Holzkohle im Substrat

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo in die Runde.

    Ich wollte mal anfragen, wie eure Erfahrungen mit Holzkohlebeimischungen im Kakteensubstrat sind. Habe das gelegentlich in youtube-Videos gesehen.

    Aber bevor ich mich in dieses Abenteuer stürze, wollte ich mich erst einmal schlau machen.

  • Soll ja angeblich prima gegen diverse unerwünschte Mitbewohner im Substrat helfen, aber Kieselgur ist da etwas einfacher in der Handhabe.


    Willst du die Kohle selber mörsern? Dann viel Spaß dabei! Ich war neugierig und hab's mal probiert. Wahrscheinlich hab ich auch etwas zuviel davon erwischt. Zumindest gibt's bei jedem Topfkontakt schwarze Finger.


    Der Zweck und die Wirkung sind das Eine, die Praxis dagegen ist was anderes.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Naja, der Plan ist, ein bisschen!!! Holzkohle zwischen etwas Pappe zu zerkleinern, bis es nur noch ein Granulat ist, und dieses dann ohne Hautkontakt direkt dem restlichen Substrat unterzujubeln. Ich habe noch einen Topf voll mit Notocactus oxycostatus. Die müssen dringend umgetopft werden und da wollte ich dies mal testen. Wenn ich genügend Platz hätte, könnte ich der Wissenschaft zuliebe halbe halbe machen, also teils mit, teils ohne, aber leider....

    Weitere Kandidaten wären drei Echinopsis subdenutata. Aber man soll ja nichts überstürzen.

  • Ich befürchte der Plan klingt besser als die Praxis. Aber vielleicht hab auch nur ich ein Kohletrauma und fühle mich verkohlt.


    Test klingt ja immer gut! Nur woran willst du den Unterschied festmachen?


    Schaden wird es sicher nicht, nur rechtfertigt der Aufwand wirklich die Sauerei? Das ist wahrscheinlich die Gretchenfrage bei der ganzen Angelegenheit. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hier kommt Trick 17. Eine Milchpackung aufschneiden, die gewünschte Menge Holzkohle reinkippen, natürlich nicht zuviel. Dann solange darauf herumtrampeln, bis die gewünschte Granulatdicke erreicht ist und anschließend das Zeug mit dem Substrat mischen. Nicht der Hauch von Schwarz an den Fingern. Geht natürlich nur bei kleinen Mengen.

  • In der Kakteenliteratur wird des Öfteren empfohlen, etwas Holzkohle als feines Granulat zur Gesunderhaltung des Substrats beizufügen, was ich über viele Jahre auch so praktiziert habe.


    Verwendet habe ich dafür Holzkohlegranulat für Vögel, das weder zu grob, noch zu fein ist. ;)


    Ob sich die Holzkohle nun tatsächlich positiv auswirkt kann ich nicht beurteilen, schaden tut sie aber nicht.


    Zuletzt habe ich keine Holzkohle beigefügt, da ich einerseits keinen Vorrat mehr hatte und andererseits die Zusammensetzung des Substrats immer mal etwas variiere.

    Gruß Markus

    Einmal editiert, zuletzt von Markus Spaniol () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Markus Spaniol mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Gibt es tatsächlich Holzkohle für Vögel?

    Naja, ich habe noch einen halben Sack mit Grillkohle, und davon habe ich mir was abgezweigt. Beim nächsten Umtopfen müssen die Notocacteen als Versuchskaninchen herhalten.

  • Ich habe mal von der Verfütterung an Rinder gehört, aber man lernt nie aus. Aber ungefähr so groß wie das Granulat auf dem Bild eines Anbieters ist meine kleingetretene Holzkohle auch. Und wer es noch feiner möchte, vielleicht Muttis alte Kaffeemühle?!

  • Holzkohle ist u.a. auch gegen Pilze im Substrat wirksam, deshalb auch die Wundbehandlung mit Holzkohle.


    Auf der ELK sprach ich mit einem französischen Händler der sehr viele Uncarinas angeboten hatte. Er mischt ebenfalls in sein Substart Holzkohle, eben als Vorbeugung gegen Pilze (Fäulnis).

    grüsse
    michael

  • Kohle ist nicht gleich Kohle. Die Kohle, die als Beimischung gedacht ist, muss sogenannte "aktivierte" Pflanzen/Holzkohle sein. Dabei wird die Kohle nach dem Köhlern schnell mit Wasser abgelöscht, oder - etwas feiner für medizinische Zwecke - im Heißdampf "gegart". Dadurch öffnen sich die molekularen Poren und es bildet sich die unglaublich große Oberfläche mit der die Kohle dann Stoffe binden kann. So werden Düngermoleküle gebunden und langsam freigegeben und auch eventuelle Schadstoffe gebunden. Das nutzt man mit den Kohlekompretten, die man bei Durchfall schluckt.


    Grillkohle ist nicht aktiviert und macht auch als Pulver nur Sauerei, hilft aber nix. Aktivierte Pflanzenkohle kann man im Internet relativ günstig bei einem großen Online-Händler erwerben. Die lässt sich dann auch sehr leicht zerreiben und pulverisieren, aber zu fein würde ich das Granulat nicht machen, als Staub wäscht sich das nur wieder gleich aus. Ich mische immer ca. 1% unter das rein mineralische Substrat. Nachdem ich allerdings keine Kontrollgruppe habe, könnte das Ergebnis auch auf Einbildung beruhen. Soviel Ehrlichkeit muss sein. Aber ich denke mir es hilft, vor allem Nährstoffe im "Steinhaufen" zu binden.


    Viele Grüße


    Robert

  • Vielleicht käme ja auch Aktivkohle für Aquarienfilter in Betracht, die hat eine m.E. geeignete Körnung und ist darüber hinaus ziemlich staubfrei. Ist jetzt nur so eine Idee, ich selbst verwende keine.


    Grüße,
    Rolf