Beiträge von sonnenreych

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.

    Edwin, ich muss mich über die Ableger beschweren, die du mir geschickt hast. Die stehen aktuell zum Bewurzeln im Wasserglas, scheinen aber nicht farbecht zu sein. Billigware aus China? :/


    Schon echt heftig, oder? :D

    Das ist ja ulkig. Das ist mir tatsächlich noch nie passiert. :D

    Ah, danke dir – jetzt ist mir klar, was du meintest!


    Es ist schon witzig: Offenbar haben wir alle die gleiche Pflanze in der Sammlung, und trotzdem weiß niemand so recht, wie man sie eigentlich korrekt ansprechen soll. Faszinierend, dass sie so weit verbreitet ist und trotzdem in Sachen Bestimmung so viele Fragen offenlässt.


    Vielleicht meldet sich ja doch irgendwann noch jemand, der sie eindeutig zuordnen kann.

    Bis dahin dachte ich, das ich Plectranthus hadiensis habe.

    Die Pflanze aus diesem Beitrag ist Plectranthus ernstii.

    Ja, die Pflanze trägt rosa Blüten. Das beigefügte Foto stammt aus dem Dezember 2023. Sie stand ganzjährig auf der Fensterbank eines nach Süden ausgerichteten Fensters – ich vermute daher, dass volle Sonne ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Blüte ist.



    Zur Herkunft dieser Pflanze lassen sich nur Vermutungen anstellen. Ob es sich um eine Sorte, eine Kreuzung oder eine eigenständige Art handelt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Im Handel findet man sie häufig unter der Bezeichnung Cuban Oregano bzw. Kubanischer Oregano, gelegentlich auch unter dem Namen Coleus montanus oder sogar Coleus amboinicus.

    Hallo Matthias,


    ein sehr schönes Geschenk. Mal sehen, ob du ihm dieses Mal die rosa Blüten entlocken kannst.


    Zur Artfrage würde ich erstmal Marvin den Vortritt lassen, bevor ich da meinen Senf dazugebe.


    Gruß

    Edwin

    Hallo zusammen,

    jetzt schreibe ich auch einmal etwas zu diesem doch recht persönlichen Thema! Es wurde schon so viel Interessantes erzählt, dass ich mich nun auch gerne mit meiner Geschichte einbringe.


    Ich sammle Pflanzen schon seit vielen Jahren und dabei hat sich meine Sammlung im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Mein Interesse an Sukkulenten, speziell den Lippenblütlern, begann während meines Studiums, als ich in der Versuchsgärtnerei meiner Hochschule arbeitete. Beim jährlichen Umtopfen stieß ich auf verschiedene Sukkulentenarten, darunter Coleus neochilus und diverse Echeverien. Letztere haben mit der Zeit zwar ihren Platz in der Sammlung verloren, aber die sukkulenten Lippenblütler sind mir bis heute treu geblieben. Besonders geprägt hat mich ein älterer Kollege, der mir aus der Sammlung seines Vaters, der oft bei Kakteen Haage in Erfurt war, ein paar Pflanzen schenkte. Seitdem war klar: Ich habe „Blut geleckt“.


    Neben meiner Leidenschaft für Sukkulenten habe ich im Rahmen eines HiWi-Jobs heimische Wildpflanzen für die Bestimmungsübungen der unteren Semester im Modul Botanik gesammelt. Diese Erfahrung hat mein Verständnis für die heimische Flora vertieft. Auch heute noch habe ich beruflich viel mit heimischen Arten zu tun, weshalb Sukkulenten für mich zu einer Art Ausgleich abseits der Arbeit geworden sind.


    Was mich besonders fasziniert, ist die unglaubliche Vielfalt und Widerstandskraft der Pflanzen, gerade der Sukkulenten. Die unterschiedlichen Formen und das vielfältige Verhalten der Pflanzen in extremen Umweltbedingungen – das ist es, was mich immer wieder dazu anregt, neue Arten zu sammeln. Die Duftvielfalt spielt dabei auch eine große Rolle. Der Duft von Pflanzen wie Coleus socotranus, der für mich besonders außergewöhnlich ist, zieht mich genauso in den Bann wie das eigenartige Aroma von Coleus neochilus oder auch Coleus comosus. Der Duft ist für mich sogar noch faszinierender als die Blütenfarbe.


    In meiner Sammlung befinden sich mittlerweile zwischen 100 bis 200 Arten, viele davon aus Südafrika und Ostafrika. Ich konzentriere mich bei der Erweiterung meiner Sammlung bewusst auf diese Regionen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich bei einigen Gattungen, wie zum Beispiel Sinningia, fast schwach geworden bin.


    Die Kultur dieser Pflanzen ist für mich relativ unkompliziert, und ich halte sie je nach Jahreszeit und den jeweiligen Bedingungen drinnen, im Keller oder draußen. Für mich ist das Sammeln eine Mischung aus wissenschaftlicher Neugier und ästhetischem Hobby. Die Entdeckung neuer Arten und das Verständnis für ihre Kultivierung ist wie das Entdecken einer neuen Seite der Erde – auch wenn diese Entdeckung nur neu für mich ist, für die Natur jedoch wahrscheinlich schon jahrtausendealt.

    Ich freue mich auf den Austausch mit euch und bin weiterhin gespannt auf eure Geschichten!

    Gruß
    Edwin

    Darüber hinaus gibt es wie in jeder Ausgabe Kurzportraits von sechs „Empfehlenswerten Kakteen und anderen Sukkulenten“. Diesmal sind es ... Coleus socotranus ...


    Falls jemand nach dem Lesen dieses kurzen, aber informativen Porträts Interesse an dieser Art hat, kann er sich gern bei mir melden. ;)

    Ich habe hiervon einige Samen als Zugabe zur Samenverteilung von der FGaS erhalten.

    Noch ein Glücklicher. Ich war auch schon wie wild am Recherchieren und bin auf einigen englischsprachigen Seiten fündig geworden:


    Burger's Onion: Welwitschia Propagation

    Welwitschia mirabilis from Seed

    Eine kurze Zusammenfassung aus den Quellen für diejenigen, die nicht der englischen Sprache mächtig sind:
    Die Samen sollten im Frühling oder Sommer in einem gut durchlässigen Substrat mit zusätzlichem Splitt ausgesät werden. Nach dem Säen mit einer Splittschicht bedecken und mit einem kupferhaltigen Fungizid gießen. Die Keimung erfolgt innerhalb von 7 Tagen bis mehreren Monaten bei 25–30 °C. Während des Wachstums muss das Substrat stets feucht gehalten werden.


    Die Keimlinge benötigen tiefere Töpfe, da die Pfahlwurzel schnell wächst. Beim Umpflanzen ist Vorsicht geboten, da eine beschädigte Wurzelspitze zum Absterben der Pflanze führt. In den ersten Monaten sollte regelmäßig gegossen werden, später kann die Wassergabe reduziert werden. Im Winter sollte weniger gegossen werden, im Frühjahr wieder mehr.


    Welwitschia reagiert positiv auf eine gelegentliche Düngung mit einem organischen Seetang-basierten Dünger. Trotz ihrer Anpassung an trockene Bedingungen sind sie keine Sukkulenten und können frühzeitig vertrocknen. Ein Fungizid sollte regelmäßig verwendet werden, um Pilzinfektionen zu vermeiden.


    Eine gut gepflegte Pflanze kann ab dem 4. Jahr blühen, meist aber erst nach 6–7 Jahren. Zur Samenproduktion sind männliche und weibliche Pflanzen erforderlich.



    Gruß
    Edwin