Ich werfe mal den Verwandtschaftskreis von Gym. uruguayense in die Diskussionsrunde.
Bis neulich
Wolfgang
Ich werfe mal den Verwandtschaftskreis von Gym. uruguayense in die Diskussionsrunde.
Bis neulich
Wolfgang
Bei der Blütenfarbe gebe ich Dir recht: das ist fliederfarben gegen "quiiietsch".
Endständig sind die Blüten aber nicht. Die entstehen jeweils in den neuen Blattachseln, wobei meine Pflanzen kompakter wachsen als Dein Exemplar. Das könnte einfach an Kulkturbedingungen liegen oder an einer Hybridisierung. Weitere Parallelen sind dann die extrem lange Blütezeit - die ist unübertroffen von irgendwas anderem unter meinen Pflanzen - und die m. E. sehr charakteristische, "adrette" Stressfärbung. Die hat bei mir den Ausschlag gegeben, den Namen Delosperma sutherlandii mal in die Diskussion einzubringen. Ob eine Form davon oder Elternteil einer Hybride, muss dann die Genom-Analyse zeigen ...
Bis neulich
Wolfgang
Diese Pflanze habe ich schon einige Jahre unter dem Namen Delosperma aberdeenense. Sieht m. E. Deiner Unbekannten sehr ähnlich:
Hier und dort tauchen immer wieder mal ein paar Sämlinge auf, "notfalls" sogar im Rosmarin-Topf oder beim Salbei, jedenfalls auch an völlig ungeschützten Stellen auf dem Balkon.
Bilder im Netz passen irgendwie; ob es die reine Art oder irgendwas Hybridisiertes oder Selektiertes ist, kann ich nicht beurteilen. Die Blütezeit ist jedenfalls extrem lang: Die folgende Aufnahme ist nicht schön, aber vom 29.11.2024!
Bis neulich
Wolfgang
"wächerm Nohma"
OK, das sind nicht nur mildernde Umstände, sondern damit wird offiziell die Schuldunfähigkeit festgestellt!
Bis neulich
Wolfgang
... wegen deS NamenS, bitte!
Die schlauen Bücher sagen "Blüte März bis April/Mai". Meine Erfahrung ist allerdings, dass die Blüte vieler kanarischer Pflanzen vor allem von den winterlichen Niederschlägen abhängt. Und da die schon seit einer ganzen Reihe von Jahren immer unregelmäßiger / unzuverlässiger auftreten, variieren die Blütezeiten entsprechend.
Bis neulich
Wolfgang
In Kultur hab ich diese Art auch nicht - am Fenster wäre wohl schon der Versuch sowas wie fahrlässige Körperverletzung ...
Aber ein paar Aufnahmen aus freier Wildbahn kann ich bieten. Zunächst Überblicke von verschiedenen Wuchsorten, zunächst im Teno-Gebirge, das im Nordwesten Teneriffas liegt:
Hier wachsen die Pflanzen an Hängen, über die halbwegs regelmäßig Wolken hinwegziehen. Mal bringen die "nur" Schatten, mal auch Niederschläge.
Deutlich trockener ist es am Mesa del Conde im Süden der Insel.
Ich habe die Art bei verschiedenen Besuchen im Zeitraum von Februar bis Juli (in verschiedenen Jahren ...) eigentlich immer in Blüte angetroffen. Je später im Jahr, desto trockener das Klima, und - wie bei vielen Sukkulenten üblich - je gestresster die Pflanze, umso schöner gefärbt waren sie. Hier mal eine Serie von den Knospen bis zur Vollblüte mit sich entwickelnden Früchten.
Dass die dunkelrote Färbung so variiert, liegt dann allerdings in erster Linie an den jeweiligen Lichtverhältnissen..
Wenn da mal nicht jemanden die Erinnerung getäuscht hat: Sieht schon sehr stark nach Mam. microhelia aus, oder?
Bis neulich
Wolfgang
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass das gar kein Schneeglöckchen (Galanthus) ist, sondern eine Knotenblume (Leocojum), ist die wirklich relativ früh dran ...
Bis neulich
Wolfgang
Wie Matthias schon geschrieben hat, stehen die Pflanzen deutlich zu dunkel. Das sieht man an den alten Blättern und den Trieben, die aus Lichtmangel verlängert sind - die müssten eigentlich viel kompakter sein.
Das Eintrocknen der Blätter hat damit aber nichts zu tun, sondern ist normal: Die einzelnen Blätter werden bei vielen Aeonien nicht viel älter als ein Jahr. Die kompakten Blätter an der Triebspitze sind die Sommerrosette, die am heimatlichen Wuchsort die sommerliche Trockenzeit übersteht; im Herbst / Winter verlängern sie sich, während in der Mitte die nächste Blattgeneration entsteht, und im Frühling trocknen sie dann ein.
So sieht das dann z. B. "im Original" aus.
Also einen sonnigeren Platz für die Pflanzen suchen, in nächster Zeit mit Wasser zurückhaltend sein, und dann wird das schon!
Die Schnittfläche auf Deinen Fotos zeigt, dass in der Pflanze keine Fäulniserreger unterwegs sind. Beim Bewurzeln könnte es problematisch werden, weil der Trieb durch das Vergeilen (so nennt man das verlängerte Wachstum) ziemlich schwache Substanz hat. Da solltest Du öfter mal draufschauen, dass der Steckling nicht vertrocknet, aber auch nicht zu faulen beginnt.
Bis neulich
Wolfgang
Seit wann ist Wissen bzw sind Fakten denn demokratisch? Nur weil eine Mehrheit einer Theorie glaubt, ist sie noch lange nicht wahr.
Hier scheint mir ein grandioses Missverständnis vorzuliegen, obwohl Du die entscheidenden Begriffe schon selber verwendest (habe sie mal hervorgehoben):
Über Fakten wird natürlich nicht demokratisch abgestimmt. Dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre ansteigt, streitet niemand ab, ebensowenig wie die immer früher beginnende Blüte der meisten Pflanzen bei uns (kleiner Schwenk zum eigentlichen Thema dieses Threads ...).
Diskutiert wird vielmehr über die Interpretation dieser Daten (und erst an dieser Stelle beginnt die eigentliche Wissenschaft!), z. B.: Geht der Anstieg auf menschliche Aktivitäten zurück? Wirkt sich der Anstieg auf das Klima aus? Wenn ja, wie stark? Welche anderen Faltoren gibt es, und wie relevant sind die? Je nachdem, wie man die Zusammenhänge zwischen den Fakten erklärt und interpretiert, ergeben sich dann verschiedene Theorien. Welche Theorie "wahr" ist, lässt sich aber grundsätzlich nicht 100%ig beweisen, sondern "nur" über Indizien nachvollziehen, etwa: Gibt es Phänomene, die der Theorie widersprechen? Werden Zusammenhänge hergestellt, für die es keine Belege gibt? Einfaches Beispiel Wettervorhersage: Schau mal bei Kachelmann, wie viele unterschiedliche Vorhersagen verschiedener Wettermodelle er da zeigt. Die Datengrundlage ist bei den meisten sehr ähnlich, die Ergebnisse weichen z. T. aber doch deutlich voneinander ab. Also wird "demokratisch" das wahrscheinlichste Szenario als Vorhersage ausgewählt, aber selbst das gibt keine 100%-Garantie. Wer in Bezug auf Vorhersagen - also für die Zukunft! - auf "belastbare Fakten und Daten" wartet, sollte dringend seine Erwartungshaltung noch mal überdenken ...
Meiner Erfahrung nach ist dieses Missverständnis einer der Hauptgründe für die hitzigen Diskussionen der letzten Jahre (auch z. B. zu Corona oder der existenziellen Notocactus-Parodia-Frage ). Wissenschaft kann plausible Erklärungen liefern und auf deren Basis Vorhersagen mit hoher Wahrscheinlichkeit, aber natürlich keine Garantien für die Zukunft - dafür bräuchte sie, wie alle anderen auch, die gewisse Kristallkugel!
Zu diesem Missverständnis ergibt sich dann natürlich auch die völlig unsinnige Erwartung, dass sich die Wissenschaft erst mal einig werden müsse, bevor ich bereit bin, eine ihrer Aussagen zu akzeptieren.
„Wissenschaft ist Irrtum auf den neuesten Stand gebracht.“ (Zitat angeblich von Linus Pauling)
"Was mich so jung hält, ist, dass ich jeden Morgen eine meiner Lieblingstheorien über Bord werfe und anschließend noch mal neu zusammensetze." (Zitat Konrad Lorenz (sinngemäß))
Bis neulich
Wolfgang
Und mal ehrlich: solange die seltenen Erden, die für E-Auto-Akkus benötigt werden ganze Landstriche trocken legen beim Abbau und man die Drecksteile nicht mal recyceln kann, kommt mir auch kein E-Auto auf den Hof. Selbst wenn ich an der nächsten Eiszeit schuld sein sollte deswegen.....
Wie gut, dass der Sprit für die Verbrenner aus biologisch-dynamischem Anbau stammt ...
Bis neulich
Wolfgang
Nur kurz ein paar Richtigstellungen:
Und dann noch die immer wieder aufgewärmte Geschichte, dass mit Galileo Galilei mal ein Außenseiter im Nachhinein betrachtet Recht gehabt hat ...
Bis neulich
Wolfgang
... Energieausstöße der Menschen aus. Promillebereich im Gegensatz zur Sonneneinstrahlung.
Stimmt natürlich, ist aber völlig irrelevant, weil niemand behauptet, dass wir Menschen durch unseren Austoß von Energie (= Wärme) das Klima verändern.
Und wir hatten schon erdgeschichtlich nen CO2-Anteil von 30 Prozent - nicht 0,04 Prozent wie heute.
Hab's jetzt nicht überprüft, aber wird wahrscheinlich ebenfalls stimmen. Ist allerdings ziemlich viele Milliarden (!) Jahre her. Was damals an Leben auf der Erde existiert hat, hat mit dem heutigen Leben nicht viel zu tun, erst recht nicht mit den Lebensbedingungen, die wir Menschen benötigen.
Was jedoch stimmt, ist, dass es in den letzten zig Millionen Jahren noch nie eine so rapide Änderung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre gegeben hat. Deren Ursache ist nach Meinung der überwältigenden Mehrheit aller Klimaforscher nur durch die menschlichen Aktivitäten, konkret: die Verbrennung fossiler Energieträger, zu erklären. Dass es auch andere Auffassungen unter Wissenschaftlern gibt, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich: Es gibt auch Biologen, die die Evolution ablehnen ...
Stellt sich die Frage, warum Du einer derart kleinen, vernachlässigbaren Minderheit folgst und die allgemein anerkannte Mehrheitsmeinung ignorierst. Argumente können es eigentlich nicht sein, oder?
Bis neulich
Wolfgang
Danke fürs Lob! Jetzt bin auch ich erubescens ...
Ach ja, noch ein Warnhinweis: Seit einigen Jahren bieten Gartencenter im Herbst regelmäßig im Rahmen eines Herbststaudensortiments Oroctachys iwarenge an. Das sind üppige Pötte, die richtig was hermachen - allerdings sind die Pflanzen (wie und womit auch immer) so herangezogen, dass bei ihnen wirklich JEDER Trieb blüht, und wenn es nur eine einzelne Blüte wird. Ergebnis: Keine Winterknospen und somit de facto einjährig!
Bis neulich
Wolfgang
In meinem Vortrag über winter- und frostharte Sukkulenten dürfen die Zuschauer dann gerne mal sagen, wie viel sie in einer Gärtnerei für einen Topf mit einem solchen Inhalt zahlen würden ...
Der Meistbietende hätte in diesem Fall eine immerhin 13-köpfige Gruppe bekommen!
Weitere Arten aus dieser Verwandtschaft sind Orostachys chanetii,
O. erubescens (warum die nur so heißt? )
und O. fimbriata. Auf dem ersten Foto ist die sternförmige Blattrosette mit den älteren, ausgestreckten Blättern außen und dem spätsommerlichen, kompakten Neutrieb zu sehen, aus dem die Überwinterungs-Knospe entsteht.
Bis neulich
Wolfgang
Zunächst: Auch bei deutsche Namen bitte auf die Schreibweise achten, also Sternwurz und nicht Steinwurz ...
Blütezeit von Orostachys (heißt übersetzt übrigens Bergähre oder Bergkerze) ist recht spät im Jahr, so etwa ab September / Oktober bis zum ersten (stärkeren) Frost. Der macht den Pflanzen selbst natürlich nichts aus, aber die Blüten sind dann doch meistens hinüber.
Die Überwinterung sollte, wie schon im von Shamrock verlinkten Thread erwähnt, weitgehend trocken erfolgen, Da einige Orostachys-Arten nur mit ziemlich kleinen Blattknospen überwintern, brauchen die dann schon ihre Zeit, um im Frühjahr wieder in Schwung zu kommen. Damit sie dann ihre Blüten nicht zu spät ansetzen, fange ich im Januar/Februar an, sie an sonnigen Tagen schon mal vorsichtig zu gießen. Kann dann im Herbst je nach Wetterverlauf auch mal ein Wettrennen gegen die Zeit werden! Ich finde die Gattung aber total interessant. Habe nur leider nach meinem Unfall im vorletzten Winter einige Arten verloren, weil ich sie vom Krankenhaus aus nicht einräumen konnte ...
Typisch ist, dass es diese Gattung mit sehr kompakten Blattrosetten oder -knospen überwintert. Diese Blätter klappen im Frühjar auseinander und aus ihrer Mitte entspringen dann die neuen Blätter.
Insofern kann ich TOMs Aussage
... machen nichts und verändern sich erst wenn faulen
nicht nachvollziehen. Im Vergleich zu Sempervivum ist bei Orostachys im Jahresverlauf schon ohne Blüte deutlich mehr los! Stimmt der Name an Deinen Pflanzen?
Innerhalb der Gattung gibt es dann zwei etwas unterschiedliche Wuchstypen: Bei Orostachys spinosa & Co., also den eher Sempervivum-ähnlichen, sind die neuen Blätter im ersten Jahr noch deutlich kürzer und stehen ziemlich kompakt. Hat ein bisschen was von einer kleinen Sonnenblume in grün - und dürfte vermutlich für die deutsche Bezeichnung "Sternwurz" gesorgt haben.
Bei der zweiten Gruppe bilden die neuen Blätter im Frühjahr zunächst eine "normale" Blattrosette, erst im Spätsommer entsteht auch hier ein Herz aus kompakten Blättern (oder ein Blütenstand!). Im frühen Winter trocknen dann alle Blätter bis auf diese maximal erbsengroßen Blattknospen ein - sieht anschließend gerne so aus, als wenn sich die Pflanze final verabschiedet hätte ...
Hier mal ein paar Fotos aus der zweiten Gruppe:
Der bekannteste Vertreter ist wohl O. iwarenge, genau genommen O. malacophylla var. iwarenge
sowie der Varietät O. malacophylla var. aggregata.
Zu der habe ich ein winterliches Suchbild:
Auflösung folgt ...
... 6 Blütenblätter statt der üblichen 5.
Umgekehrt: Wie auch bei der gesamten übrigen Verwandtschaft sind 6 Blütenblätter der Normalfall; wenn es nur 5 sind, ist die Lieferung unvollständig ...
Bis neulich
Wolfgang
Schön wär's! Auf Fuerteventura sind neben den ausbleibenden Winterregen Ziegen die Hauptgefahr für Euphorbia handiensis.
Theoretisch sind die drei Täler, in denen die Art noch wächst, zwar Naturschutzgebiet, aber Ziegen dürfen dort gehalten werden - und das heißt frei rumlaufen ...
Bis neulich
Wolfgang
Die einzig gültige Version ist natürlich "rosa mit grünen Sternen"!
Hab's leider nur im französischen Original gefunden (ab 2:10) ...
Bis neulich
Wolfgang