Wurzelläuse [Wollläuse]

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo zusammen,


    mein Problem sind immer noch die Wollläuse, die meine Pflanzen im Winterquartier befallen. Vor allem ist die Opuntie auf den Bildern sowie eine Optuntie brasiliensis jedes Jahr betroffen. Ganz bewusst eröffne ich hier ein neues Thema, ich hoffe das ist so in Ordnung. Denn die Beiträge vom letzten Jahr haben sich auf mein Epiphyllum konzentriert, das ebenfalls große Probleme mit Wollläusen hatte.


    Ich möchte nochmal die Problematik zusammenfassen:
    Im Sommer geht es meinen Pflanzen, die dann draußen stehen, gut. Keine Probleme mit Wollläusen, selbst die im Winter von diesen Biestern geschädigten Pflanzen wachsen und erholen sich. Jetzt, nach 3 Wochen im Winterquartier, haben sie wieder diese Schädlinge, siehe Fotos. Ich habe kurz vor den Fotos die Mischung aus 15g Schmierseife, 40 ml Spiritus auf 1 l Wasser gesprüht.


    Meine Bemühungen, mir das Mittel Rogor zu besorgen haben nichts gebracht, ich habe keine Bezugsquelle finden können. Die Combo-Sticks von Compo, ebenfalls mit dem Wirkstoff Dimethoat habe ich im Frühjahr in die Töpfe eingebracht. Wie zu sehen ist, hatte das keinen Erfolg, die Wollläuse sind wieder da. Das Einsprühen mit meiner Spritz-Mischung wie oben beschrieben tötet die Läuse zwar ab, aber erfahrungsgemäß sind nach 2-3 Wochen neue da.


    Was kann ich jetzt, im Winterquartier, noch tun? Eine Behandlung über das Gießwasser scheidet ja jetzt aus, denn ich gieße so gut wie gar nicht mehr.


    Ich hoffe von Euch Tipps zu bekommen, denn die Opuntie auf den Fotos habe ich den ganzen Sommer aufgepäppelt, sie hat neue Triebe bekommen und jetzt sind wieder diese verd... Läuse da.


    Gruß


    Michael

  • Die Combo-Sticks von Compo, ebenfalls mit dem Wirkstoff Dimethoat habe ich im Frühjahr in die Töpfe eingebracht. Wie zu sehen ist, hatte das keinen Erfolg, die Wollläuse sind wieder da.


    Hallo Michael,


    die Wirkung der Combistäbchen hält leider nicht ewig an und wenn du diese im Frühjahr gesteckt hast, ist der Wirkstoff nun aufgebraucht (lt. Hersteller ca. 16 Wochen).


    Deine zweite Maßnahme, die Behandlung mit Spiritus-Seife-Lösung musst du natürlich, wie jede andere äußere Anwendung nach ca. 14 Tagen noch einmal wiederholen. Nicht immer erwischt man bei der ersten Behandlung alle Schädlinge oder noch versteckt sitzende Brut. Diese schlüpft dann und das Spielchen geht von Neuem los, wenn man nicht rechtzeitig noch mal sprüht.
    Deine Mischung erscheint mir auch ein wenig zu dünn. Selbst habe ich kein Rezept dafür und sprühe diese Mischung auch nicht. Ist um diese Jahreszeit bei den Kakteen eh nicht so gut.
    Wenn ich sie verwende, dann mische ich mir eine kleine Menge (kleines Schraubglas ca. 100 ml) 1:1 Wasser und Spiritus, dazu 6-7 Tropfen Spülmittel. Diese Mischung setze ich dann gezielt ein. Mit einem getränkten Pinsel werden die Biester von der Pflanze genommen und auf einem Küchentuch abgestreift. Schädigungen an den Pflanzen (bei mir im Winter meist Hoyas) konnte ich durch die Mischung nicht feststellen.


    Gruß
    Frauke

  • Um die Wirkung der "Keule" dauerhaft aufrecht zu erhalten, muß diese mehrfach im Jahr und im Wechsel geschehen. Damit keine Resistenz entsteht. 8)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Stichwort Resistenz: Dann muss man natürlich auch immer wieder mal den Wirkstoff wechseln (nicht das Mittel sondern eben den Wirkstoff). Resistenzen sind nicht zu unterschätzen!
    Wenn du Rogor nicht mehr auftreiben kannst, dann versuch mal (googeln o.ä.) ein anderes Mittel mit dem Wirkstoff Dimethoat aufzutreiben. Jetzt halt erstmal zum zweiwöchentlichen Sprühen und ab Frühjahr zum Gießen. Danach noch mindestens ein Mittelchen mit einem anderen Wirkstoff auftreiben. Bin da allerdings absolut nicht auf dem Laufenden.


    Nur von einer Dauerbehandlung würde ich abraten. Im besten Fall chemische Keule zweimal im Frühjahr und zweimal im Herbst. Aber auch nur, weil du ja konsequenten Befall hast. Ansonsten ist so eine prophylaktische Anwendung immer ein zweischneidiges Schwert! Nicht bienengefährlich heißt beispielsweise nicht mehr, als das über 50% der Bienen einen Kontakt überleben können. Die 49 toten Bienen von 100 werden das aber auch nicht lustig finden. Die chemische Industrie hat halt eine größere Lobby als Schmetterling und Co.
    Man möge mich bitte korrigieren, falls ich da einen Unsinn von mir gebe. Für die Richtigkeit meiner Angaben übernehme ich keine Gewähr. Weiß halt auch nicht recht, ob man den Aussagen von Bayer und Kollegen mehr vertrauen kann oder den Aussagen der Imker.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Dauerbehandlung


    So sollte das auch nicht verstanden werden!
    Also, meine Vorgehensweise; im Herbst, mit dem vorletzten Gießen gibt es eine Dosis Rogor und im Frühjahr mit dem zweiten Gießen eine Dosis Nikotin(10g Tabak, wie Tee aufbrühen(1 Liter) und den Sud dem Gießwasser beigeben). Wobei der Nikotinsud ins Gießwasser für alle Pflanzen kommt, ich weiß gar nicht wieviel Liter das jetzt genau sind, ca. 40 werden es aber immer sein.
    Diese "Schutzbehandlung" ziehe ich dauerhaft über die Jahre so durch, nicht bei jedem Gießen, wenn dies so verstanden worden ist! 8)

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    Tom

  • Was kann ich jetzt, im Winterquartier, noch tun?

    Hi Michael!
    Du schreibst, du hättest deine Pfleglinge seit 3 Wochen bereits im Winterquartier. So lange schon? Ich weiß jetzt nicht, wo du genau wohnst, aber eigentlich hatten wir vor 3 Wochen noch durchaus sukkulententaugliches Wetter. Das härtet unsere Pflanzen ungemein ab und läßt sie widerstandsfähiger werden gegenüber z.B. Schädlingen. Vorausgesetzt natürlich, sie standen knochentrocken draußen. Meine Kakteen habe ich übrigens erst gestern Abend ins WQ übersiedelt, da es bei uns heute Nacht den ersten Frost gab mit Schneefall. Also zu kalt und zu feucht.
    Wollläuse können eigentlich nur da ihr Schadwerk betreiben, wo die Epidermis der Pflanze dünn genug für ihr Saugorgan ist: Am Scheitel der Pflanze im Neutrieb und bei zu mastig gehaltenen Pflanzen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kakteen im wirklich kalten Winterquartier keine Schädlinge mehr bekommen. Die mögen es anscheinend gar nicht trocken und kalt. Kann es sein, dass es in Deinem WQ zu warm ist? Wieviel Grad misst du denn? Bei mir sind es an den kältesten Tagen +3°C. Ich würde jetzt keine Tinkturen und chemischen Keulen mehr anwenden, sondern die Biester, die ich sehe, absammeln / abwischen und den unsichtbaren Rest frosten.

    Gruß Stefan

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank zuerst mal für die vielen Antworten.


    @ Stefan:
    Wir liegen auf ca. 570 m ü.NN., da kann es schon mal ziemlich schnell kalt werden, deshalb habe ich die Pflanzen schon ziemlich früh ins WQ gebracht. Jetzt weiß ich allerdings, dass die letzten 3 Wochen relativ mild waren. Na ja, schon passiert. Die Temperatur im WQ habe ich noch nicht gemessen, werde dies aber nachholen, wenn es mal richtig kalt draußen ist. Jetzt sind es ca. 10 - 14 °C.


    Shamrock + Thomas:
    Das mit dem Wechsel des Wirkstoffs werde ich auf jeden Fall durchführen. Ich bin auch nicht der Typ, der vollkommen auf Chemie vertraut, aber in meinem Fall sehe ich wirklich keine andere Chance mehr. Zugebenermaßen habe ich es versäumt zu beachten, dass die Düngestäbchen eine beschränkte Wirkdauer haben. Durch den guten Wuchs der Pflanzen im Sommer habe ich das wahrscheinlich einfach verdrängt. War bestimmt ein Fehler. Die Nikotinkur werde ich auch ausprobieren, hört sich irgendwie vielversprechend an.


