Gymnocalycium mihanovichii 'Variegata'

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo ihr Lieben!


    Ich weiß nicht, ob das hier der richtige Thread für meine Frage ist. Falls nicht, dann tut mir das leid und ich hoffe, dass einer der Mods sie entsprechend verschieben kann.


    Ich möchte einige G. mihanovichii variegata aus Samen ziehen. Dass die fast vollständig bunten Exemplare auf Grund des fehlenden bzw. von den anderen Farben überlagerten Chlorophylls nicht lebensfähig sind und gepfropft werden müssten weiß ich.

    Wie sieht es jedoch aus, wenn ein Exemplar z.B. nur zu etwa 1/3 bunt ist und der Rest ist grün? Wie bunt darf der Kaktus sein, damit er ohne Pfropfung lebensfähig ist?

    Woher weiß man überhaupt, ob das Exemplar, das man da rangezogen hat, lebensfähig ist?


    Die Themen Pfropfung und variegata ziehen sind für mich absolutes Neuland und ich möchte eigentlich auch nicht pfropfen. Die nicht eigenständig lebensfähigen Gymnocalycium würde ich abgeben an Leute, die pfropfen möchten. Ich jedoch möchte lieber nur die lebensfähigen behalten.


    Vielen Dank schon mal für eure Antworten!


    Liebe Grüße

    Vera

  • Wie sieht es jedoch aus, wenn ein Exemplar z.B. nur zu etwa 1/3 bunt ist und der Rest ist grün? Wie bunt darf der Kaktus sein, damit er ohne Pfropfung lebensfähig ist?

    Woher weiß man überhaupt, ob das Exemplar, das man da rangezogen hat, lebensfähig ist?

    Ich habe keine Erfahrung mit der Kultur von G. mihanovichii Variegata, grundsätzlich sollte aber ein Chlorophyll Anteil von ca. 1/3 zur Photosynthese ausreichend sein.


    Ob solche Sämlinge ungepfropft lebensfähig sind, kann man aus meiner Sicht nur durch den Versuch herausfinden.

    Gruß Markus

  • Eben, da hilft wirklich nur der Versuch. Pauschalisieren lässt sich da keine Antwort. Manche Sämlinge erscheinen noch halbwegs grün und machen dann schnell die Grätsche und andere sind ziemlich bunt, wachsen aber munter auf eigenen Wurzeln.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ok, dann werde ich es einfach versuchen. :thumbup: Mehr als schiefgehen kann es nicht, aber ich frage bei sowas immer lieber zuerst Leute die sich auskennen, weil schließlich die Pflanzen diejenigen sind, die sonst durch meine Unwissenheit leiden müssen.


    Vielen Dank!

  • Gerne kannst du weitere Fragen stellen bzw. über deine Aussaat berichten.


    Nach meinen Erfahrungen ist die Aussaat von G. mihanovichii bezogen auf die von mir bevorzugte natürliche :) Art mitunter schwierig, aber es lohnt sich...


    Dir ist aber bewusst, dass es sich bei Gymnocalycium mihanovichii 'Variegata' nicht um eine natürlich Art sondern um Pflanzen mit einem Gendefekt (Chlorophyllmangel) handelt?

    Gruß Markus

  • Hallo Markus!


    Ja, mir ist bewusst, dass es keine natürliche Art ist und in 98% der Fälle mag ich es nicht, wenn der Mensch sich auf diese Weise in die Natur einmischt, aber ich muss leider zugeben, dass ich in diesem Fall einfach zu sehr "Mädchen" bin und die G. mihanovichii 'Variegata' wunderschön finde.


    Neben den G. mihanovichii 'Variegata' werde ich mich übrigens noch an Fenestraria aurantiaca und Turbinicarpus pseudopectinatus versuchen. Ich bin schon fleißig am durchforsten des Forums in Bezug auf die Vorbereitung und die Aussaat usw.


    Wünscht mir Glück! ^^

  • Na dann, Daumen sind gedrückt. Bei so konkreten Wünschen muss das doch auch was werden.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo ihr Lieben!


    Hier jetzt mal ein kleines Update. Gestern war Tag 9 meines allerersten Aussaatversuches und endlich tut sich was.


    Ich habe 50 Samen in einem kleinen 24x17x18cm "Gewächshaus" ausgesät. Darin befindet sich Kieselgur in einer 1-3mm Körnung. Gegossen habe ich alles mit gefiltertem Leitungswasser. Alle paar Tage gieße ich einen kleinen Schluck Wasser in den Untersetzer, wenn ich das Gefühl habe, dass es in dem Gewächshaus trockener wird.

