennt und sofort Tafeln aufhängt, bestenfalls noch an einen Quarantänestandort, dann klappt das schon. ;)

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    Tom

  • Ich werde trotzdem mal Systemgift verabreichen, das habe ich eh da und doppelt wirkt besser... Bei den anderen vielen Aussaattöpfe sehe ich übrigens keine Larven, aber vielleicht sind die aber auch nur tiefer im Substrat. Ich werde die ganze Aussaaten mal behandeln.

  • In dem Fall nicht, da es notgedrungen pikierte Sämlinge betrifft (der Original-Aussaattopf war umgefallen und die Sämlinge lagen auf dem Boden..). Ich habe aber auch schon in reinem Kieselgur ausgesät mit guten Resultaten.

  • Töpfchen ist 100% Kieselgur...

    ....kaum zu glauben. Sind schon Biester, diese Trauermücken! :evil:
    Ich finde es übrigens absolut bemerkenswert, dass man einen Kaktus in 100 % Kieselgur halten kann! Ich hätte angenommen, dass wäre viel zu sauer, v.a. für Astrophyten. Dann kann ich in Zukunft das Kieselgur viel unbedarfter beimischen....... ;)


    Ich finde die chemische Keule auch richtig - immerhin hat man keine Lust, die sorgfältig hochgepäppelten Sämlinge auffressen zu lassen.
    Vielleicht hattest du mit deinen Palmen einfach auch Glück, Tom?? Ich habe über ein halbes Jahr versucht, die Trauermücken mit Gelbtafeln zu bekämpfen. Mehr als eine Eindämmung habe ich nicht erreicht, irgendein Weibchen hat wohl immer seine Eier noch vor dem Klebetod abgelegt. Gott sei Dank konnte ich die Viecher von den Sämlingen fern halten! Aber jetzt ist ganz Ruhe.......nur vereinzelte Obstmücken gibts zur Zeit hier und die machen den Kakteen ja bekanntlich nichts aus.

  • Astros habe ich nie in Kieselgur ausgesät, da wird nur etwas beigemischt. Der PH-Wert ist 5,5 - das halte ich noch für erträglich für den Durchschnitts-Kaktus (falls es sowas gibt). Nach dem ersten Pikieren gibt es dann was anderes.

  • Allein in Europa sind mehr als 600 Arten von verschiedenen Trauermücken bekannt. Somit nicht weiter verwunderlich, dass es da auch welche gibt, die mit mineralischem Substrat oder purem Kieselgur halbwegs gut zurechtkommen.
    Wünsche eine erfolgreiche Bekämpfung!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Halli hallo,
    erst einmal Danke, dass mich hier alle so nett aufnehmen :love:
    Gestern erst hier angemeldet... und heute schon eine Frage.

    Ich hatte vor ca 1-2 Wochen einen Trauermückenbefall an zwei meiner Pflanzen(Sansevieria).
    Habe mich dann im Internet schlau gemacht und bin auf zum Baumarkt um ein Pestizid zu kaufen.
    Vor Ort wurde mir davon abgeraten und eher dazu geraten meine Erde im Backofen zu backen.
    Das tat ich dann auch (Von den beiden Pflanzen) und stellte Gelbtafeln auf.
    So... danach hatte ich dann erst einmal Ruhe.
    Wie ich aber gerade feststellen durfte, haben die Guten sich wohl in anderen Pflanzen versteckt und machen sich nun dort breit.
    Es ist definitiv noch kein schlimmer Befall, jedoch finde ich die Viecher in der ganzen Wohnung und immer mal wieder eine Trauermücke an einer anderen Pflanze.
    Nun ist meine Frage.
    Wozu ratet ihr mir?
    Alle Pflanzen umtopfen und neue Erde rein. ( was Ultra viel Arbeit wäre...)
    Die Pflanzen mit Wasser tränken, da Trauermücken wohl nicht gerne schwimmen
    Nematoden kaufen und alle Pflanzen damit einmal gießen
    Oder doch ein Pestizid kaufen?
    Gibt es noch andere Möglichkeiten?
    Danke schon mal im Vorraus für Eure Hilfe!!
    Ich bin mittlerweile aufgeschmissen ...

  • Gefährlich sind ausschließlich die Larven der Trauermücken, wobei diese in erster Linie für Sämlinge sehr gefährlich sind und eine Aussaat innerhalb kürzester Zeit vernichten können.


    Hast du denn tatsächlich Larven entdeckt?


    Trauermücken legen ihre Eier bevorzugt in humosem und feuchtem Substrat (Blumenerde) ab, während rein mineralische Substrate kaum befallen werden.


    Ich vermute, dass deine Sukkulenten (Sansevieria) in Blumenerde, bzw. stark Torfhaltiger Erde stehen, also keineswegs die Erde noch feuchter halten, als sie vermutlich schon ist!


    Die Erde im Backofen keimfrei zu machen ist zwar grundsätzlich eine Möglichkeit, beugt aber einem erneuten Befall nicht vor und vernichtet auch nicht die Larven, die sich eventuell noch in dem an den Wurzeln hängenden Substrat befinden könnten, bzw. bereits ins Innere einer Pflanze vorgedrungen sind.


    Ich würde dir daher empfehlen, die wenn überhaupt "befallenen", bzw. nach und nach sämtliche Sukkulenten auszutopfen, die Wurzeln gründlich abzuspülen und in rein mineralischem Substrat zu kultivieren, denn Sukkulenten sind schließlich keine Sumpfpflanzen.


    Nematoden (Steinernema feltiae) habe ich vor vielen Jahren bei einer Aussaat erfolgreich eingesetzt.


    Weitere, grundsätzliche Tipps kannst du u. a. über den folgenden Link nachlesen. [FAQ] [url='https://www.sukkulentenforum.de/index.php?page=Thread&threadID=4622']Grundlagen für eine erfolgreiche Kultur von Kakteen und anderen Sukkulenten (speziell für alle Anfänger)


    Aufkommende Rückfragen sind selbstverständlich willkommen...

    Gruß Markus

  • Vielen Dank erstmal für deine ausführliche Antwort. :)


    Also ich habe alle meine Sukkulenten inclusive der sansevieria in Kakteen und Sukkulentenerde. Die Erde ist auch eher trocken als feucht...
    Larven habe ich nicht entdeckt. Nur die Trauermücken die durch die Gegend schwirren und auf der Erde krabbeln... die meisten wurden gerade erst umgetopft und haben neue Erde bekommen. Eventuell habe ich daher den Trauermückenbefall.
    Ich denke, mir bleibt nur noch der Einsatz von Nematoden.
    Kannst du da bestimmte empfehlen? Und sollte ich direkt alle Pflanzen in meiner Wohnung damit gießen? Immerhin fliegen die Viecher überall rum und sie könnten ebenso überall Eier gelegt haben...

  • Eventuell habe ich daher den Trauermückenbefall.

    Gut möglich...
    Aber dass die Larven im Substrat nicht gerne schwimmen ist eine Mär. Im Gegenteil! Am effektivsten wirst du sie los, wenn du sie austrocknen lässt. Geht ja zum Glück bei sukkulenten Pflanzen relativ einfach... Wobei dann aber die Eier überleben und damit der Spuk von vorne losgeht. Du musst deine Pflanzen also im richtigen Zeitraum zweimal längere Zeit komplett trocken halten - was je nach Art zur jetzigen Wachstumszeit etwas kontraproduktiv werden könnte.


    Im Handel gibt´s aber auch gezielte Bekämpfungsmittel gegen Trauermücken bzw. deren Larven.


    Was bezeichnest du denn als Kakteen und Sukkulentenerde? Das Zeug aus dem Baumarkt oder wirklich mineralisches Substrat?

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Wenn du schon sagst „das Zeug aus dem Baumarkt“ bezweifle ich, dass die fast 15€ für den Sack sich nicht gelohnt haben? :D
    Wollte gerne auch mal selber Erde mischen nur fehlt mir da das nötige Wissen.?(

  • Wenn in dem € 15-Sack Torf ist, dann lässt sich der prima im Garten oder bei allerlei Topfpflanzen verwenden - aber definitiv nicht bei Sukkulenten, da diese nun mal nicht im Moor wachsen.
    Du kannst bei VulkaTec und Co. Fertigmischungen mit mineralischen Substraten bestellen oder einfach selber mischen (ist auch kein Hexenwerk --> Sand aus dem Spielplatzsandkasten der Kinder, die Dachziegel vom Nachbar zermörsern, der Autobahnmeister Streulava ohne Salz abluchsen, etc.).
    Mit dem Torfzeugs hast du dir nicht nur die Trauerfliegen ins Haus geholt, sondern ihnen auch noch eine Wohlfühloase geschaffen. Hilft nix, also doch nochmal alles umtopfen - Augen zu und durch. Deine Lieblinge werden es dir danken und die Trauerfliegen werden fluchen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969