Gymno Flecken auf Epidermis

Guten Tag Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Liebe Forumianer,


    mein heißgeliebtes Gymno ist tot - schlimm!
    Im Frühjahr hatte ich es etwas mehr als halbschattig auf den Balkon gestellt, da sah es noch so aus:


    Irgendwann bemerkte ich dann dunkle feste Flecken auf der Epidermis. Darauf stellte ich ihn auf einen sonnigen Platz im Zimmer, da ich von einem Sonnenbrand ausging. Dort wurde der exponierteste Höcker fast schwarz und ich stellte das Pflänzchen ans Ostfenster. Heute sieht er so aus:




    heul! Ich hab ihn wohl ersäuft.


    Was mich interessiert: die dkl. Flecken auf der Epidermis. Sind diese schon ein Indikator für zuviel H2O? Oder ein Hinweis auf einen anderen Pflegefehler?


    Vielen Dank im Voraus!


    viele Grüße
    Andrea

    viele Grüße
    Andrea

  • Ich hab ihn wohl ersäuft.

    Also das muß gar nicht so sein. So ein Kaktus stirbt auch aus anderen Gründen. Wie oft hast Du denn gegossen?



    die dkl. Flecken auf der Epidermis. Sind diese schon ein Indikator für zuviel H2O?

    Auf jeden Fall sind sie ein Hinweis darauf, daß was nicht stimmt, vor allem, wenn sie weich sind. Urs

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Liebe Urs,
    danke für Deine Antwort.


    Weich waren die Flecken nicht, sondern genau so fest (vielleicht sogar fester) wie das gesunde Gewebe.


    Gegossen habe ich alle 1-2 Wochen. Ob das schon zu viel war? Auf jeden Fall habe ich nach dem Umzug zum Ostfenster zuviel gegossen. Ich hatte das Gymno in neues Substrat gesetzt, dem ich recht viel Bims und Lava zugeschlagen hatte. Jetzt erst nach dem Ausbuddeln weiß ich, dass unheimlich viel Wasser darin gespeichert wird. Als ich den Kaktus heute rausnehmen wollte ist mir gleich 'ne Areole entgegengekommen und hat ein häßliches Loch hinterlassen...autsch!


    Ich denke, dass die Flecken nicht durch die Überwässerung aufgetreten sind, aber sicher bin ich mir natürlich nicht.

    viele Grüße
    Andrea

  • Hallo Andrea,


    ich denke nicht, dass die anfänglichen dunklen Flecken ein Indiz für zu viel Wasser waren, kann es aber auch nicht ausschließen.


    Wie oft man gießen muss, lässt sich pauschal nur schwer beantworten, da dies von vielen Faktoren wie Temperatur, Größenverhältnis von Pflanze/Topf, Substrat, etc. abhängig ist. Allgemein kann man bei Kakteen das Gießen aber ruhig einmal vergessen.


    Durch das Umsetzen in neues Substrat werden die Wurzeln zwangsweise verletzt, was dann in Verbindung mit feuchtem Substrat bei Sukkulenten schnell zu Fäulnis führen kann. Möglicherweise konnte so ein Pilz eindringen, der dann schließlich zum Verlust der Pflanze geführt hat.

    Gruß Markus

  • Danke Markus!


    ich glaube auch nicht, das die Flecken mit zu viel Wasser zu tun haben. Als ich die Flecken wahrnahm, stand das Gymno im 9er Tontopf seit ca. 1 Monat draußen ohne Untersetzer und max. 1x H2O. Geregnet hatte es in der Zeit auch nicht.


    Ursprünglich dachte ich an Sonnenbrand, doch die Flecken erschienen auch auf der sonnenabgewandten Seite und wurden sukzessive immer mehr, egal wohin ich es stellte. Kann ich Sonnenbrand ausschließen?


    Das frag ich ganz besonders auch deshalb, weil ich meine anderen Gymnos nicht laidieren möchte. Irgendwie finde ich, dass sie in der Wohnung nicht so optimal stehen, da sich die Blüten nicht öffnen. Aber ich habe Angst, sie nach draußen zu stellen, da mir die Erfahrung fehlt und ich an der Verfärbung der Epidermis noch nicht ablesen kann, ob sie zu viel Sonne abkriegen.


    Was tun, sprach Zeus....

    viele Grüße
    Andrea

  • Ursprünglich dachte ich an Sonnenbrand, doch die Flecken erschienen auch auf der sonnenabgewandten Seite und wurden sukzessive immer mehr, egal wohin ich es stellte. Kann ich Sonnenbrand ausschließen?


    In diesem Fall kann man Sonnenbrand wohl ausschließen.


    Nach Möglichkeit sollte man Gymnocalycien von Frühjahr bis Herbst im Freien kultivieren, denn frische Luft, Temperaturschwankungen und das natürliche Lichtangebot, bewirken ein natürliches gedrungenes Wachstum und eine schöne (kräftige) Bedornung.


    Da viele Arten am Standort im Schutz von Gräsern oder Gestrüpp wachsen, müssen sie in Kultur aber vor der prallen Mittagssonne, durch entsprechende Schattierung geschützt werden. Das trifft teilweise für die Arten mit eher grünlicher Epidermis, aber auch für die Formen von G. mihanovichii zu. Daneben gibt es auch viele Arten mit dunkler, meist bräunlicher Epidermis, die man auch intensiver Sonnenbestrahlung aussetzten kann. Dazu gehören Arten wie G. ragonesei, G. bodenbenderianum etc.


    Meine Gymnos stehen von Frühjahr bis Herbst auf dem überdachten Balkon (Südseite), an einer Stelle die leichten Schutz vor der prallen Mittagssonne bietet.


    Wichtig ist, dass die Pflanzen insbesondere im Frühjahr langsam an die Sonne gewöhnt werden.

    Gruß Markus

    Einmal editiert, zuletzt von Markus Spaniol ()

  • Prinzipiell kann ich mich Markus nur anschliessen.
    Allerdings bin ich bei Gymnos nicht sonderlich vorsichtig in Bezug auf direkte Sonne. Die werden genauso dem Maximum an Sonne ausgesetzt wie alle anderen Kakteen auch - ganz egal welche Farbe die Epidermis hat. Bei entsprechender Sonnengewöhnung im Frühjahr hatte ich damit bisher auch noch nie Probleme. Die Sonnenstrahlungsintensität am Standort ist mit der mitteleuropäischen Sonne meist kaum vergleichbar!
    Nur Mut! Der Verlust war bestimmt ein Einzelfall! Entweder eben Wurzelschaden nach dem Umtopfen oder er hat bereits irgendeinen Infekt aus dem Baumarkt mitgebracht.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Ich schließe mich da mal Matthias an! Habe meine gesamte Sammlung bis zur Winterruhe in Frühbeeten draußen, da werden keine "Sonderwünsche" toleriert. Ich denke auch, da geb´s schon einen Schaden im Vorhinein. 8)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • ahh, das war sehr aufschlussreich für mich! Dank Euch allen für die Erläuterungen!!!


    Das war *ne lehrreiche Lektion für mich, ohne Euch würd ich wohl jetzt noch grübeln, ob die Flecken durch Sonne oder Infektion entstanden sind.


    Nächstes Jahr schmeiß ich die Bagaluten wieder raus!

    viele Grüße
    Andrea

  • Als Anfänger sucht man immer die Schuld für das Ableben von Pflanzen bei sich selbst - wenn man aber die Pflanze noch nicht allzulange sein Eigen nennt, ist dies meist völlig unberechtigt. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Als Anfänger sucht man immer die Schuld für das Ableben von Pflanzen bei sich selbst - wenn man aber die Pflanze noch nicht allzulange sein Eigen nennt, ist dies meist völlig unberechtigt. ;)


    ... Dein Wort in Gottes Ohr! Das ist bereits der 2te, der mir abgeritten ist. Und ich denke, dass ich wohl jedes Mal auch zu großzügig gewässert habe... da muss ich wohl noch einiges lernen!

    viele Grüße
    Andrea

  • ... Dein Wort in Gottes Ohr! Das ist bereits der 2te, der mir abgeritten ist. Und ich denke, dass ich wohl jedes Mal auch zu großzügig gewässert habe... da muss ich wohl noch einiges lernen!


    Bei anderen Gattungen vielleicht aber die meisten Gymnos sind für viel Wasser eher dankbar als empfindlich. Das Lernen kommt bei entsprechendem Interesse automatisch mit der Zeit - man darf nur nicht den Anspruch an sich stellen, das dies alles sofort passiert! Bei Kakteenliebe wird Geduld ganz groß geschrieben. 8o
    Die genaue Todesursache werden wir wohl nie erfahren. Auch hier muss man lernen dies zu akzeptieren. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 'n Morgen zusammen.
    Seltsam. Aber auch ich habe "seltsame" Flecken auf meinem G. spegazzinii seit ca. 2 Wochen.
    Manche sind, wie bei espinita, steinhart, also genauso fest wie die restliche Epidermis, andere wiederum weich und fast schon glasig.
    Da sie auch nur auf der Sonnen-abgewandten Seite auftreten, stehe ich vor einem Rätsel. Ich hab den Patienten erstmal vom Rest der Bande getrennt und beobachte weiter... ?(

  • Mahlzeit zusammen.
    Na, da hört sich ja gut an. X(
    Aber @Markus und Jens: Jetzt will ich's genau wissen. Wie gesagt, der Kamerad steht draußen knochentrocken bei hießigen 4°C separiert vom Rest. Und bin überzeugt von den vielzitierten Selbstheilungskräften so mancher Kaktee. Nach dem Motto: Totgesagte leben länger! Tschakka! Du schaffst das, kleiner spegazzinii-Spezi! :D
    Ich beobachte weiter und werde berichten..

    Gruß Stefan

  • Sehr gute Einstellung! Das schnippeln was retten würde, danach sieht er echt nicht mehr aus. Aber eben, totgesagte leben länger - manchmal zumindest. Ich drück die Daumen, setze aber € 5,00 auf Biomüll.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • 8) Tja, da kann ich mich nur anschließen, das wird wohl eher nichts mehr.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • 8) Naja, im Daumendrücken sind wir ja groß, vielleicht hilft´s ja doch noch! 8)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom