Guten Abend in die Runde!
Wie einige hier bestimmt mittlerweile wissen, säe ich seit einigen Jahren (2021) im etwas größeren Stil aus und es ist quasi meine Passion, mir dauerhaft Platzprobleme zu erwirtschaften. Lustigerweise habe ich mir mittlerweile sogar ein System angewöhnt, das ich je nach Aussaat-Jahreszeit ändere. Denn einige Pflanzen, die ich aus Samen ziehe, keimen leider am besten fast direkt nach der Ernte (z.B. Aloe), aber im Winter ist man immer so umtriebig, weil man abseits von Aussaat nicht viel mit den Pflänzchen zu tun hat.
Im Winter säe ich in durchsichtigen Plastik-Boxen unter Kunstlich auf Heizmatten aus. Dabei bekommen die Pflanzen alle eigene Töpfe, und ich achte extrem drauf, dass alles so steril wie möglich läuft. Abgestreut wird dabei mit Quarz-Kies und das Wasser ist mit etwas Chinosol angereichert, um Pilzen vorzubeugen. Tatsächlich werden die Boxen auch erst jetzt so langsam geöffnet und bis dahin komplett dich gehalten.
Jetzt im Sommer brauche ich keine Heizmatten mehr und ich säe unter den Tischen im Gewächshaus aus. Weil ich keine dicke Erdschicht als Puffer für die Heizmatten-Hitze mehr brauche, reichen mir hier einfache Dessert-Plastikschälchen (die ich übrigens immer mehrmals nutze - wenn sie einmal durch die Spülmaschine gejagt wurden, ist das tatsächlich kein Problem). Vorteil hier ist, dass ich schneller wachsende Pflanzen früher lüften kann und sie an die trockene Luft gewöhne. Außerdem kann sich zwischen den Aussaaten so kein Pilz ausbreiten. Der Rest ist allerdings genau wie bei meiner Winter-Aussaat.
Wenn die Pflanzen dann irgendwann akklimatisiert sind, kommen sie auf meinen Sämlings-Tisch, wo sie erstmal einen Winter in ihren Aussaattöpfen verbringen dürfen. Dabei gieße ich nur ganz selten etwas (selektiv), versuche sie aber fast komplett trocken zu halten.
In einem Zwischenschritt werden sie dann eigentlich immer in Pikier-Schalen gesetzt und wachsen nochmal gemeinsam 1 Jahr zusammen.
Danach werden sie in 5er Töpfe gesetzt und können das erste Mal alleine mit ordentlich Beinfreiheit wachsen! Das hier sind z.B. Lobivien aus 2022, die ich über die letzen beiden Tage vereinzelt habe.
Allerdings wächst natürlich nicht alles so langsam wie Kakteen (wobei Lobivien ja dann doch wieder eher schnellwüchsig sind)
Diese Echeverien sind z.B. auch aus 2022, haben aber mittlerweile einen sehr sehr großen Platzanspruch und wollen dringend 9er Töpfe haben. Hier muss ich auch zugeben, dass ich etwas verwundert war, wie wenig interessant doch Arten wie Echeveria carnicolor für die meisten Käufer sind, obwohl ich selber sie als eine der mit Abstand skurrilsten und attraktivsten Arten empfinde. Aber das ist vermutlich einfach Geschmacksache
Auf der anderen Seite bilden natürlich Pflanzen wie Ariocarpus und Co ein schönes Kontrastprogramm, da ich meine Aussaaten von diesen Gattungen seit mitunter 2021 noch nicht aus ihren Aussaat-Gefäßen umpflanzen musste, weil sie noch mehr als genug Platz haben! Und andere Kakteen wie viele der südamerikanischen Klein-Säulen sind ebenfalls angenehm für den Platz, da man sie absolut problemlos in 5er Töpfen für eine halbe Ewigkeit stehen lassen kann - nach oben ist ja meist genug Platz vorhanden. Nur gießen muss man dann halt häufiger, weil Trichocereus und Co. wieder ziemliche Trinker sind!
Das wars erstmal von meiner Seite, ich hoffe, es ist okay, für das ganze hier ein neues Thema zu erstellen! Falls es Fragen gibt, immer her damit!
Ansonsten liebe Grüsse und einen schönen Abend noch,
Luca