Hallo Zusammen.
Da die Fotosaison schon in Gange ist, wollte ich Euch einmal etwas über optimale Belichtung mit dem Histogramm erzählen.
Gerade wenn die Sonne sehr stark scheint, ist es gar nicht so leicht das Bild richtig zu belichten. Ich habe mich bis jetzt immer nach dem Anzeigebild gerichtet und danach die Blende und Zeit eingestellt bis es gut aussah. Diese Methode ist aber nicht so genau wie nach dem Histogramm zu arbeiten.
Wenn Eure Cam diese Funktion hat, benutzt sie auch.
Das Histogramm stellt die unterschiedlichen Tonwerte eines Bildes grafisch dar. Auf der linken Seite sieht man die schwarzen Anteile des Fotos und auf der rechten Seite die weissen. Dazwischen liegen die Grauwerte.
An den nächsten drei Beispielen kann man gut die Verteilung der Farbanteile im Foto sehen. Ich habe die Belichtung in der Software etwas nachgezogen, damit man den Vergleich besser sehen kann.
Überbelichtung:
Die Farbanteile sind soweit nach rechts verschoben, dass das Diagramm sogar schon abgeschnitten ist.
Unterbelichtung:
Die Farbanteile sind soweit nach links verschoben, dass keine hellen Bereiche abgelichtet werden.
Optimalbelichtung:
Die Farbanteile verteilen sich relativ gleichmäßig im Diagramm.
Man kann jetzt natürlich anschliessend in der Software das Foto heller oder dunkler machen, bis man zufrieden ist. Dazu muß man aber wissen, dass es immer besser ist ein Bild dunkler zu machen. Im hellen Bereich sind viel mehr Bildinformationen enthalten. Diese lassen ohne Bildverluste ins dunkle komprimieren. Zieht man ein dunkles Foto ins helle auf, entsteht das sogenannte Bildrauschen worunter die Schärfe leidet. Es werden dabei keine Bildinformationen hinzugefügt, sondern leere Bereiche eingefügt. Im Prinzip werden weisse Pixel zwischen die Farben gemischt. Zoomt man das Bild auf, sieht man dies deutlich.
Es ist also immer besser das Foto leicht zu hell zu belichten, aber halt nicht abgeschnitten im Diagramm.
Man kann es mit Musik vergleichen. Eine lautes Stück ist ohne Probleme leiser gemacht. Bei einem zu leisen Stück, welches man lauter macht, entsteht ein Rauschen im Hintergrund.
In diesem Fall habe mit der Blende 11 gearbeitet, damit auch die ganze Pflanze scharf abgelichtet wird und nicht nur ein Ausschnitt. Umso kleiner der Blendenwert, desto geringer die Tiefenschärfe. Ein kleiner Blendenwert ist eine offene Blende, ein großer Blendenwert ist eine geschlossenere Blende.
Nachdem das erste Bild geschossen wurde, schaut man sich das Histogramm an. Im ersten Beispiel sieht man zu viele helle Farbanteile. Es wurde also zu lange belichtet. Die Belichtungszeit wird jetzt soweit verringert bis sich das Histogramm relativ gleichmässig verteilt. Bzw. so viele helle Bereiche wie möglich, aber halt nicht abgeschnitten.
Überbelichtet :Blende 11 - 1/25 sek.
Unterbelichtet : Blende 11 - 1/40 sek.
optimale Belichtung : Blende 11 - 1/30 sek.
Wenn man nun die optimale Farbverteilung eingestellt hat, kann man hinterher das Bild ohne Verluste nachschärfen und Farboptimieren.
Jetzt noch der Vergleich zwischen dem original und der Nacharbeitung. Dazu werde ich aber noch ein extra Bericht schreiben.
Versucht es mal. Es gibt auf jeden Fall bessere Endergebnisse.