Aloen 2023

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Warum wachsen die Blätter im juvenilen Alter in einer Achse übereinander und dann später ganz normal auf 360 grad verteilt?

    Damit sich im jungen, empfindlichen Alter die Blätter noch gegenseitig schützen und schattieren, während im fortgeschrittenen Alter dann die Sonnenausbeute maximal genutzt werden will?

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Damit sich im jungen, empfindlichen Alter die Blätter noch gegenseitig schützen und schattieren,

    Hallo Shamrock,

    … das klingt logisch und sehr einleuchtend…. Danke für die Überlegung!


    während im fortgeschrittenen Alter dann die Sonnenausbeute maximal genutzt werden will

    …. das klingt eher nicht logisch, da das Sonnenlicht in den ursprünglichen, endemischen Regionen in ausreichender Menge vorhanden ist und deshalb nicht maximal genutzt werden muss.

  • Pure Theorie, kein Wissen. ;)

    Und wenn ich das "will" durch ein "kann" ersetze? Oder schreib, dass dann die Aloe nicht mehr so Obacht geben muss? ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Aber allemal. In der Evolution hat sich nichts ohne Sinn und Nutzen etabliert. Nur wir Menschen kapieren's oft genug nicht. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Zitat

    Zitat von Shamrock


    Damit sich im jungen, empfindlichen Alter die Blätter noch gegenseitig schützen und schattieren,



    Hallo Shamrock,

    … das klingt logisch und sehr einleuchtend…. Danke für die Überlegung!




    Genau so dachte ich mir das auch - die jungen, kleinen, empfindlichen Blätter schützen die etwas älteren, größeren und robusteren Blätter

    die unter ihnen liegen. . .


    Oder doch nicht???


    Schmunzelnde Grüße


    K.W. ;)



    Nur mal so zum Thema Evolution:

    . . .die Dinge geschehen nicht aus einem Grund. Der Grund erklärt sich erst hinterher.

  • @K.W.

    manchmal reicht schon konzentrierteres aufmerksameres Lesen aus, von älteren Blättern ist nicht geschrieben worden................... 8)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Hallo zusammen,


    ja, huch, hier ist ja plötzlich so richtig was los :thumbup:. Wogende Diskussionen und Theorien ;) .


    Korngrösse des Kieselgurs

    Für meine Zwerge nutze ich eine Körnung von 1 bis 3 mm. Es sind dort aber auch staubfeine Anteile dabei (Ich trage beim Umtopfen daher gerne Maske - zumal wenn ich das bei mir im fensterlosen Keller und nicht an der frischen Luft mache). Ich mische es zu ca. 50% unter mein übriges, rein mineralisches Substrat (von Uhlig). Langzeiterfahrung habe ich mit Kieselgur bei Aloen leider noch nicht - ich hoffe, dass die Aloen diesen Zuschlag mögen.

    Für meine größeren Töpfe habe ich 4-6 mm Korngröße beschafft.


    Meine Sammlung ist nicht so groß, wie sie scheint. Ich habe in den letzten Jahren vor allem ausgesät und komme alles in allem auf derzeit ca. 200 Töpfchen, Töpfe und Kübel. Nicht alles davon sind Aloen; da habe ich derzeit knapp 50 Taxa.


    Blätter im juvenilen Alter


    Tja und zur "Blattstellungsdiskussion" fällt mir ein, dass viele Einkeimblättrige (Monocotyledonen), zu denen ja auch die Aloen gehören, typischerweise ein distiches (zweizeiliges) Wachstum an den Tag legen. Einige Arten bleiben zeitlebens zweizeilig wie die hier schon vorgestellte Aloe calcairophila, aber auch Aloe schistophila und Aloe (Kumara) plicatilis. Andere sind nur als Jungpflanze zweizeilig, wie die hier auch schon vorgestellte Aloe suprafoliata, aber auch viele andere wie eben Aloe petricola. Es gibt jedoch auch Arten wie Aloe pictifolia, bei denen sich schon als Jungpflanze die Sproßachse während des Blattwachstums dreht, was eine schraubige Stellung der Blätter zur Folge hat.

