Ich liebe es, in alter Kakteenliteratur zu stöbern. Besonders haben es mir alte Reiseberichte angetan. Hier ein Zitat aus der Monatsschrift für Kakteenkunde 1896, es geht um die Kakteenwelt auf der Karibikinsel Curacao, Zitat:
Ein englischer Gentleman hatte, als ich auf Curacäo war, einmal einen Tag auf einem zwei Stunden von der Stadt gelegenen Garten zugebracht. Nachdem er zu Mittag eine gute Portion Madeirawein zu sich genommen und darauf, um den Nachdurst zu vertreiben, den ganzen Abend beim Grog gesessen hatte, war ihm der Mut so sehr gewachsen, daß er in der Dunkelheit ohne Begleitung nach Hause reiten wollte. In seinem benebelten Zustande den rechten Weg verfehlend, purzelte er vom Pferde und fiel in einen Busch von Opuntien, wo man ihn schrecklich zugerichtet und halbtot fand. Nachdem er viele Schmerzen und ein tüchtiges Fieber ausgestanden hatte, genas er jedoch bald wieder, denn der Mensch hatte eine zähe, echt englische Leibeskonstitution.
Alles klar, don't trink and ride a horse...
Aber Kakteen sind auch nützlich, Zitat:
Die Kühe fressen die Sprossen gern, wenn man sie von den Stacheln gereinigt hat; sogar der Neger bereitet aus einigen Arten der Cereen einen eßbaren Brei und sammelt die Feigen der Opuntia als eine ziemlich schmackhafte Frucht.
Sorry für das N-Wort, aber das war damals Standard...
Grüßle
Roby