Euphorbia cylindrifolia

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Einfach nur süüüüüß!


    Danke nochmals an Marco! :)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • In dem bin ich seit Marco schon seit einem Jahr - hab mich bisher nur sehr bedeckt gehalten. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Noberto, Meine Euphorbia cylindrifolia ssp.tubifera hat Ihre Stämmchen stets horizontal gehalten. Dieses Jahr habe ich die an einen Platz gestellt mit starker Sonneneinstrahlung. Die erste Hitzeperiode 2019 hat dann zur Mittagszeit ein Temperaturmaximum von 52 Grad Celsius angezeigt (Min/Max Thermometer). Nach der Hitzeperiode hatten sich die Ästchen aufgerichtet und haben dann exzessiv und langanhaltend geblüht. Das ist wohl so vorgesehen bei starken Schwankungen der Bedingungen. Könnte ja sein, daß es eine Überlebensanpassung an Extremstandorte ist. Horizontal liegende Äste werden von der zur Mittagszeit hoch stehenden Sonne voll getroffen. Senkrecht stehende bieten der Sonne dagegen weniger Fläche in der Mittagszeit zur heißesten Zeit wenn die Sonne auch hoch am Himmel steht. Die hohe Temperatur hat nicht geschadet. Nur ein paar Blätter sind vertrocknet und ein ganz besonders kleines Ästchen ist vertrocknet. Mal sehen ob die wieder in die Horizontale zurückkehren. Von anderen Pflanzen ist ja das Vertikalstellen der Blätter bekannt z.b. Akazien um sich vor Hitzeschäden zu schützen. Ja noch eine Anmerkung: 52 Grad Celsius war nur für kurze Zeit zur Mittagszeit in der ersten Hitzeperiode 2019 gemessen und wurde in den folgenden Wärmeperioden 2019 auch nicht mehr erreicht. Da ging es dann nur noch auf angenehme 43 / 47 Grad Celsius hoch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Caudiciforme ()

  • Hallo Caudiciforme,


    ich danke Dir sehr für Deinen detaillierten Bericht. Dass die Pflanze bei recht hohen - weit über der Norm liegenden - Temperaturen die Triebe senkrecht stellt, ist neu für mich.
    Leider bietet mir Dein Bericht keine ausreichende Erklärung für das Verhalten meiner Pflanze.
    Meine Euphorbia cylindrifolia ssp. tuberifera stellt die Triebe aufrecht in der sonnenarmen Ruhezeit (Temperatur 22-24 Grad) und legt sie waagerecht im Hochsommer (Temperatur 23-32 Grad). Es gibt daneben eine Pflanze in der Sammlung, die E. cylindrifolia var. tuberifera sehr ähnlich ist, E. ambovombensis, welche ein ganz anderes Verhalten an den Tag legt. E. ambovombensis stellt die Triebe im Hochsommer in eine senkrechte Position und im Winter legt sie diese waagerecht. Beide Pflanzen sind zwergenhaft wachsende Chamaephyten, die mit Caudices ausgestattet sind. Ihre Habitate auf Madagaskar liegen nicht weit auseinander. Beide Pflanzen wachsen dort in schattigen Bereichen.
    Dies sind Angaben zu den genannten Pflanzen aus einer jüngeren Publikation:
    - E. cylindrifolia, jährliche Durchschnittstemperatur 23,6 Grad, jährlicher Niederschlag 874 mm
    - E. ambovombensis, jährliche Durchschnittstempertur 23 Grad, jährlicher Niederschlag 559 mm
    In Kultur herrschen bekanntlich Sonderbedingungen. Der Caudex von E. cylindrifolia befindet sich im Habitat in der Erde. Um ans Licht gelangen zu können, müssen die Triebe senkrecht wachsen. Dass sie sich ab einer bestimmten Länge in der Luft nach unten krümmen, kann sein. Das einzige mir bekannte Habitatfoto zeigt senkrecht stehende Triebe.
    Nun kann ich einige Vermutungen äußern, die das unterschiedlich Verhalten beider Pflanzen erklären:
    - beide Pflanzen haben im Habitat verschiedene Überlebensstrategien
    - meine Pflege beeinflusst das Heben und Senken der Triebe (E. cylindrifolia steht bei mir sehr hell und in rein mineralischem Substrat. E. ambovombensis steht schattiger und in einem Substrat mit humosen Anteilen. Beide stehen auf Fensterbrettern, nicht im Gewächshaus oder im Freien. E. cylindrifolia bekommt bei mir etwas weniger Wasser als E. ambovombensis.)
    - die eine oder die andere Pflanze oder beide zeigen ein von der Norm abweichendes Verhalten (genetischer Defekt?)