    Ob sich hinter diesen unterschiedlichen Wuchsformen ein ökologischer "Sinn" verbirgt - wer weiss. Licht gibt es ja an den jeweiligen Standorten aller Arten im Überfluss.


    Und darauf noch einen jungen Zweizeiler ;) :


    Beste Grüße

    Ingo

  • Hallo zusammen,


    Gonialoe (Aloe) variegata hat nun nach ein paar sonnigen, milden Tagen "aufgemacht":



    Die Einzelblüte misst 40mm, recht stattlich für eine Aloe ;) .


    Durch das Umtopfen und Umräumen der Aloen-"Zwerge" in den letzten Tagen habe ich nun etwas Platz für ein paar Aussaaten gewonnen.

    Zum einen habe ich aus der diesjährigen DKG-Samenverteilung ein paar erstanden: Aloe vanbalenii (stammlos, Südafrika), Aloe lateritia var. graminicola (stammlos, makulat, Kenia ) und eine mit dem kurios anmutenden Namen Aloe zubb (von McCoy und Lavranos 2015 beschrieben - wohl eine nahe Verwandte von Aloe sinkatana, stammlos, mit ca, 15 cm Blattlänge recht klein bleibend, Sudan).

    Zum anderen habe ich noch ein paar "Reste" eines Einkaufs bei Köhres ausgebracht: Aloe aculeata, Aloe globuligemma, Aloe wickensii und Aloe kilifiensis. Die drei erstgenannten habe ich bislang erfolglos ausgesät, ein erneuter Versuch also. Viel Hoffnung habe ich da nicht, da das die gleiche Samenportion ist wie vor zwei Jahren und Aloensamen nicht sehr lange keimfähig bleiben.

    Dann habe ich noch von Uhlig für den stolzen Preis von fast 1 € pro Samenkorn Aloe polyphylla in ein Töpfchen versenkt. Das ist eine recht interessante Hochgebirgsart aus Lesotho, die Frost und Schnee aushält und bei uns wohl auch ganzjährig -zumindest unter Glas- im Freien kultiviert werden kann. Im Botanischen Garten München hatte ich sie mal im dortigen Alpinum-Gewächshaus gesehen und auch im Anzuchtbereich (siehe Foto von 2016) stand ein schönes "Referenzexemplar" ;) .

    Mit ihren hunderten von Blättern macht sie ihren Namen alle Ehre. Wie lange es wohl dauert, bis sie so groß ist? Ausgewachsen werden die Pflanzen bis einen halben Meter hoch, Durchmesser dann bis zu 80 cm.


    Beste Grüße

    Ingo


  • Hallo zusammen,


    wollte euch auch mal ein Bild meiner Aloe zeigen. Vor ca. 3 Jahren bei Ikea mitgenommen und seitdem bin ich ein großer Fan von Aloen aller Art.


    Liebe Grüße


    Matze

  • Hallo Matze,


    willkommen bei den Aloen-Fans, kann ich da nur sagen ;) . Das sieht mir schwer nach der "klassischen" Aloe vera aus. Die verzweigte Infloreszenz hat mich zwar kurz stutzig gemacht - aber ein bis zwei Verzweigungen kann die laut "Aloes- the definitive guide" (2011, Carter et al.) schon bringen. Aparte Stabilisierungs-Seilkonstruktion übrigens.


    Beste Grüße

    Ingo

  • Aloe polyphylla

    Cooles Teil! Im Garten ausgepflanzt geht die auch locker als Agave durch, wenn jemand nicht ganz so gut aufpassen sollte. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Ingo,


    vielen Dank! Die Aloe bildet unten einen kleinen Stamm aus (die alten Blätter fallen ab oder bilden sich zurück). Der Stamm ist nicht so stabil, da er auch schmächtiger ist. Ich möchte die Aloe bald umtopfen (wie dem Bild zu entnehmen ist, sitzt sie schon mal Probe :).

    Meine Idee, ich topfe etwas tiefer ein damit der Stamm in der Erde verschwindet. Ich hoffe, dadurch gewinnt die Aloe an Stabilität.

    Früher hat sie die Blätter oft hängen lassen, bevor diese dann am Stamm abknicken, habe ich sie mit Seilen gestützt.


    Grüße

  • topfe etwas tiefer ein

    Hallo Matze,

    beim „tieferlegen“ der Aloe wäre ich vorsichtig. Denn wenn der ehedem oberirdische Stammteil in Substrat eingebettet wird, kann das leicht faulen und dann war es das. Auf jeden Fall beim Umtopfen auf stark mineralisches, gut wasserdurchlässiges Substrat (z. B. Bims, Lavagrus, Blähton, Seramis) achten. Meist stehen die Baumarkt- / Gartencenter-/ Möbelhaus-Aloen in ungeeignetem Torf oder Blumenerde. Dort sind sie seeehr fäulnisanfällig.

    Das Phänomen der abknickenden Blätter und instabilen Stämme tritt gerne bei eher „weich“ gehaltenen Pflanzen auf. Das sind solche, die ganzjährig im Zimmer bei nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen gezogenen werden. Diese entwickeln zu wenig Stützgewebe, sodass die Blätter dann unter ihrer eigenen Last abknicken. Ein sommerlicher Freilandaufenthalt auf Balkon oder Terrasse (eine härtere, der Witterung ausgesetzten Kultur) kann dem abhelfen.

    Aloe vera wird im Alter recht groß und dann auch kopflastig, meine habe ich mit einem Stab gestützt- klar, das ist nichts für Ästheten. Man kann auch versuchen, die Pflanzen an der Basis mit größeren Lavabrocken zu stützen.


    Beste Grüße

    Ingo

  • geht die auch locker als Agave durch

    Ja, Aloe polyphylla hat schon große Ähnlichkeit mit einer Agave. Die Pflanze muss recht begehrt sein, da an ihren Naturstandorten leider Raubbau betrieben wurde. Sie wächst aber beim Verpflanzen nicht mehr an.

    Der Samen von Uhlig trägt ein Cites-Zertifikat, sollte also aus gärtnerischer Herkunft stammen.


    Beste Grüße

    Ingo

  • Uhlig wird und kann sich da auch gar nicht erlauben irgendwas anbrennen zu lassen.

    Eine überdurchschnittliche Begeisterung für die Art kann ich sogar gut nachvollziehen, aber nichts auf der Welt rechtfertigt die Plünderung von Standorten! :rolleyes:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ja, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.


    Nun ein Schwenk auf Erfreuliches: Die unteren Brakteen von Aloe lineata fangen an, sich rostrot zu färben, kein Vergleich zu vor zwei Jahren, als ich die Pflanze während der Blüte im Wohnzimmer bei schlechteren Lichtverhältnissen gehalten habe und damals nur ein helles Grün geboten war.



    Der größere Blütenstand misst jetzt 42 cm.


    Ach ja, und Gonialoe variegata macht bei dem sonnigen Wetter weiter auf.



    Beste Grüße

    Ingo

  • Hallo Frauke,


    die Aloe millotii ist ja toll :thumbup:, verblüffend gedrungene Blüten an der zierlichen Pflanze. Ich bin gespannt, wie lange meine noch zur Erstblüte benötigt, da ist aktuell noch nichts zu sehen. Auch die Aloe castilloniae - Hybride "11" lässt diesbezüglich noch auf sich warten.


    Ja und Aloe rauhii ist der dauerblühende "Klassiker". Einen ziemlich großen Blütenstand zeigst Du hier :) .


    Beste Grüße

    Ingo