Fäulnis durch Blüte

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • VoS 10-681 Gymnocalycium quehlianum [Aussaat 2010]


    Gestern Nachmittag wollte ich eine verwelkte und eingetrocknete Blüte entfernen.


    Dabei stellte ich fest dass die Blüte am Übergang zur Pflanze ganz weich und faul war. Die Fäulnis war bereits bis tief in das Pflanzeninnere vorgedrungen, sodass ich den Bereich herausgeschnitten und anschließend mit Kieselgurpulver bestreut habe.



    Ich hoffe, dass die Pflanze überlebt.

    Gruß Markus

  • Toi! Toi! Toi!

    Bei Echinocereen angeblich sogar Alltag. Da sieht man, wie wichtig das konsequente Entfernen nach der Blüte ist. Insbesondere bei feuchtem Wetter.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ein Versuch ist es zumindest wert.


    Bei Gymnos ist es dann vermutlich eher die Ausnahme, zumindest ist es das erste Mal, dass in meiner Sammlung so etwas passiert ist.


    Da sieht man, wie wichtig das konsequente Entfernen nach der Blüte ist. Insbesondere bei feuchtem Wetter.

    Das mache ich auch regelmäßig, wobei die verwelkten Blüten in der Regel von selbst, bzw. bei einer leichten Berührung abfallen.

    Gruß Markus

  • Bei Echinocereen angeblich sogar Alltag. (...)

    Moin!

    "Alltag"? Oh je, ich hoffe nicht - obwohl ich tatsächlich schon mal einen E. viridiflorus dadurch verloren habe. Seitdem schütze ich die blühenden Echinocereen vor Regen, bis die Blüten vertrocknet sind. Aber ich pflege nur wenige von ihnen, da geht das mit dem Umräumen.

    Ich vermute, dass es mit dem Aufbau der Blüte und des Fruchtknotens zu tun hat. Da scheinen Echinocereen besonders zu sein. Dass dies nun bei einem Gymnocalycium passiert ist, halte ich für eine Ausnahme.


    (...) Da sieht man, wie wichtig das konsequente Entfernen nach der Blüte ist. Insbesondere bei feuchtem Wetter.


    :/ meinst Du, Matze? Schon dann, wenn die Blüten noch nicht trocken sind? Dadurch könnte doch Pflanze verletzt werden und die Fäulnis viel leichter eindringen.


    Dir, Markus, viel Glück.


    Liebe Grüße

    vom TOM

  • Ich denke im Sommer bei Hitze trocknen die Blüten schnell genug. Ich hatte da auch zum Glück noch nie Probleme, auch nicht bei Echinocereen.

    Aber im Endeffekt steckt ja in so einer Blüte schon viel Feuchtigkeit und Feuchtigkeit ist für Pilze immer interessant. Zudem besteht durch die Blüte auch noch eine direkte Verbindung ins Innere des Kaktus und schon wird die ganze Angelegenheit kritisch.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Krasses Loch, aber jeder Rettungsversuch ist ehrenwert -schließlich geht es ja um Lebewesen. Kieselgurpulver als Desinfektionsmittel kannte ich noch nicht - ist das besser als Holzkohlepulver? Letzteres hätte ich verwendet.


    Beste Grüße

    Ingo

  • Guten Abend Markus,

    das habe ich noch nie bei einer meiner Pflanzen gesehen.

    Könnte ein Schleimpilz (Plasmodiophora) gewesen sein, Herr Buxbaum hat einmal ähnliches beschrieben.


    Viel Erfolg!


    Beste Grüße

    K.W.

  • Kieselgurpulver als Desinfektionsmittel kannte ich noch nicht - ist das besser als Holzkohlepulver?

    Hallo Ingo,


    Zur Wirksamkeit Holzkohlepulver vs. Kieselgurpulver als Desinfektionsmittel habe ich keine Erfahrungswerte. Da ich die Stelle großzügig ausgeschält habe, schien mir Kieselgurpulver eine gute Wahl zu sein um die Wunde auszutrocknen.



    Könnte ein Schleimpilz (Plasmodiophora) gewesen sein, Herr Buxbaum hat einmal ähnliches beschrieben.

    Hallo K.W.,


    auch ich hatte so etwas bisher noch nie gesehen.


    Danke für den Hinweis "Schleimpilz/Buxbaum". Dank des INDEX habe ich den Artikel schnell gefunden.


    Ob die Fäulnis durch diesen Pilz verursacht worden ist, lässt sich nicht ermitteln.

    Gruß Markus

  • auch ich hatte so etwas bisher noch nie gesehen.


    Danke für den Hinweis "Schleimpilz/Buxbaum". Dank des INDEX habe ich den Artikel schnell gefunden.


    Ob die Fäulnis durch diesen Pilz verursacht worden ist, lässt sich nicht ermitteln.


    Schönen Nachmittag Markus,


    die verifizierung eines Schleimpilzes wird mir als Hobbyisten nicht möglich sein.

    Wenn allerdings die Möglichkeit eines Befall's mit v.g. Pilz besteht, sollte die Reaktion

    des "Pflegers" eine weitergehende sein. . . Wenigstens Quarantäne könnte sinnvoll sein.

    (das Substrat und entfernte Pflanzenteile entsorgen, nicht kompostieren)

    Deshalb wollte ich es nicht versäumen, Dich bei diesem außergewöhnlichem Befund auf

    Plasmodiophora hinzuweisen.


    Sehr schön, dass Du den Index nutzen konntest!

    In diesem Fall, Buxbaum / Plasmodiophora, genügte mir mein Gehirn.



    Herzliche Grüße

    K.W.

  • Bei Gymnos ist es dann vermutlich eher die Ausnahme, zumindest ist es das erste Mal, dass in meiner Sammlung so etwas passiert ist.

    Wenn die Luftfeuchtigkeit bei stehender Luft im Winterstand hoch ist und noch vertrocknete Blüten an den Gymnocalycien verblieben sind, neigen diese dazu, die Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und zu verfaulen. Das zieht dann schnell in die Pflanze. Daher empfehle ich, im Herbst bzw. zu Winterbeginn bei Gymnocalycien immer die Blütenreste zu entfernen (und für ausreichend Luftbewegung zu sorgen). Im Frühjahr/Sommer habe ich aber noch keine Probleme mit verfaulenden Blüten an Gymnocalycien gehabt.

  • m_d Danke für die Information.


    Diese Blüte hatte sich bereits im Winterquartier gebildet und in der Übergangsphase zum Sommerquartier war die Luftfeuchtigkeit teilweise sehr hoch.


    Ich berichte wie es mit der Pflanze weitergeht...

    Gruß Markus

  • Markus, der Kleine sieht ja wirklich arg malträtiert aus :( ich drücke ganz ganz fest die Daumen, dass er sich erholt, obwohl das schon sehr brachial aussieht! Wie schön, dass Du ihm eine Chance gibst und ihn nicht direkt entsorgt hast. Aber 13 Jahre, da hängt man ja schon sehr dran...Toi, toi, toi!


    Ich habe leider auch so meine Probleme bei manchen Kakteen mit dem Entfernen von vertrockneten Blüten, bei mir gestaltet es sich auch nicht so einfach!

    Ich habe es teilweise gewaltsam gemacht, aber wie TOM geschrieben hat, habe ich dadurch Fleischwunden verursacht. Bei manchen habe ich sogar Teile von Aerolen und Dornen mit rausgerissen. Hatte wohl nur Glück, dass die nicht daran gestorben sind. Danach bin ich sehr, sehr vorsichtig geworden! Vielleicht zu vorsichtig? Oder ich Dumpfbacke habe einfach generell kein Gefühl dafür...


    Z.B. hier bei denen sitzen die vetrockneten Blütenreste BOMBENFEST, auch durch festes Ziehen gehen sie nicht ab. (Notos, ein Echinocereus und ein Glandulicactus). Und meine Kakteen sind wirklich regengeschützt gewesen im Sommerquartier, sie standen auf diesen selbstgebauten überdachten Kakteentischen. Aber gut, es muss ja nicht auf sie draufregnen, feuchtes Herbstwetter tut sein Übriges, wie Markus auch schreibt. Aber von der Sichtung her waren sie knochentrocken, als ich sie eingeräumt habe.

    Die haben mit den Blütenresten so überwintert. Hatte wschl. nur Glück, dass sie nicht daran gestorben sind?



    Soll ich die gewaltsam abmachen? Sie werden und werden einfach nicht locker! Nochmal damit ins Winterqaurtier im 2. Jahr? :huh:

    Kriegst Du wirklich immer alle Blütenreste ab, Matthias?

  • Kriegst Du wirklich immer alle Blütenreste ab, Matthias?

    Ja! Immer nur leicht zupfen, irgendwann lösen sie sich. Nachgeholfen wird wirklich nur vor dem Winterquartier...

    Was du da zeigst sind aber zum Teil auch Früchte und die lösen sich erst, wenn sie reif sind. Bzw. wird beim Noto beispielsweise ab der Reife beim Zupfen ein munteres Samenrieseln einsetzen. ;)

    Knochentrocken ist auch ein recht gutes Zeichen. Wenn dann nicht gerade die Luftfeuchtigkeit im Winterquartier enorm hoch ist, sollte auch nichts passieren. Pilze brauchen ja eine gewisse Feuchtigkeit, um ihr schändliches Werk zu starten. ;)

    Bis zur nächsten Überwinterung vergeht noch viiiiieeeel Zeit! :thumbup: :)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Okay, dann zupfe und zuppele ich immer mal wieder ein bißchen.... Sollen die Samen rieseln, vielleicht überleben sie ja im Topf bei der Mama wie damals bei der Rebutia. Ich säe bestimmt nicht mehr aktiv aus, so viele Sämlinge wie ich schon getötet habe. Hab kein Feingefühl dafür. (Mache mal bei Gelegenheit Fotos von den Sämligen von Dir, die meine Kultur überlebt haben).


    Ja, das Winterquartier war sehr trocken. Dafür haben Mäuse Strombosämlinge und einen Turbinicarpus gefressen. Die scheinen sehr zu munden.

  • Auch Mäuse haben Hunger... X/

    Interessanterweise geht´s so unkoordinierten Selbstaussaaten sowieso häufig blendend. Manchmal ist weniger wirklich mehr! :thumbup:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Guten Abend liebe PflanzenfreundInnen,


    eine Anmerkung möchte ich noch beitragen.

    Wir wissen nicht welche Ursache die Fäulnis der Blüte und der Pflanze hat.

    Auch nicht, was die Fäulnis begünstigt oder bfördert hat.


    Was wir wissen ist; der von Markus vorgestellte Befund ist recht (sehr) selten.

    Ich würde nicht dazu raten grundsätzlich Blütenüberreste mechanisch zu entfernen.

    Die Verletzungen die dabei entstehen können, wohlgemerkt können nicht müssen, sind ein Einfallstor für Infektionen.


    Meiner Meinung nach also lieber Zurückhaltung beim "Fummeln" ;) an den Blütenresten.


    Besser erscheint es mir die Rahmenbedingungen so zu setzten, dass Infektionen / Pilze kein optimales Umfeld vorfinden.

    Niedrige Luftfeuchtigkeit, kein nebeln, Frischluft mit Luftbewegung.


    Herzliche Grüße

    K.W.

  • Ich würde nicht dazu raten grundsätzlich Blütenüberreste mechanisch zu entfernen.

    Die Verletzungen die dabei entstehen können, wohlgemerkt können nicht müssen, sind ein Einfallstor für Infektionen.

    Da kann ich nur zustimmen, denn auch ich entferne die Blütenreste nie gewaltsam, sondern nur wenn sie bei einer geringen Berührung abfallen. (Der vorliegende Fall stellt eine absolute Ausnahme dar.)



    Besser erscheint es mir die Rahmenbedingungen so zu setzten, dass Infektionen / Pilze kein optimales Umfeld vorfinden.

    Niedrige Luftfeuchtigkeit, kein nebeln, Frischluft mit Luftbewegung.

    Frischluft mit Luftbewegung, inkl. Temperaturschwankungen erhalten meine Kakteen sowohl im Sommer- als auch im Winterquartier, da ich dies für eine gesunde und möglichst artgerechte Kultur als absolut wichtig betrachte.


    Wobei ich im Gegensatz zu deinen Empfehlungen, das Nebeln zu Beginn der Wachstumsphase als durchaus sinnvoll betrachte und auch beibehalten werde.


    Die Luftfeuchtigkeit kann ich höchstens während der Ruhezeit (Winterquartier) beeinflussen, jedoch nicht im Sommerquartier, was ich auch gar nicht möchte. Zudem ist niedrige Luftfeuchtigkeit wiederum ein Einfallstor für Spinnmilben.

    Gruß Markus

  • Wie ist das eigentlich im Habitat. Ich könnte schwören, wenn Kakteenfreunde Bilder von ihren Expeditionen mitbringen, nur seltenst bis gar nicht vertrocknete Blütenstände gesehen zu haben, oder irre ich mich. Was passiert da mit den vertrockneten Blüten? Wschl. entwickeln sie sich zum Großteil zu Früchten, die dann von Tieren rausgezupft und gefressen werden?

    Und selbst wenn sie dranbleiben, ist die Gefahr der Fäulnis wohl gering, da sie ja sommers wie winters an der Frischluft sind.

  • Wie ist das eigentlich im Habitat. Ich könnte schwören, wenn Kakteenfreunde Bilder von ihren Expeditionen mitbringen, nur seltenst bis gar nicht vertrocknete Blütenstände gesehen zu haben, oder irre ich mich.


    Guten Abend liebe PflanzenfreundInnen,

    guten Abend Diken,


    sicherlich muß zwischen vertrochneten Blütenresten und Früchten unterschieden werden.

    Als ich gerade eben Gymnocalycium im Habitat in der Suchmaschine eingab, sah ich viele Bilder mit Früchten

    und auch einige mit Blütenresten.


    Der fotografierende Pflanzenfreund, auch die Pflanzenfreundin will schöne Bilder zeigen können, da sieht man selten "Unkraut"

    und auch wenig, nicht dekorative, Blütenreste.

    Hinzu kommt, die Reisenden / Fotografierenden sind nur sehr kurz vor Ort.

    Blütenreste und Früchte werden von Tieren und Umweltereignissen entfernt.

    Kurz vor den ersten Knospen wird man keine/wenig Früchte oder Blütenreste finden.


    Jetzt habe ich keine Zeit, aber morgen oder übermorgen können wir zusammen in die Wüste fahren;

    viele Pflanzen haben Blütenreste oder Früchte. . .

    (ich fasse auch niemals eine Pflanze im Habitat an um etwas zu entfernen, das ist Sache der Fachleute ;) )


    Also dann, kurze Tour,

    hier wird es losgehen. . .


    91394kl



    Herzliche Grüße

    K.W.

  • Wie ist das eigentlich im Habitat. Ich könnte schwören, wenn Kakteenfreunde Bilder von ihren Expeditionen mitbringen, nur seltenst bis gar nicht vertrocknete Blütenstände gesehen zu haben, oder irre ich mich. Was passiert da mit den vertrockneten Blüten? Wschl. entwickeln sie sich zum Großteil zu Früchten, die dann von Tieren rausgezupft und gefressen werden?

    Ein interessantes Thema. Hab da mal meine Fotos durchgeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass sich diese Frage nicht pauschal beantworten lässt. Es gibt erhebliche Unterschiede bei den verschiedenen Gattungen und auch der Zeitpunkt - Blüte- oder Ruhezeit - spielt eine Rolle.


    Bei vielen Gattungen, insbesondere bei den Gymnos werden fast immer Früchte gebildet. Kaum eine Blüte bleibt unbestäubt. Bei den Chilenen allerdings sind Früchte seltener und es gibt häufiger Blütenreste. Wie auch immer, grundsätzlich trocknen die Blütenreste sehr schnell ein und werden vom Winde verweht. Fäulnis gibt es eher nicht, da die Reste immer sehr schnell knochentrocken werden. Interessanterweise gilt das auch für die Chilenen, obwohl da selbst in der Trockenzeit fast täglich ein richtig nasser Nebel die Pflanzen erfasst. Aber die Nachmittagssonne reicht wohl aus, alles abzutrocknen (und natürlich immer dieser Wind). Daher meine Kulturempfehlung, immer ausreichend belüften, am besten mit Ventilatoren (helfen auch gegen Hitzestau).


    Anbei einige Beispiele




    Grüßle Robby