    Gruß,
    Norbert

    Einmal editiert, zuletzt von Norberto ()

  • Ziemlich wahrscheinlich hat es was mit den klimatischen Gegebenheiten zu tun. Die Assimillationsfläche beider Arten ist ja nicht sonderlich groß. Ein Ausbreiten der Triebe vergrößert sie und das Aufstellen verringert sie und schützt so vor unnötiger hoher Verdunstung. Jetzt müsste man mehr über die Begleitvegetation im Habitat wissen... Wenn diese im Sommer recht wuchert und grün wird, dann muss man sich schon strecken, um sich seinen Lichtanteil zu holen. Bleibt diese aber eher karg, dann reicht es auch mit "hochgeklappten" Armen und man setzt eher auf Wassersparen. Somit wäre evtl. auch zu erklären, warum sich zwei verschiedene Arten geradezu entgegengesetzt verhalten. Nur mal so als Theorie.

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  • Die Euphorbia cylindrifolia ssp. tuberifera Äste haben sich wieder gesenkt - November 2019. Ergänzung zum senkrecht stellen. Die Äste hatten sich natürlich nicht exakt senkrecht (90 Grad) gestellt sondern eher bis 45 Grad und ev. drüber.


    Erklären kann ich das nicht. Man müsste Anhaltspunkte in der botanischen Literatur suchen. Aber man kommt ja "Dank" der Wissenschafts-Verläge nicht an wiss. Publikationen heran ohne horrende Summen zu zahlen, nicht einmal an steuerfinanzierte Publ.

    Einmal editiert, zuletzt von Markus Spaniol () aus folgendem Grund: Unnötiges Zitat entfernt. Zudem hast du deinen Beitrag nicht im Textfeld, sondern als Überschrift eingefügt. Auch dies korrigiert.

  • das Aufstellen verringert sie und schützt so vor unnötiger hoher Verdunstung


    Falls Deine Aussage zutrifft, bekommt die Pflanze von mir in der Ruhezeit zu wenig Wasser. :S
    Danke für Deinen abwägenden Interpretationsversuch, Matthias. :)


    Aufgrund ihrer Wuchsform ist meine Euphorbia cylindrifolia nicht so fotogen, wie einige andere Pflanzen meiner Sammlung. Während ihres gestrigen Fototermins wurde es draußen dunkel. Das entstandene Foto läßt trotz aller Einschränkungen erahnen, warum die Pflanze zu meinen Favoriten gehört.


    Gruß,
    Norbert

  • Schwierig zu fotografieren, aber ganz sicher nicht unfotogen! :thumbup:


    Jetzt müssen wir nur noch jemanden nach Madagaskar schicken, um meine Theorie zu überprüfen. Wolltest du da nicht sowieso mal hin? ;)

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  • Die Blüten sind so riesig, so weit konnte ich mich gar nicht entfernen, um sie zu fotografieren. Deshalb hab ich sie mir mit freundlicher Genehmigung von Google Earth runtergeladen (was hoffentlich auch die etwas optimierungswürdige Fotoqualität entschuldigt). Euphorbia cylindrifolia subsp. tuberifera - also die Form mit Caudex (danke Marco!).
    Erst die weibliche Phase:


    Und aktuell die männliche:

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  • Die Hintergründe waren Spontanimprovisationen. Bei solch riesigen Blüten hat man ja freie Auswahl und kann alles mögliche dafür hernehmen. Bei so gedämpften Blütenfarben haben sich halt ähnlich gedämpfte Hintergrundfarben angeboten. ;)

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  • Wie so ein kleines Pflänzchen so viel und so lange blühen kann...

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