    Fazit:
    Ich werde jetzt die Pflanzen beobachten, die Mischung konzentrieren, wie Frauke vorgeschlagen hat, und nicht besprühen sondern mit einem Pinsel die kleinen Biester vernichten. Das Abstreifen mit einem Küchentuch werde ich allerdings unterlassen wegen der Aerosolen (ich hoffe der Ausdruck stimmt), ich meine jedenfalls diese kleinen, ekelhaften Stacheln die sich so schlecht wieder aus der Haut des Fingers entfernen lassen.


    Wenn Ihr noch Tipps oder Lösungsmöglichkeiten für mein Wolllaus-Problem habt, meldet Euch bitte.


    Gruß


    Michael

  • Das Abstreifen mit einem Küchentuch werde ich allerdings unterlassen wegen der Aerosolen (ich hoffe der Ausdruck stimmt), ich meine jedenfalls diese kleinen, ekelhaften Stacheln die sich so schlecht wieder aus der Haut des Fingers entfernen lassen.

    Glochiden meinst du. Furchtbares Zeugs!


    Klar mögen es Wollläuse und Co. nicht kalt. Die schalten da auch auf Wintermodus um und fahren ihren Stoffwechsel runter. Deshalb wird dann im Winterquartier deutlich weniger gesaugt aber sie überleben es und warten auf den Frühling. Wie die allermeisten anderen Insekten halt auch. Desto kälter es im Winterquartier ist, desto inaktiver sind dann auch so saugende Schädlinge. Weiß eigentlich zufällig jemand, welche Mindesttemperatur die für ihre Schandtaten brauchen?
    Übrigens auch immer wieder faszinierend wie und wo die sich so überall verstecken können. Da kommt man mit Kontaktgift nie und nimmer überall hin. Keine Chance! Da helfen nur systemische Mittel zum Gießen oder gleich baden.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Ich habe meine "Viecherfreiheit" immer auf die Systemie geschoben, vielleicht tut aber die Überwinterung bei 0-5 Grad ja ein Übriges. 8)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Hallo Michael,


    ich möchte dir meine Erfahrungen mit diesen Biestern und ihrer Bekämpfung schildern, und hoffe, daß diese für dich ein wenig hilfreich sind. Die Wollläuse kamen im Mai durch eine neue Pflanze ins Haus, und haben sich danach auf acht verschiedenen Pflanzen angesiedelt. Die ersten drei Wochen nach dem Befall habe ich die betreffenden Pflanzen mit hochprozentigem Alkohol (70%) bekämpft, den ich mir aus der Apotheke besorgt habe. Mit Q-Tips, welche ich mit dem Alkohol tränkte, tötete ich die gefundenen Tiere (Gespinste) an Ort und Stelle, und entfernte sie mit ihnen. Diese Prozedur wiederholte ich in unregelmäßigen Abständen, mal nach 2, nach 3, oder 5 Tagen. Die Wollläuse haben bei mir nicht alle Pflanzen auf dem Fensterbrett befallen. Sie ließen sich auf den Pflanzen nieder, die ihnen scheinbar am besten mundeten und/oder ihnen gute Versteckmöglichkeiten boten. Sie befanden sich nicht nur an den Pflanzen, sondern auch in, unter und außen an den Töpfen, beispielsweise unter dem gewölbten Rand von Plastiktöpfen. Die großen Wollläuse sind sehr langsam, und verstecken sich auf der Pflanze gern an Orten, wo man sie nicht so schnell entdecken kann. Die kleinen sind hingegen sehr mobil, und waren für mich mit meinem etwas eingeschränkten Sehvermögen manchmal nur mit der Lupe zu sehen. Nachdem ich ihre Zahl durch den Alkohol etwas ausgedünnt hatte, bekämpfte ich sie mit Spruzit AF Schädlingsfrei, einem etwas umweltverträglicherem Mittel (unbedenklich für Bienen). Ich wendete dieses Mittel dreimal in den vom Hersteller empfohlenen Intervallen bei allen befallenen, und bei den nicht befallenen Pflanzen in ihrer Umgebung an. Anfang Juli hatte ich, so scheint es jedenfalls, den Kampf gewonnen, denn bislang sind keine neuen Populationen aufgetreten.


    Übrigens: Wollläuse überleben sehr niedrige Temperaturen.


    Grüsse,
    Norbert

  • Hallo Norbert,
    danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Ich werde den Alkohol jetzt wie gesagt auch mit einem Pinsel oder ähnlichem aufbringen und höherprozentig anwenden, wie Du vorgeschlagen hast. Das Problem mit den Töpfne kann ich nur bestätigen. Letzten Winter hatte ich wie immer das Wolllausproblem, vor allem an einer Rhipsalis, die ich schon viele Jahre als Hängepflanze in einem Übertopf kultiviert habe, im Sommer war die Pflanze wie alle anderen draußen. Die Pflanze war sehr stark befallen, ich habe dann den Übertopf entfernt und eine ganze Wolllaus-Kolonie gefunden! Daraufhin habe ich mich entschieden, die Pflanze zu entsorgen, es war wirklich alles voll mit den Biestern, Topf, Substrat und Pflanze selbst.
    Das Mittel Spruzit werde ich ausprobieren aber ich denke das ist erst im Frühjahr möglich, oder?


    Gruß Michael

  • Hallo Michael,


    ich würde jetzt zunächst die Biester mit dem hochprozentigen Alkohol bekämpfen (den Tip hat mir ein Orchideensammler gegeben), und die Pflanzen im Auge behalten, auch die umstehenden. Das Mittel würde ich erst im Frühjahr einsetzen.


    Gruß,
    Norbert

  • Hallo zusammen,


    leider musste ich kürzlich feststellen, dass ich Wurzelläuse in meiner Kakteensammlung habe und möchte sie gerne so umweltschonend wie möglich wieder loswerden.
    Zur Gesamtsituation: Die Kakteen stehen in meinem Wohnzimmer, das zum Teil als eine Art Wintergarten gestaltet ist, auf einer Fensterbank, zum guten Teil hinter der Heizung. Die meisten wachsen in handelsüblicher Kakteenerde aus dem Baumarkt (auf Basis von Torf und Quarzsand). Viele davon sind Selenicereen, einzelne Opuntien und einige Kugelkakteen. Weil ich es im Winter mit dem Heizen nicht übertreibe, haben übrigens viele Kakteen trotz der Nähe zur Heizung sehr schön geblüht, insofern denke und hoffe ich, dass die Haltungsbedingungen im Großen und Ganzen OK sind.


    Einem älteren Forumsbeitrag habe ich entnommen, dass eine Beimischung von Kieselgur zum Substrat einen Befall mit Wurzelläusen verhindern kann.
    Aber funktioniert das auch im Nachhinein?
    Meine Idee war, die Pflanzen auszutopfen, das alte Substrat teilweise zu entfernen, ggf. auch Wurzeln zurückzuschneiden und es gegen neue Kakteenerde auszutauschen, die zu 50% Kieselgur enthält. Ich vermute, dass ein rein mineralisches Substrat zumindest für die Selenicereen zu mager wäre. Ein Knackpunkt ist, dass es bei einigen Pflanzen de facto unmöglich ist, das alte Substrat komplett zu entfernen. Würde es reichen, den Wurzelballen zu reduzieren und praktisch komplett mit Kieselgur-haltiger Erde zu umhüllen und darauf zu hoffen, dass sich genügend Kieselgur beim Gießen im ganzen Topf verteilt?
    Es würde mich auch interessieren, ob Kieselgur irgendwelche Risiken mit sich bringt, die z. B. die Verwendung im Wohnzimmer verbieten. Z. B. Feinstaub, der in der Heizperiode im Raum verteilt wird.
    Oder ob Kieselgur anderweitig problematisch werden kann. Besagtem älteren Beitrag meine ich indirekt entnommen zu haben, dass z. B. Löss harmloser als Kieselgur ist, aber wenn ja, warum?
    Wenn in einem solchen aktuen Fall doch erst mal die chemische Keule ran muss, freue ich mich natürlich auch über Hinweise, auch wenn ich sie nur sehr ungern einsetze.


    Viele Grüße,


    Tobias

  • Moin Tobias,


    zuerst einmal herzlich willkommen hier bei uns im Forum!


    Leider, wenn Du die "Viecher" wirklich loswerden willst, muß das gesamte alte Substrat entfernt werden!
    Leider ist dieses "Baumarktgemisch" wirklich zu nichts zu gebrauchen, was auch nur entfernt mit Sukkulenten zu tun hat.
    Besser ist es da auf jeden Fall sich einige mineralische Bestandteile zu besorgen(Siehe Linkliste) und für die Selenies etwas normale Gartenerde unter zu mischen, die ist allemal besser als diese Torfgemische!
    Zum Vorgang;
    Sollte das alte Gemisch zu trocken sein zum Lösen, dann giesse einmal richtig durch, damit es nass ist, läßt sich dann einfacher entfernen.
    Leider verbleiben auch dann noch Reste, die Du mit einem scharfen lauwarmen Wasserstrahl abspülen kannst.
    Im Anschluß lässt Du alles erst einmal eine Woche zum Trocknen liegen.
    Eine Weile vergeht ja eh, bis das neue Substrat vorhanden ist.
    Kieselgur ist ein Sediment, welches in den Eiszeiten durch die Ablagerung von abgestorbenen Kieselalgen entstand.
    Nach dem Trocknen kannst Du alle Pflanzen eintopfen und erst einmal ca. 14 Tage mit dem Giessen warten, damit sich die Wunden an den Wurzeln erholt haben und sich auch neue gebildet haben.
    Zwischendurch darfst Du gerne etwas sprühen oder nebeln. :thumbup:

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    Tom

  • Einem älteren Forumsbeitrag habe ich entnommen, dass eine Beimischung von Kieselgur zum Substrat einen Befall mit Wurzelläusen verhindern kann.
    Aber funktioniert das auch im Nachhinein?


    Nach meinen Erfahrungen ist Kieselgur auch im Nachhinein ein absolut wirksames Mittel gegen Wurzelläuse. Ansonsten hat Tom (Thomas Kühlke) ja bereits die wichtigsten Punkte angesprochen,

    Gruß Markus

  • Da ich in diesem Jahr auch einen heftigen Befall in meiner Sammlung hatte, kann ich Dir ja mal meine Erfahrungen schildern. Und die sind so, daß nur die chemische Keule gegen die Biester hilft. Ich habe das alte Substrat komplett ausgespült, eine 0,15%tige Giftbrühe hergestellt und die Wurzeln der Pflanzen darin 24Stunden stehen lassen. Nach zwei Wochen habe ich diesen Vorgang wiederholt wegen der eventuell geschlüpften Brut. Danach blieben die Pflanzen einige Tage liegen. Die Töpfe habe ich sorgfältig gereinigt und desinfiziert, danach wurde alles in neues Substrat gepflanzt. Dieser ganze Vorgang zog sich vom Frühsommer bis zum August hin. Nachdem sich die Pflanzen nach dieser Gewaltkur berappelt hatten, explodierten sie förmlich und blühten auch z.T. noch wunderschön. Grade gestern habe ich eine der am stärksten befallenen Pflanzen ausgetopft, um mal zu sehen, wie die Wurzeln inzwischen sind. Was ich gesehen habe, hat mich sehr erfreut - ein kräftiger, gesunder Wurzelballen!
    Meine Meinung zu Kieselgur ist hier im Forum hinlänglich bekannt - ich mische das seit Jahren dem Substrat bei, bei mir hat es nicht geholfen....Ich wünsche Dir viel Erfolg,ich weiß, wie das ist, wenn man die Viecher entdeckt, ich war völlig fertig mit der Welt. Urs

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Hallo Tobias,


    herzlich Willkommen hier im Forum!


    Wurzelläuse sind was Fieses... Wenn du sie wirklich ohne chemische Keule loswerden willst, dann hilft nur dies hier (Punkt VI, Schädlinge): http://home.arcor.de/kokert/arti_gym.htm - aufwendig aber bei Wurzelläusen genauso effektiv wie bei Nematoden. Das Eiweiß der Biester beginnt bei dieser Temperatur irgendwann zu gerinnen und das war´s dann.


    Einfacher ist aber die in diesem Schritt schon beschriebene chemische Keule. Allerdings ist es jetzt, kurz vor der Winterruhe, halt auch ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Notfalls musst du das ganze Prozedere bis zum Frühling verschieben. Im Winter legen ja auch die Biester eine Ruhephase ein.


    Viel Erfolg - Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Im Winter legen ja auch die Biester eine Ruhephase ein.

    Also da wage ich mal zu widersprechen - meine waren im Winter höchst lebendig. Und ich habe mal irgendwo gelesen, daß grade der Winter den Viechern entgegen kommt. Aber ich weiß natürlich, daß meine Methode dann nicht angewendet werden kann. Dann hilft nur ausgetopft liegen lassen. Urs

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Bis zum Frühjahr würde ich definitiv nicht warten, bis dahin sind die Wurzeln hinüber! Ich habe zwar schon etliche Jahre keine Wurzelläuse mehr, aber früher haben diese sich auch nicht in den Winterschlaf begeben!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Okay, dann nehme ich meine Winteraussage umgehend zurück. Da die meisten Insekten im Winter auf Ruhemodus schalten, habe ich dies bei den Wurzelläusen auch vermutet. Aber eben, lediglich vermutet. Somit sollte man bei der Bekämpfung wohl wirklich nicht mehr warten...

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