Bleistiftpflanze schneiden oder nicht?

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hi Leute! :)


    Seit ein paar Tagen besitze ich eine Pflanze, bei der es sich laut Web-Recherche offenbar um eine Bleistiftpflanze zu handeln scheint.


    Diese hat ein recht dichtes grünes Kissen aus kurzen stark verzweigten Trieben gebildet, das ca. 20 cm Durchmesser und ca. 15 cm Höhe hat.
    Aus diesem Kissen stehen aber auch ein paar, bis zu 30 cm hohe einzelne Triebe nach oben heraus, die schwach bis gar nicht verzweigt sind.


    So ergibt sich leider ein recht unharmonischer Gesamteindruck des Pflanzenwuchses und insbesondere die langen Triebe sehen irgendwie "kahl" aus.


    Sollte ich nun die langen Triebe kürzen, damit auch diese dem Kissen entsprechen oder soll ich die Pflanze doch lieber machen lassen, was sie will?

  • Hallo Madmax,


    herzlich Willkommen hier im Forum!


    Ohne Foto etwas schwer zu beurteilen. Warum willst du deine Euphorbia nicht so wachsen lassen wie sie es will? Die langen, dünnen Triebe könnten entstanden sein, weil sie keine richtige Winterruhe bekommen hat. Vielleicht und eventuell. Oder es haben sich halt sonst irgendwann mal die Kulturbedingungen so geändert, dass sie sich entschlossen hat weniger zu verzweigen und dafür mehr nach oben zu wachsen. Irgendwann verzweigen sich die Triebe sicher wieder mehr.


    Wenn dir aber unbedingt danach ist, dann kannst du natürlich auch das Messer ansetzen. Es soll ja auch Leute geben, die basteln sich aus Buchsbäumen Schwäne und finden das schön. ;) Allerdings Vorsicht beim Schnippeln: Der Milchsaft der Euphorbien ist nicht Ohne... Also im besten Fall danach keine Finger abschlecken oder auch nicht unbedingt ins Auge schmieren...


    Viele Grüße - Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Madmax,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.


    Deine erworbene Bleistiftpflanze/Bleistiftstrauch = Euphorbia tirucalli wächst normal als Strauch (ca. 4 m hoch) oder Baum (ca. 12 m hoch).
    Die käuflich zu erwerbenden Exemplare sind oft stark verzweigte, bewurzelte Triebe, welche dann aber bei guten Bedingungen die vier oder auch zwölf Meter erreichen wollen.
    Das Stutzen sollte kein Problem sein, aber wie schon von Matthias geschrieben, Vorsicht! Gerade der Milchsaft der E. tirucalli kann doch zu Hautreizungen führen. Also Einmalhandschuhe anziehen und die abgeschnittenen Triebe gleich in einen bereitgestellten Behälter mit Wasser stellen. Den Trieb an der Pflanze mit feuchtem Küchentuch immer wieder abwischen, bis kein Milchsaft mehr austritt. Die abgeschnittenen Trieb kannst du nach dem Ausbluten in neuem, frischen Wasser bewurzeln.
    Allerdings wird dir das Schneiden nicht viel nützen, denn spätestens im Frühjahr, mit dem neuen Austrieb wird es wieder lange Triebe geben, welche sich dann auch nach einiger Zeit wieder verzweigen.


    LG
    Frauke

  • Sieht schon komisch aus, die Pflanze. ?( Das Ganze erinnert irgendwie an einen auf dem Rücken liegenden Vogel, der seine sehr langen dünnen Beine nach oben ausstreckt und die kleinen Verzweigungen ganz oben sehen aus wie seine Füße. Und die unverzweigten dieser Triebe sehen aus, als hätte jemand Schnittlauchhalme in den Vogel gesteckt. :D
    Ich denke, ich lasse sie erst mal in Ruhe und beobachte vorläufig, wo sie überhaupt hin will.
    Meint Ihr, die langen Triebe könnten sich irgendwann vielleicht doch noch weiter unten verzweigen oder kann das jetzt nur noch am oberen Ende passieren?

  • Rein theoretisch kann natürlich eine Verzweigung auch noch weiter unten erfolgen. Aber für genauere Auskünfte kenn ich die Euphorbia tirucalli nicht gut genug. Vielleicht kann noch jemand anders hier über persönliche Erfahrungen berichten?
    Manche Kakteen sprossen generell basal und andere (manche Säulenkakteen) eher "auf halber Höhe" irgendwann. Veranlagungssache. Bei Euphorbien wird es durchaus ähnlich sein.


    Allerdings klingt deine Schnittlauchvogelbeschreibung schon sehr interessant. Bist du sicher, dass du nicht doch ein Foto für uns hast? Vielleicht solltest du diese Euphorbia auch gelegentlich mal mit Sonnenblumenkernen o.ä. düngen, damit sie wieder auf die Beine kommt?


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

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  • Aber bitte für´s Foto keine Vögel im Garten abschießen!

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  • Nee, nee, den Piepmätzen in meiner Umgebung geht es noch gut
    und mein Interesse, daran was zu ändern, hält sich in Grenzen. :D


    Sorry, wenn die Pflanze etwas im Gegenlicht ist, mein Handy-Akku ist gerade kurz vorm Ende,
    sodass ich bis zum nächsten Laden (nachher) den Blitz nicht aktivieren konnte.
    Ich hoffe, es reicht zur Ansicht.


    Hier nun das gewünschte Foto:


  • So, nun vergessen wir mal schnell alles, was vorher zur Bleistiftpflanze geschrieben wurde.


    Die gezeigte Pflanze ist nämlich ein epiphytisch wachsender Kaktus, genauer gesagt ein Rhipsalis. Da es noch eine Jungpflanze ist, kann die genaue Art erst später bestimmt werden.
    Jedenfalls sind die Austriebe normal, denn die Pflanze bildet lange überhängende Triebe. Also nicht abschneiden.


    LG
    Frauke

  • Aha, vielen Dank für die Korrektur.
    Die beiden sehen sich scheinbar recht ähnlich.
    Mir ist nur noch nicht klar, wie man den Unterschied erkennt?


    EDIT:
    Eine erneute Recherche ergab, dass es sich vermutlich um eine ...prismatica handeln dürfte,
    wenn ich von der relativ hellen Triebfarbe ausgehe, sowie vom stockwerkartigen Wuchs,
    der sich bei meinem Exemplar auch schon anzudeuten scheint.

  • Siehste mal zu was so ein Foto alles gut sein kann. Schöne Rhipsalis, die sich irgendwann auch in einer Ampel sehr wohlfühlt und dann wunderbar nach unten wachsen kann. Sorgt auch gleich für neuen Platz auf der Fensterbank... Mit ein bissl Glück gibt´s dann auch irgendwann mal schöne, kleine Blüten.


    Da man hier im Forum aber nur Bilder über die foreneigene Software hochladen darf, hab ich dein fremdverlinktes Bild mal eben verkleinert und ordungsgemäß eingefügt.


    Woran sieht man den Unterschied zwischen Euphorbia und Rhipsalis? Naja, man sieht ihn halt. Das eine ist ein Kaktus und das andere eben eine Euphorbia. Die sind ungefähr so eng miteinander verwandt wie ein Schnittlauchvogel und ein Seepferdchen.
    Die genaue Rhipsalisart kann ich aber an deinem Foto nicht festmachen.

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  • Das heißt, dass die lange Triebe irgendwann umkippen und nach unten weiter wachsen?


    Mmmh,... da müssen aber noch reichlich Triebe kommen. Na, hoffentlich erlebe ich das noch... :D


    EDIT:

    Zitat

    ...Woran sieht man den Unterschied zwischen Euphorbia und Rhipsalis? Naja, man sieht ihn halt...

    Ja gut, aber woran?
    Ich erkenne da rein optisch leider keinen Unterschied.

  • Sooooo lange dauert das gar nicht, bis die Triebe nach unten wachsen. Es handelt sich hier ja um einen epiphytisch wachsenden Kaktus, so Epiphyten lassen sich meist etwas hängen. ;)


    Um genaueres zu den Unterschieden sagen zu können, müsste ich deine Rhipsalis etwas genauer sehen... Im Normallfall müsste man bei dieser beispielsweise die Areolen erkennen können aber bei manchen, glatten Rhipsalis ist das etwas schwierig. Kannst ja mal bei Wikipedia etwas zu Kakteen und Euphorbien lesen - dann werden die Unterschiede auch etwas klarer. Ohne Detailfoto fällt es mir zumindest etwas schwer, auf die konkreten Unterschiede einzugehen. Vielleicht hat ja jemand anders hier eine gute Idee dazu?

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  • Ja hat Einer!
    Eine kleine Schere nehmen und ein kleines Stück Triebende abschneiden. Wenn weißer Milchsaft ausläuft, ist es mit Sicherheit eine Euphorbia! ;)

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom