Auf der diesjährigen JHV, voriges Wochenende in Schweinfurt, hatte ich das Glück Dr. Thomas Brand kennen zu lernen. Ich habe seinen sehr unterhaltsamen Vortrag über Schädlinge besucht und konnte ihn danach sprechen. Vorsorglich hatte ich nämlich ein Sorgenkind aus meiner Sammlung mitgenommen, in der Hoffnung, dass mir Herr Brand weiterhelfen kann. Mein Sorgenkind ist ein eigentlich recht schönes Exemplar von Echinocereus mapimiensis. Leider neigt die Art bei mir direkt um die Scheitel herum schwarz zu werden. Die Pflanze wird unansehlich und hört auf zu wachsen. Spätestens dann fliegt die Pflanze aus der Sammlung. Meine Vermutung war, dass die schwarzen Stellen von einem Pilz hervorgerufen wurden. Da ich aber die Art so hübsch finde, landet bald eine weitere Pflanze in meine Sammlung und der Spaß beginnt von vorn. Aber jetzt könnte ich ja einen Experten in punkto Pflanzenschutz nach Rat fragen. Direkt vor Ort konnte und wollte Herr Brand auch keine Vermutung über die Ursache äußern. Bot mir aber an, die Ursache in seinem Labor heraus zu finden. Da überlegte ich nicht lange und besorgte ein Messer und gab ihm eine Probe mit.
Heute kam schon die Rückmeldung. Es konnte zweifelsfrei Brevipalpus russulus, die Falsche Kakteenspinnmilbe als Verursacher der Schädigung identifizieren. Er hat sowohl adulte Tiere als auch Eier entdeckt. Das hat mich sehr überrascht, da bei anderen Kakteen das Schadbild deutlich anders aussieht. Ich war aber erleichtert, denn gegen diesen Schädling kann ich etwas ausrichten. Folgende Behandlungsmetode wurde mir auch noch gleich empfohlen:
"... sollten Sie bei den notwendigen Behandlungen (Kiron,
Kanemite mit etwas Spüli) darauf achten, die Spitzen durchdringend zu benetzen.
3 Spritzungen mit abwechselnden Präparaten im Abstand von 4
Tagen (bei 20-25 °C – wenns kühler ist, entsprechend etwas das Intervall
verlängern, aber nicht länger als 7 Tage)."
Vielen Dank noch einmal an Herrn Brand für die schnelle Hilfe.