Erstmal ganz vielen Dank für die vielen, konstruktiven Kommentare, mit denen ich so schnell gar nicht gerechnet hatte!
Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen sind allerdings leider bei vielen meiner Pflanzen schwer umzusetzen, weil sie inzwischen recht groß und sperrig sind und dicke Wurzelballen besitzen, die sich schlecht komplett ausspülen oder in heißes Wasser hängen lassen (eine ganze Menge Erde würde ich aber natürlich entfernen können). Und meine räumlichen Verhältnisse sind auch so, dass es nicht so einfach wäre, alle Kakteen auszutopfen und sie erstmal ohne Erde den Winter über irgendwo hinzulegen.
Aber zum Verständnis: Warum wäre das eigentlich so wichtig, die Wurzeln komplett und mehrfach auszuspülen, wenn man sowieso nach dem Eintopfen in Kieselgur-haltiges Substrat für Verhältnisse sorgt, in denen die Viecher nicht leben können? Müsste doch eigentlich wurst sein, wenn da erst mal ein paar Eier überleben, weil die Jungtiere doch dann sowieso im Kieselgur vertrocknen oder nicht?
@ Markus: Hilft Kieselgur eigentlich auch bei anderen Parasiten als Wurzelläusen? Habe leider auch ein paar Schmierläuse, die ihre Eier ja auch gern an Wurzeln legen (sind aber nicht viele). Wenn Kieselgur in tropischen Ländern zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird, geht es dabei doch bestimmt nicht immer nur um Wurzelläuse, oder?
@ Thomas: Was ist so schlimm an der stinknormalen Kakteenerde auf Torfbasis? Meine Kakteen sind darin bis jetzt gut gewachsen (bis die Wurzelläuse kamen...) Bei Kugelkakteen aus sehr trockenen Lebensräumen oder solchen mit dicken oder empfindlichen Wurzeln leuchtet mir der Sinn mineralischer Substrate ja sehr ein, aber bei Selenicereen oder Opuntien? Ein Bekannter hat seine Königin der Nacht meines Wissens sogar einfach in Blumenerde stehen und das ist mit die schönste Pflanze, die ich kenne und sie blüht auch sehr zuverlässig. Hier in Rostock ist Gartenerde oft sehr lehmig und weil wir hier sehr kalkhaltiges Leitungswasser haben, vermute ich, dass auch die Erde recht viel Kalk enthält. Das möchte ich meinen Kakteen eher nicht zumuten. Und leider habe ich auch keinen Garten.
Ich vermute, einfach alle Kakteen mit einem systemischen Insektizid zu gießen, z. B. mit Calypso (von dem ich schon Positives gelesen habe), wäre die mit Abstand einfachste Maßnahme. Aber wie gesagt, ich würde, sofern überhaupt möglich, gern ohne Gift auskommen. Als pflanzliche Alternative wurde auch schon mal irgendwo Neem genannt, das angeblich auch systemisch wirkt. Hat jemand aus dem Forum damit schon mal Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße, Tobias