    Zuerst stand es, wie auf dem Foto ersichtlich, an einem Fenster, wo nur spätnachmittags Sonne hinkommt. Das war mir bei den derzeitigen Temperaturen jedoch etwas zu heikel und jetzt steht es neben dem Fenster unter einer kleinen LED Lampe. Ich war unsicher, ob das reichen würde, aber es scheint zu funktionieren.


    Insgesamt konnte ich bisher 6 winzigkleine Sämlinge entdecken. Es könnten jedoch evtl. mehr sein. Durch die beschlagene Haube ist es schwer zu sagen, daher ist das Foto qualitativ auch nicht besonders gut geworden.


    Ich freue mich jedenfalls total und hoffe, dass noch viele weitere Samen keimen werden und vor allem wenigstens ein paar lebensfähige Kakteen dabei herauskommen. :)


  • Dies ist ja auch ein Grund zur Freude. :thumbup:


    Ich würde die Haube aber inzwischen zeitweise abnehmen, die Aussaat der frischen Luft aussetzen und das Aussaatgefäß dann zum Schutz vor Trauermücken, bzw. deren Larven mit einem Netz (Fliegendraht) abdecken.


    Aus meiner Sicht hast du bisher alles richtig gemacht und wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deiner Aussaat.


    Und Fragen sowie Updates sind jederzeit willkommen...

    Gruß Markus

  • Hallo Markus!


    Das freut mich, dass du als Profi sagst, ich hätte bisher alles richtig gemacht. :)


    Ich habe mich nicht getraut, die Haube abzunehmen, da ich gelesen habe, dass das Aussaatgefäß die ersten Monate komplett verschlossen bleiben soll und man die Kakteen dann Stück für Stück an die Luft gewöhnen soll.

    Wenn du aber sagst, dass ich die Haube jetzt schon zeitweise abnehmen kann, dann werde ich das gerne tun, denn ich will die winzigen Sämlinge aus der Nähe betrachten und nach weiteren keimenden Samen Ausschau halten.


    Vielen Dank für den Tipp mit dem Fliegennetz!

  • Das freut mich, dass du als Profi sagst,

    Ich sehe mich keineswegs als Profi, habe aber im Laufe der Jahre diverse Erkenntnisse bzgl. der Kultivierung von Sukkulenten erlangt, was teilweise auf eigenen Erfahrungen, diverser Fachliteratur und nicht zuletzt aufgrund der Gemeinschaft dieses Forums beruht.


    Wenn du aber sagst, dass ich die Haube jetzt schon zeitweise abnehmen kann...

    Dies dient der Abhärtung der Sämlinge und beugt dem Befall durch Pilze vor, denn die meisten Pilze bevorzugen eben eine feuchtwarme Umgebung.

    Wichtig ist aber auch in der Anfangszeit, der bereits erwähnte Schutz mit dem Fliegennetz.


    Mit dieser Vorgehensweise habe ich bisher die besten Ergebnisse bei Aussaaten erzielt und bin stets ohne den Einsatz von Chemie ausgekommen.

    Gruß Markus

  • Ich sehe mich keineswegs als Profi, habe aber im Laufe der Jahre diverse Erkenntnisse bzgl. der Kultivierung von Sukkulenten erlangt, was teilweise auf eigenen Erfahrungen, diverser Fachliteratur und nicht zuletzt aufgrund der Gemeinschaft dieses Forums beruht.

    Das fällt für mich schon in die Kategorie "Profi".


    Das mit dem Abhärten und dem Pilzbefall macht natürlich Sinn. Da habe ich gar nicht drüber nachgedacht.


    Was ist denn deine Definition von "zeitweise", also in Bezug auf das Abnehmen der Haube? Ein paar Minuten? Eine Stunde? Länger?

  • Ich habe die Sämlinge (inzwischen 13 Stück) heute für 2 Stunden der frischen Luft ausgesetzt, geschützt durch ein Fliegennetz. Danach habe ich das Substrat ein wenig mit gefiltertem Leitungswasser eingesprüht und die Haube wieder draufgesetzt.


    Einige Stunden und dann nach und nach steigern, bzw. so früh wie möglich weglassen. Siehe auch meinen Aussaatbericht.

    Vielen Dank für das Verlinken. Ich habe mir den gesamten Aussaatbericht durchgelesen und konnte einige Tipps aufschnappen, z.B. das Überbrausen mit Schachtelhalmextrakt und den Einsatz von Bims. :thumbup: