Beiträge von CharlotteKL

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.

    Gerade als relativer Neuling finde ich es super, alte Pflanzen zu bekommen! Da hat man ja außerhalb von Sammlungsauflösungen (die natürlich immer traurige Anlässe sind) ja kaum die Gelegenheit zu.


    Allerdings fühle ich mich dann auch besonders schlecht, wenn denen was passiert! Aber gut; ich denke, dieses Gymno war schon ziemlich gegen Ende seiner natürlichen Lebensdauer, unsterblich sind Kakteen ja auch nicht.


    (Wenn du jetzt nichts gesagt hättest, wäre mir nicht aufgefallen, dass du vorher gar nicht hier warst, Sami! Ich habe einen schlechten Überblick darüber, wer nur in einem Forum ist und wer zweigleisig fährt so wie ich. :S )

    Heute muss ich leider einen Nachruf auf mein größtes und vermutlich mit Abstand ältestes Gymnocalycium schreiben, laut Schildchen eine Hybride aus G. oenanthemum und G. horstii:


    Zuerst ein Foto, wie es aussah, als ich es im September 2020 bekommen habe:

    Wie ihr sehen könnt, hatte es schon altersbedingte Chlorophyll-Schäden, war aber noch schön dick. Es ist bei mir nie viel gewachsen, veränderte sich aber bis vor zwei Wochen (äußerlich) auch nicht negativ. (Innen muss der Pilz schon länger gesessen haben.)


    Gestern Abend habe ich sie so gefunden; da ist natürlich längst alle Hoffnung vergeblich:


    Dies war eine ganz besondere Pflanze, deren Geschichte bei mir ich deshalb kurz erzählen will:

    Diese Gymnocalycium-Hybride war eine der ältesten Pflanzen in meiner Sammlung, ich schätze über 30 Jahre(?). Sie stammt ursprünglich aus der Sammlung der Brüder De Heerdt in Belgien, die im Spätsommer 2020 nach dem Tod beider Brüder aufgelöst wurde. Zu der Zeit war ich auch gerade in Belgien am arbeiten.

    Wie ihr euch sicher erinnert, war das der erste Corona-Sommer. Ich habe kein Auto und bin daher mit Maske erst mit der Bahn, dann mit dem Bus und schließlich zu Fuß zur Sammlungsauflösung gelangt. Es war das erste Mal, dass ich Gewächshäuser von jemandem mit einer richtig großen Kakteensammlung gesehen habe, auch wenn man dieser ansah, dass die Pflanzen schon länger nicht mehr furchtbar gut gepflegt worden waren. Es gab wirklich viele beeindruckende Pflanzen, aber da ich ja auch mit den Öffis wieder zurück musste, musste ich mich auf eine einzige Kiste mit Pflanzen beschränken.

    Der Karton wurde mir netterweise von den Angehörigen zur Verfügung gestellt, die mich dann sogar mitsamt meiner Kiste noch wieder zum Bus gefahren haben; dass wäre zu Fuß schwierig geworden. Super nett!


    Außer diesem nun leider von uns gegangenen Gymno habe ich damals noch ein weiteres Gymno abgestaubt:

    Dieses G. pflanzii oder G. saglionis (ich bin nach wie vor unsicher) hat 2020 mehrere cm im Durchmesser zugelegt. Blühen will es bisher nicht, aber da es gut wächst, denke ich, es geht ihm ok.


    (Insgesamt hatte ich 5 Pflanzen aus der de-Heerdtschen Sammlung, von denen jetzt also noch 4 am Leben sind. Die anderen drei sind Copiapoa humilis (blüht praktisch pausenlos im Sommer), Copiapoa fiedleriana (wächst wahrscheinlich aufgrund einer Virusinfektion monströs und ist ein ganz komisches Ding) und Mammillaria pettersonii v. apozolensis.)

    Warst du jetzt gerade in der Sukki, Matthias?

    Ich war Ende Mai dort (Wetter furchtbar, ich war als einzige draußen bei den Frühbeeten und bin trotz Regenjacke furchtbar nass geworden). Da habe ich ungefähr 400 Fotos in einem Nachmittag gemacht, u.a. auch von den richtig fetten Gymnos.

    Meine Kakteen sind fast alle leicht beschattet, bis sich mein Gartenvlies im Spätsommer in Wohlgefallen auflöst, ab dann ohne Sonnenschutz.

    Da die Außenfensterbänke nach Osten liegen, ist aber ab ca. 13:00 keine direkte Sonne mehr drauf.

    Die M. madisoniorum hatte noch nie Probleme mit Sonnenbrand oder auch nur Sonnenstress; z.B. sind meine Gymnos alle viel empfindlicher.

    Wahrscheinlich war meins eins der zahlreichen Kindel einer Mutterpflanze, die die Gärtnerei dann einzeln verkauft hat. :)


    Danke, Elke! <3 Aber ich habe ja noch zahlreiche Sempervivum; dieser einen Varietät weine ich nicht zu sehr nach, auch wenn sie wirklich sehr schön geblüht hat.

    Der Standort ist relativ, denn der beschränkt sich auf ein feuchtes, warmes Andental in Peru - und dort gibt's halt solche und solche. ;)

    Achso, ja, ich meinte mit "Standort" vielleicht eher "Haltungsbedingungen" (Sonne, Temperatur, Feuchtigkeit...) -- wie gesagt, ich weiß nicht, ob es davon abhängt oder so eine Sache ist wie mit der menschlichen Haarfarbe oder Haarausfall oder Haarstruktur, die ja zwar genetisch sind, aber komplizierter vererbt werden als "alle Nachkommen dieser Eltern haben das Merkmal oder keiner hat es".

    Ich habe gerade keine Fotos, aber nachdem ich zurück an meinem Arbeitsort bin, wo ich einen kleinen Garten habe, musste ich auch schon wieder ordentlich Fraßspuren finden. Meine Epiphyllum-Stecklinge auf dem Metallregal sind von erneuten Fraßangriffen verschont geblieben (da wurde mir im Frühsommer mal einer fast vollständig gefressen, wobe ich da nicht weiß, ob es Schnecken oder eine Maus war).

    Aber meine Pereskiopsis-Stecklinge, die ich einfach auf der Terasse stehen habe, sind ziemlich stark angefressen! Teilweise die Blätter, teilweise die Stämme selbst; dabei ist Pereskiopsis ja auch etwas bedornt und hat Glochiden. Da dort Schleim zu sehen ist, weiß ich, dass es Schnecken waren.


    Bisher komplett verschont geblieben ist nur meine Alluaudia procera, wo die Dornen dichter stehen. Vielleicht schmecken die auch einfach nicht?


    Ergänzung: Ich bin insgesamt eine Tierfreundin und finde ganz wenige Tiere eklig. Spinnen und Insekten sind bei mir gern gesehen (wenn's nicht gerade Stechmücken oder Kakerlaken in der Wohnung sind), und auch wenn ich nicht will, dass Haus-Schnecken meine Pflanzen fressen, mag ich die eigentlich. Die, die ich von Pflanzen absammele, setze ich eigentlich immer nur woanders hin; die kann ich anfassen und sogar über meine Hände kriechen lassen.

    Aber Nacktschnecken finde ich richtig eklig; selbst mit Handschuhen mag ich ich die nicht aufheben! Ich weiß auch nicht, irgendwie sind die einfach widerlich, auch wenn das irrational ist. <X

    Ja, mein Eindruck war, dass das eine recht spezielle Form ist, die lebenslang Dornen bildet. TOM.69, vielleicht sind deine auch solche!

    Ich weiß aber nicht, wie stark das vererbt wird, oder ob das auch viel mit Zufall oder sogar dem Standort zu tun hat, wie viel Bedornung ein einzelnes Individuum nun hat.

    Nee, diese Pflanze hat vorher kein einziges Kindel gebildet, im Unterschied zu ihrer Nachbarin, die ja wie wild gekindelt hat (von der hatte ich von Anfang an mehrere Rosetten und die anderen in anderen Töpfen kindeln genauso stark).

    Das scheint ja auch bei Sempervivum artspezifisch zu sein, wie stark die kindeln.


    Bei mir ist diese Art/Varietät (ich weiß nicht genau) jetzt also einfach ausgestorben, aber da kann man nichts machen.


    Ich hoffe, die mit den mehrfarbigen Blättern kindelt vor der Blüte.

    Meine ist etwas heller orange als die von Stefan -- außer das sieht nur wegen der Belichtung so aus?

    Mir gefallen beide Farbtöne sehr gut.


    Ja, meine hat das typische Muster für M. madisoniorum, wo nur an den ältesten Areolen (als die Pflanze noch jung war) Dornen sind. Ein paar sind im Bild noch zu sehen, aber die neueren Areolen bilden keine Dornen mehr.

    Soweit ich weiß, ist es ja eher selten, dass M. madisoniorum lebenslang neue Dornen bildet.

    Tatsächlich habe ich inzwischen eine ganze Gartenmauer voller Sempervivum:


    Bin schon gespannt, ob ich nächstes Jahr wieder Blüten kriege.

    Ich habe seit vergangenem Herbst zum ersten Mal Sempervivum. Bis vor Kurzem wusste ich gar nicht, dass die Gattung monocarp ist, aber da eine meiner Rosetten dieses Jahr gleich ausgiebig geblüht hat und jetzt abstirbt, dachte ich, ich kann einmal den ganzen Zyklus zeigen. (Also, nicht ganz -- ich habe sie ja nicht selbst ausgesät.)


    Sempervivum Lebenszyklus

    Kurz nach dem Kauf im November 23. Die Pflanze, um die es hauptsächlich geht, sitzt unten rechts. Die anderen beiden haben noch nicht geblüht und leben weiter.


    Volle Ladung Winterwetter draußen


    Erstes neues Wachstum im Frühjahr, im April. Die Art/Varietät unten links ist extrem sprossfreudig -- davon habe ich noch in anderen Töpfen welche und die macht einfach massenweise neue Rosetten.

    Sprung in den Juni: Unten links ist etwas sonnenbelastet, macht aber weiter Seitenrosetten; unten rechts schickt sich jetzt klar zum Blühen an; sowohl aus der Hauptrosette als auch aus den beiden Seitenarmen.


    19. Juni: Die Knospen sind fast fertig!


    20. Juni: Die erste Blüte ist offen.


    23.-26. Juni: Jetzt wird richtig geblüht.


    Den Juli über war ich nicht da, aber so sieht's jetzt aus:

    Die letzten Blüten sind noch offen, aber der Rest der Rosette ist praktisch schon abgestorben. Die anderen beiden Pflanzen haben sich inklusive Seitenrosetten gut etabliert. Nächstes Jahr wird die stark sprossende Pflanze in dem Topf eventuell überhand nehmen; vielleicht muss ich die andere (die ich wegen der zweifarbigen Blätter sehr hübsch finde) dann nochmal woanders hinsetzten.

    Wie ihr an meinem Avatar sehen könnt, bin ich auch ein Fan von M. madisoniorum. Dieses Exemplar ist gleichzeitig auch einer meiner allerersten Kakteen und ich hänge sehr daran. Mein Avatarfoto ist vom letzten Spätsommer, aber dieses Jahr hat sie schon etwas früher geblüht:


    Das Foto ist von Mitte Juli.

    OK....aber blühen die nicht weiß?? :/

    Es gibt eine weißblühende Form, aber das ist eine besondere Variante. Die klassischen G. baldianum sind rot blühend. Der Rotton kann dabei ein wenig variieren von richtig tiefrot bis tief pink. Selbst die selbe Pflanze hat nicht immer genau die gleiche Blütenfarbe.

    Sehr schöne Blütenfarbe!

    Das halte ich für ein klassisches G. baldianum.


    (Köperform und Bedornung passen zu G. baldianum, plus ist das im Handel meiner Erfahrung nach die häufigste rotblühende Art.)

    Ah, keine schlechte Idee!

    Ich habe mir jetzt mal Beschattungsnetze gegönnt; sollen 50% filtern und bei Bedarf kann ich die dann auch erstmal doppelt nehmen. Die habe ich bei Kakteen Schwarz bestellt; hoffentlich wird das bald geliefert.


    Bisher habe ich immer so weißes Gartenvlies benutzt; das ist an sich auch gut, aber leider nicht dauerhaft UV-beständig. Spätestens im Sommer der zweiten Saison löst sich das immer komplett in winzig kleine Fitzel selbst auf.

    Auf Beschattung können meine anscheinend gut verzichten: die stehen südseitig, vollsonnig, oberstes Regalbrett, also von Schatten keine Spur. Da sie wachsen und blühen, passt das wohl so.

    Und wie gesagt, die sind kaum rot, wären sie "bunter" hätt ich sie wohl auch schattiger gestellt.

    Bei der "Baumarktspende", die vom Pfropfkaktus abgegangen war, war auch noch ein zweiter dabei, der war ca 50% richtig rot, der hat's allerdings nicht geschafft. (Und ich bekomme jedesmal nen hohen Blutdruck, wenn ich die armen Teile, gepfropft und am besten noch mit Sombrero, stehen sehe..... X( )

    Das machen die meisten von meinen nicht mit, besonders die aus der Ecke G. anisitsii sind dann schnell mal krebsrot und unglücklich. Ich habe jetzt viele strategisch zwischen größeren Töpfen platziert, die sie dann zeitweise beschatten.

    Ansonsten habe ich jetzt endlich richtige Beschattungsnetze bestellt, die sind vor allem für die Gymnos.

    Ich habe oft zwei verschiedene Arten in einem Topf. Bei meinen ersten Aussaatversuchen hatte ich sehr lose gesät und dann waren die Töpfe immer lange noch so leer, deshalb habe ich in letzter Zeit oft enger gesät — manchmal dann zu eng!


    Ich habe recht gute Erfahrungen mit verschiedenen Gymnocalycien in einem Topf gemacht, und auch verschiedene Ariocarpen funktionieren sehr gut (letztere wachsen alle langsam).


    Leuchtenbergia würde ich in Zukunft allein und mit mehr Abstand aussäen.

    Also, wenn das mal geblüht hat, dann in meiner Abwesenheit! Ich habe da noch keine Blüte gesehen, nichtmal Knospen. ^^

    (Das kann allerdings durchaus sein; ich war ja zwei Jahre in den USA und mein Mann hat sich nur gerade genug für die Kakteen interessiert, um den Großteil am Leben zu halten, was ja schon sehr nett von ihm war!)


    Naja, ich hoffe, es wird sich wenigstens nicht weiter fortsetzen, sodass der Rest des Gymnos weitermachen kann.

    Das hier ist mir erst letztens aufgefallen, weil Gymnocalycium nidulans einen etwas wolligen Scheitel hat: Hier scheint das Wachstumszentrum komplett kaputt gegangen zu sein, was ich daraus schließe, dass die Pflanze nicht wächst und außerdem aus dem Scheitel komplett vertrocknete Höcker herausschauen.



    Hat jemand von euch schonmal so was gehabt bzw. weiß, was es sein kann?

    Ich werde die Pflanze weiter pflegen und hoffe, dass sie irgendwann neu austreibt, aber ein bisschen ärgerlich ist es schon. :rolleyes: