Euphorbia krank?

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  • Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum! Zumindest hab ich mal gelernt, dass man erst mal Hallo sagt.


    So wie es sich anhört, kannst du wohl nur die gesunden grünen Triebe abschneiden und neu bewurzeln (Vorsicht wegen dem giftigen Milchsaft!). Aber bevor du zum Werkzeug greifst, wäre es natürlich gut, vorher einen visuellen Eindruck zu bekommen.

    Wie hast du denn die Pflanze kultiviert? Eine vernünftige Anamnese geht natürlich auch nur, wenn man vernünftige Angaben bekommt...


    Beste Grüße - Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo!

    ich muss mich hier noch zurechtfinden und ich bin bestrebt auch ein Bild zu schicken.

    Nachdem ich technisch nicht sehr bewandert bin dauert das noch.

    Trotzdem schon im voraus viele Dank für die Geduld.

    Franz

  • Sieht nicht gut aus, da ja die Basis schon futsch ist. Da hilft wohl wirklich nur schneiden und bewurzeln. Über deine Kulturbedingungen sagen die Fotos aber immer noch nix aus... Das Substrat ist auf jeden Fall schon mal ungeeignet.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Vielen Dank für deine Diagnose. Das Substrat ist dasselbe in der die Pflanze seit Beginn (Kauf 2018) war.

    Und bis jetzt gab’s damit kein Problem.

    Bezüglich bewurzeln: soll ich die Triebe nach dem Abschneiden antrocknen lassen oder direkt in die

    Erde stecken.

    Nochmals Danke für deine Hilfe.

  • Das glaub ich, dass die Euphorbia schon immer in dem Müll als Substrat steht. In Baumärkten oder Gartencenter verkaufen sie ja den Schrott auch als Kakteenerde. Fakt ist aber, dass Sukkulenten nicht im Moor wachsen und somit auch kein Torf im Substrat sein sollte. In ihren Heimatgegenden wachsen sie meist in rein mineralischem Boden und so sollte man auch in Kultur vorgehen, wenn man vermeiden will, dass die Wurzeln wegfaulen. Rein mineralische Erde leitet das Wasser nach dem Gießen deutlich schneller ab, es gibt keine Staunässe und ist also deutlich artgerechter. Wobei bei so einer wuchsfreudigen Euphorbia rund ein Drittel humoser Erdanteil sicher nicht verkehrt ist - aber eben auch sicher nicht mehr. Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass sie plötzlich von unten her den Geist aufgegeben hat. Höchstwahrscheinlich, weil die Wurzeln was abbekommen haben.


    Zum Bewurzeln findest du hier Brauche Hilfe beim Bewurzeln! beispielsweise tiefergehende Infos.

    Aufpassen wegen dem Milchsaft, der ist echt nicht ohne! Lässt sich aber leicht mit lauwarmen Wasser stoppen - nur in direkten Kontakt solltest du mit ihm nicht kommen. Danach erst mal rund 10 Tage trocknen lassen und dann erst in das neue, hoffentlich artgerechte Substrat. Wenn´s dann weiter Richtung Frühling geht, dann kannst du die Ableger gelegentlich mal einsprühen, um ihre Lebensgeister zu wecken. Bis die Wurzeln dann kommen ist aber zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich etwas Geduld gefragt.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Viel Erfolg!

    Über einen kleinen Bericht zu gegebener Zeit wie alles geklappt hat, würde ich mich freuen. Ich drück die Daumen!

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  • Hallo ihr Lieben,


    Ich brauche dringend Hilfe. Meine Euphorbia ist scheinbar krank, ich kann nicht sagen, woran es liegt und was ich tun könnte, um sie noch zu retten.


    Da es gerade täglich schlechter um sie steht, hoffe ich, dass mir eine gute Seele einen Rat geben könnte.


    (Meine Euphorbia heißt Carlos, weshalb ich sie im Folgenden so nennen werde.)


    Ich habe Carlos nun seit 4 Jahren. Er steht immer im selben Zimmer bei höchstens 22 Grad.

    Aufgrund einer Renovierung des Wohnzimmers vor 1,5 Jahren hat sein Platz gewechselt. Er bekam noch immer vom selben Fenster Licht stand nur nicht mehr 2 m, sondern 0,5 m davon entfernt. Im Winter erhielt er nur sehr wenig Wasser wie immer.

    Ich habe leider erst letzte Woche bemerkt, dass es ihm schlecht geht. Anfangs waren es nur 2 Stränge, die bräunlich waren und sich ledrig weicher, irgendwie hohler, anfühlten.


    Ich habe ihn sofort an seine alte gewohnte Stelle gestellt und gewässert. Leider geht es ihm täglich schlechter und er verfärbt sich weiter und wird fühlend weicher.


    Meine Sorge ist nun, dass er mir völlig eingeht. Dabei mag ich diese Pflanze so sehr.

    Hat er vielleicht einen Zug bekommen, als ich gelüftet habe? Stand er zu nah an der Heizung (die ja unterm Fenster verbaut ist) und hatte er zu wenig Wasser, dafür? Das Thermostat im Wohnzimmer stand immer tagsüber auf 21 und abends auf 17 Grad.


    Hätte ich ihn nicht gleich gießen sollen? Soll ich umtopfen? Düngern?

    Oder ist es schon zu spät und ich soll einfach versuchen noch einen Ableger zu retten?


    Ich bin so hilflos und erbitte eure Hilfe.


    Liebe Grüße

  • Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum!


    Verfärbtes, weiches Pflanzengewebe = totes Pflanzengewebe. Unwiederbringlich. Leider! Somit trifft deine letzte Vermutung zu und du kannst nur noch Ableger retten (und so ja immerhin auch Carlos auf gewisse Weise am Leben halten): Ein sauberer Schnitt im gesunden Gewebe, Leitbündel kontrollieren (da dürfen keinerlei dunkle Verfärbungen sein - notfalls Werkzeug desinfizieren und nochmals neu schneiden), dann zum Trocknen aufstellen und nach rund 10 Tagen bewurzeln. Brauche Hilfe beim Bewurzeln!

    Vorsicht vor dem unweigerlich austretenden Milchsaft! Der ist giftig und kann auf Schleimhäuten zu ernsthaften Problemen führen! Den Saftfluss kannst du am besten mit lauwarmen Wasser stoppen.


    Tja, und dann bleibt noch die Ursache... Immer schwer zu sagen... Begann das Debakel von unten her? Dann werden wohl die Wurzeln mal zu lange feucht gewesen sein. Ansonsten ist kalte Zugluft nicht auszuschließen. So afrikanische Euphorbien sind schon wärmebedürftig und wenn sie dazu noch tagein, tagaus in der Wohnung stehen, wurden sie ja auch nie abgehärtet. Oder eine manuelle Verletzung, über die irgendwelche Erreger reinkamen.

    Fakt ist jedenfalls, dass die früheren 2 m Entfernung zum Fenster definitiv viel zu dunkel waren und deshalb sicher auch Carlos geschwächt war und sich alles andere als optimal wehren konnte.


    Dann mal viel Erfolg bei der Rettung der Reste!


    Beste Grüße - Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Shamrock, vielen vielen Dank für deine absolut schnelle Antwort!!!!


    Auch wenn es mich absolut traurig macht an Carlos rumzuschneiden, habe ich mich direkt an die Arbeit gemacht, um noch irgendetwas retten zu können.


    Mit Gummihandschuhen, Cutter-Klinge, Desinfektionsmittel, lauwarm feuchtem Tuch, sogar mit Maske (hat man heutzutage ja zuhause) bewaffnet habe ich mir dann ein inneres Bild machen können. Ich füge auch Fotos hinzu.


    Ich war auf eine riesen Sauerei vorbereitet. Carlos scheint aber keinen Milchsaft zu besitzen. Er ist noch weiß von innen, aber an manchen Stellen schon fast hohl mit hellbraunem Rand.


    Woran liegt das? Was geht da vor?

    Was habe ich falsch gemacht?

    Es wäre super das zu wissen, da ich ja gerne noch so eine Pflanze haben möchte und nicht wieder die selben Fehler machen darf.

    Ich bezweifle nun zwar, dass aus den Ablegern etwas wird, aber ich versuche es trotzdem.


    Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt.


    Ich bin jedenfalls sehr froh über die schnelle Antwort und darüber, dass ich dieses Forum überhaupt gefunden habe. Ich finde es in jedem Fall sehr hilfreich :) Dafür ein Daumen hoch!

  • Oh, okay - ich bin irritiert... Normalerweise läuft da schon kräftig das Zeugs. Dehydriert? Also zu wenig Wasser für den warmen Standort und aufgrund geleerter Wasserspeicher auch kaum Milch? Oder bei Carlos handelt es sich von vornherein um eine Euphorbia-Art, die deutlich weniger Milchsaft als andere führt?


    Dein Equipment klingt übrigens hochprofessionell! :thumbup:


    Und die Ableger sollten schon was werden. Einfach positiv denken! Wobei es natürlich schon etwas heikel wird, wenn meine Dehydrationstheorie stimmt... Aber wenn du nicht geschnitten hättest, hättest du sicher den kompletten Carlos verloren - so besteht zumindest noch Hoffnung. Ich drück die Daumen!


    Ansonsten für die Zukunft als Orientierung: Grundlagen für eine erfolgreiche Kultur von Kakteen und anderen Sukkulenten (speziell für alle Anfänger)


    Übrigens nichts zu danken. Wenn Carlos durchkommt, freu ich mich doch auch! ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969


  • Hallo

    ich hatte genau dasselbe Problem. Ortwechsel, vielleicht zu dunkel, völlig ausgetrocknet. Und das in einer Zeitspanne von einem Monat.

    Viel Glück bei den Trieben - ich hatte das leider nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von FraMa () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von FraMa mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Tja, für eine Euphorbia lactea ist das schon ein starkes Zeichen von Dehydrierung, wenn kein Milchsaft fließt!!

    Den kann man eigentlich nur schwer stoppen.

    Jetzt müssten wir mal klären, wie Deine Kultur so läuft; welches Substrat(Erde) nutzt Du, wie oft gießt Du, wie oft wird gedüngt?

    Wo steht die Pflanze?

    Grundsätzlich ist die E. lactea sehr lichthungrig, soll heißen, wenn kein Sommeraufenthalt im Freien möglich ist, dann direkt am Fenster, in voller Sonne.

    In der Wachstumsphase(März-September) mag sie schon reichlich einen Schluck aus der Pulle, soll heißen, sie hat mächtig Durst!!!

    Gerne mit ein wenig "Geschmack"(Dünger)!

    Im Herbst dann nach und nach etwas runterfahren, aber nicht aufhören.

    So einmal die Woche eine Teetasse Wasser muß schon sein!!

    Nun ist das Problem aber schon recht fortgeschritten und wir müssen mal schauen, ob sie überhaupt noch fähig ist, zu trinken!!

    Da hilft nur austopfen und nach den Wurzeln schauen!

    Dann sehen wir weiter!! Bilder sind weiterhin erwünscht!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Wenn die Basis überhaupt noch fit ist? Ich mag das auf den Fotos nicht so recht erkennen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ja, richtig! Wenn die Wurzeln tot sind, stirbt auch irgendwann die Basis. Somit dann die ganze Pflanze.

    Von unten nach oben, eben. Deshalb sehen die Triebe im Schnitt, weiter oben, auch sauber aus, weiter unten könnte aber schon die Braunfäule unterwegs sein.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Hallo ihr lieben Helfer,


    Ich habe Carlos mal aus seinem Gefäß geholt.


    Und so sieht es aus: (siehe Fotos)


    Oben fallen die Triebe in sich zusammen. Sind aber absolut nicht matschig und unten dies.


    Meine absolut laienhafte Einschätzung ist, dass ich ihn nach der Trockenphase zu sehr gegossen habe.

    Da ich zu den Menschen gehöre die an jedem Fünkchen Hoffnung festhält, stellt sich mir die Frage, ob ich wirklich nichts mehr machen kann?

    (Immerhin lebte mal vor Jahren eine meiner bereits vergessenen völlig vertrockneten Orchideen auch wieder auf, nachdem ich sie mit dem Behälter einfach zur Seite stellte und völlig vergessen hatte. Da war auch plötzlich eine grüne Wurzel im Gestrüpp.)


    Habe noch Kakteenerde, Seramis für Kakteen und Kokoserde hier.


    Soll ich einen Versuch starten? Und wenn ja welchen?


    Sende euch liebe Grüße

  • Soll ich einen Versuch starten? Und wenn ja welchen?

    Wenn da unten alles fest ist, dann jetzt rund eine Woche trocknen lassen, eintopfen und nochmal ein paar Tage warten, dann gießen und abwarten... Ich seh da schon auch noch Hoffnung.


    Wie definierst du Kakteenerde? Der Torfmüll aus dem Baumarkt, der nur so heißt, weil er für Kakteen hochgradig ungeeignet ist? Seramis klingt da schon besser. Oder sowas hier https://www.vulkatec-onlinesho…teenerde_Premium/236.html mit rund einem Drittel Humus mischen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hmmmmmm..............auf dem linken Photo stört mich die rötliche Verfärbung, das sieht mir nach Pilzbefall aus.

    Die Frage kommt beim rechten Photo auf, warum sehe ich das dort nicht? Ist Carlos mit 2 Stämmen gesegnet?

    Da könnte man von Hoffnung durchaus reden.

    Zur Sicherheit kannst Du ja ein paar Ableger nehmen, antrocknen lassen und nach einer Woche in leicht(besprüht) feuchten, anisierten Vogelsand stecken.

    Das hält die Pilze fern und fördert die Wurzelbildung. So hast Du wenigsten noch die Chance auf Nachkommen, wenn Großcarlos doch die Grätsche macht.

    Schöne Ostertage wünscht der Tom 8)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom