Mangelernährte Pflanzen ?

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen,


    ich habe einige Pflanzen, die mir etwas Sorge machen, die Bilder habe ich hochgeladen.


    Meiner Meinung nach sind die Kakteen zu wenig grün, wachsen schlecht und sehen irgendwie nicht gesund aus. Müssten denn die Rippen nicht etwas fleischiger sein? Es handelt sich um einen Melocactus, eine Echinopsis und einen Ferocactus. Die Bilder davon habe ich hochgeladen. Ein Astrophytum zeigt eine ähnlich "magere" Erscheinung, davon habe ich kein Bild gemacht, kann ich aber nachliefern.

    Ich muss dazu sagen, dass die Pflanzen auf den Bildern durchweg besser (grüner) ausehen als in natura. Wenn das Erscheinungsbild für Euch in Ordnung ist würde mich das natürlich beruhigen, aber irgendwie habe ich kein gutes Gefühl wenn ich die Pflanzen ansehe. Vor ein paar Jahren habe ich fast 95% meiner Sammlung durch Wurzelläuse verloren, habe danach auf das mineralische Substrat umgestellt und pflanze jetzt jeden Neuzugang konsequent in dieses Substrat um. Deshalb beunruhigt mich diese Entwicklung natürlich besonders.


    Noch folgende Info's zur Pflege:


    Substrat: Fast ganz mineralisch (Bims, Lavalit, Kieselgur), max. 10 % Erde => vielleicht zu "mager" bzw. zu wenig humos? Hungern die Kakten?

    Standort: Im Sommer draußen (überdacht), im Winter ungeheiztes Treppenhaus

    Dünger: alle 14 Tage mit Kakteendünger von Uhlig und Haage => vielleicht zu wenig?


    Es wäre schön wenn Ihr mir Eure Meinung dazu sagen könntet, natürlich weiß ich dass das anhand der Bilder schwer möglich ist.


    Vielen Dank im voraus für Eure Meinungen.


    Gruß

    Michael

  • Sie sehen nicht gerade übernernährt aus, wie so manche Wassermelone mit Dornen im Baumarkt - aber auch nicht wirklich unterernährt. Einzig die Echinopseen vielleicht ein wenig, wobei die aber sowieso für Kakteen weit überdurchschnittlich fressen und saufen. Ansonsten passt doch alles.

    Bei mangelnden Grün kann man höchstens mal Eisendünger versuchen, schadet ja nicht.

    Wenn alles nix hilft, kommt immer die Wurzelkontrolle als erster Schritt, aber da seh ich noch keinen Handlungsbedarf.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ein zu mageres Substrat schließe ich insofern aus, da du ja regelmäßig Nährstoffe in Form von Dünger zuführst.


    Ich dünge meine Kakteen im Sommer nur ca. alle 4-6 Wochen (0,1%ig) und gieße etwa alle 2-3 Wochen durchdringend. (Wobei das Gießintervall je nach Wetter mehr oder weniger stark variieren kann).


    In welcher Konzentration düngst du denn und gießt du durchdringend?


    Die bereits angesprochene Wurzelkontrolle ist sicherlich eine Empfehlung.

    Gruß Markus

  • Und mit welchem Dünger...? Es gibt auch so Billigdünger ohne Spurenelemente, das kann in rein mineralischen Substraten auf Dauer schon grenzwertig werden.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Also für mich sieht das so aus als hätten die ganz einfach Durst.

    Besonders der Fero schreit ja richtig nach Wasser.

    Gruß Stefan

    'Leute, des wichtigste im Leben is doch a Kaktus''
    Alfons Laußer, im April 2001

  • Sorry für die späte Antwort und vielen Dank für Eure Reaktionen, ich war heute den ganzen Tag unterwegs.


    Im Sommer gieße ich jede Woche, jede zweite Woche mit Dünger, jetzt von Uhlig, 2.3%N, 2,3%P2o5, 1,8%K2O und Spurennährstoffe, so steht es jedenfalls auf dem Etikett. Verdünnung nach Beschreibung 3ml / l Wasser.

    Und zwar so lange, bis das Wasser unten aus dem Topf läuft, ich habe keine Untersetzer, sollte ich das vielleicht ändern? Ich dachte immer, dass nasse Füsse eher schlecht sind, allerdings habe ich in jeden Topf eine Drainage aus Granitsplit gegeben, bevor ich das Substrat eingefüllt habe.


    Wenn nur das fehlende Wasser das Problem ist, da kann man ja abhelfen.


    Ich habe mir trotzdem jetzt Eisendünger besorgt, werde den morgen mal einsetzen. Oder was meint Ihr?


    Gruß Michael

  • Schaden kann der Eisendünger nicht und im Prinzip machst du alles richtig. Vielleicht die Echinopseen und Feros sogar noch mehr gießen. Binnen kurzer Zeit solltest du dann eigentlich auch eine Veränderung sehen - wenn nicht, dann vielleicht doch die Wurzeln kontrollieren.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 3ml / l Wasser.

    Diese aus meiner Sicht eher hohe Konzentration im Abstand von nur 14 Tagen, kann nach meinem Verständnis somit nicht die Ursache für die "Mangelerrnährung" sein.


    Und zwar so lange, bis das Wasser unten aus dem Topf läuft, ich habe keine Untersetzer, sollte ich das vielleicht ändern?

    Nein, das ist gut so und damit schließe ich auch Wassermangel als Ursache aus.

    Beurteile ich es richtig, dass du nach Zeitplan und unabhängig vom Wetter/Temperatur gießt? In diesem Fall könnte es auch sein, dass die Wurzeln aufgrund zu großer Wassergaben faulen, was sich dann ebenfalls zunächst als vermeintliche "Mangelernährung" zeigen kann.


    Mit Eisendünger habe ich keine Erfahrung , würde aber auf alle Fälle die Wurzeln kontrollieren.

    Gruß Markus

  • Bei den anderen halt ich mich mangels Erfahrung mal sauber raus..... aber der Fero sieht für mich aus, als hätte er sein bisheriges Dasein bissl lichtarm verbracht :/ :/. So sah meiner aus, als ich ihn das erste mal an die frische Luft + Sonne gestellt hab.....

    LG Ulle


    Behandle die Schöpfung mit Respekt und deine Mitmenschen so, wie du behandelt werden willst

  • Abgesehen vom Wassermangel kommen mir die NPK Werte des Düngers etwas " homöopathisch " vor.

    Aber gut, der Uhlig wird schon wissen was er anbietet.

    Vielleicht hält dein Substrat auch nicht genug Wasser zurück. Schon mal getestet?

    Ist da überhaupt ein gewisser Feinanteil drin oder ist es durchgehend wie an der Oberfläche?

    Gruß Stefan

    'Leute, des wichtigste im Leben is doch a Kaktus''
    Alfons Laußer, im April 2001

  • O.K. dann mache ich folgendes:


    Bei dem Ferro kontrolliere ich die Wurzeln, mache ein Foto und lade es dann hoch. Er sieht ja wirklich am schlechtesten aus, also müsste ja hier der größte Schaden zu sehen sein. Mal sehen was herauskommt. Wenn die Wurzeln schlecht aussehen, dann topfe ich die anderen auch aus.


    Ich gieße schon nach Zeitplan, aber da alle Pflanzen unter einem Balkon stehen, also keinen Regen abbekommen, denke ich ist das in Ordnung.


    Mit dem Eisendünger warte ich dann noch.


    Lichtarmut kann eigentlich nicht die Ursache sein, die Überwinterung im Treppenhaus ist ziemlich hell (und vollkommen ohne Gießen), im Sommer steht die Pflanze immer draußen, da muss ich eher beschatten (am Anfang der Saison wegen Sonnenbrand) als zu wenig Licht zu befürchten.


    Für weitere Vorschläge bin ich dankbar.


    Gruß MIchael

  • Beurteile ich es richtig, dass du nach Zeitplan und unabhängig vom Wetter/Temperatur gießt? In diesem Fall könnte es auch sein, dass die Wurzeln aufgrund zu großer Wassergaben faulen, was sich dann ebenfalls zunächst als vermeintliche "Mangelernährung" zeigen kann.


    Ich denke auch, dass das Wurzelwerk viel zu gering ist für die Pflanzengröße und somit nicht genug Wasser aufgenommen werden kann. Dagegen hilft wohl die ein oder andere Trockenphase einzulegen, z.B. größere Gießintervalle. Im Moment reicht alle 4 Wochen gießen locker aus bei dem Wetter.

  • Ich habe jetzt zwei Pflanzen ausgetopft, zu den Bildern vielleicht noch folgende Anmerkung:


    Ferokaktus: Das ist einer von wenigen Überlebenden der "Wolllaus-Katastrophe", er hatte danach sehr wenig Wurzeln und wie man sieht auch nicht allzu viele zugelegt. Dass das Substrat ziemlich nass ist liegt daran, dass ich vorgestern noch gegossen habe.


    Echinopsis: Die Pflanze habe ich letztes Jahr erst gekauft und in mein mineralisches Substrat umgetopft, deshalb sieht man noch sehr deutlich, dass sie vorher in einem runden, kleineren Topf gewachsen ist. Allerdings hat sie in einem Jahr auch nicht allzuviele neue Wurzeln bekommen, was mich etwas wundert.


    Insgesamt finde ich es erstaunlich, dass es zwei sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder für ein Problem sind, ich hoffe Ihr könnt das besser einordnen und mir noch einige Tipps geben.


    Zum Feinanteil im Substrat: Der ist wirklich ziemlich gering, die Körnung der mineralischen Bestandteile ist zwischen 1 und 5 mm, das sind ca 90% des Substrats. Der Rest ist normale Blumenerde.


    Gruß Michael

  • Haben wir die Ursache auch schon gefunden.

    Das alte Substrat muss ab.

    Erstens wurzelt keine Pflanze gerne von einem humosen, nährstoffhaltigen, in ein mineralisches, nährstoffarmes Substrat. Deshalb bleiben die Wurzeln größtenteils wo sie sind.

    Zweitens rauscht beim Gießen das Wasser durch den mineralischen " Mantel " und der ausgetrocknete Torfkern in der Mitte bleibt samt Wurzeln nahezu trocken.

    Gruß Stefan

    'Leute, des wichtigste im Leben is doch a Kaktus''
    Alfons Laußer, im April 2001

  • Gartenschlauch? Badewanne? Es muss nicht unbedingt blitzsauber sein, aber das Torfzeug muss weg! Zum Anfang der nächsten Saison kannst du dann wieder Wurzelkontrolle machen und du wirst staunen...!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Das leuchtet mir ein was Stefan sagt, sehr gut erklärt! Dass das Alte weg muß. Ich hatte (und habe) nur die Befürchtung, dass ich beim Abspülen und Entfernen zu viele der Wurzeln beschädige und der Kaktus dann erst recht nicht gut wächst.

    Aber so werde ich das machen.

    - Torf und sonstiges altes Substrat wegspülen/entfernen, Wurzeln dann 1 Woche trocknen lassen und in neues Substrat pflanzen.

    - Wann soll ich danach das erste Mal wieder gießen oder düngen?

    Das muss ich dann auch bei anderen Kandidaten machen, die allerdings nicht so schlecht aussehen aber das gleiche Problem haben dürften.


    Und bei dem Fero? Der hat das Problem mit dem alten Substrat ja so nicht, der hat ja jetzt schon kaum mehr Wurzeln. Was soll ich da tun, bzw. was fehlt dem Eurer Meinung nach?


    Gruß Michael

  • Hi Michael,


    mit KuaS hab ich auch erst letztes Jahr angefangen und bin mit dem Tip der "Profis" gut gefahren:

    >>> alle Pflanzen vom Substrat befreien, die iiiirgendwie in Erde/Torf oder sonstigen obskuren Gemischen stehen. Dann trocknen lassen und nach 4 - 7 Tagen neu pflanzen. Dann ne weitere Woche so stehen lassen, damit sich die Wurzeln bissl erholen können und erst dann angießen.

    ....bisher klappt das prima! :thumbup: :thumbup: ^^

    LG Ulle


    Behandle die Schöpfung mit Respekt und deine Mitmenschen so, wie du behandelt werden willst

  • Ich würd's bei allen machen. Der besagte Fero ist ja jetzt schon ausgetopft... Je nach Wetter kannst du dann in rund 10 Tagen auch wieder gießen. Wichtig ist, dass sämtliche Wurzelverletzungen bis zum Gießen abheilen konnten!

    Oder gleich so, wie Ulle schreibt. Perfekt!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969