Neubewurzelung bei Kakteen im (fast) Winter

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  • Servus,
    ich habe mich am Wochenende wieder zu einer Kakteen-Adoption breitschlagen lassen ([Noch nicht bestimmt] Buntes Kakteen-Allerlei). Die Kakteen standen zu diesem Zeitpunkt noch im Freien.
    Nach drei Tagen "Trocknung" habe ich die Kandidaten jetzt aus dem Substrat befreit: patschnasse Komposterde, Regenwürmer und sonstige Garten-Fauna inklusive. Bis auf eine Ausnahme (E. chamaecereus, der findet sowas anscheinend nicht so tragisch) hatten die Kakteen kaum erkennbare Wurzeln bzw. nur deren vergammelte Reste. Davon abgesehen wirken die Pflanzen aber gesund. In der Hoffnung auf eine Neubewurzelung habe ich die Truppe in furztrockenes, überwiegend mineralisches und gut durchlässiges Substrat gesetzt.
    Jetzt die Quizfrage: Ich habe die Möglichkeit die Neuzugänge bei Zimmertemperatur und moderatem Licht durch den Winter zu bringen oder bei ca. 10 °C und spürbar dunkler. Womit tue ich diesen lädierten Kreaturen im Augenblick den größeren Gefallen?


    Danke & Gruß,
    Flo

  • Lass sie im Winter schön schlafen. Wenn der Frühling die Lebensgeister weckt, dann geben die Wurzeln im mineralischen Substrat gleich Gas. Sofern noch ein paar Wurzeln dran sind, ist das überhaupt kein Grund zur Beunruhigung. In der Mastmischung hatten die Wurzeln es nur nie nötig auf Futtersuche zu gehen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Wunderbar - das ist platztechnisch ohnehin die bessere Lösung. Dann machen vermutlich Wassergaben auch erst im Verlauf des Frühjahrs Sinn. Ohne Wurzeln ist´s ja zweckfrei ... Oder kann man mit Besprühen etwas bewirken?


    Danke! :thumbup:

  • Besprühen


    ....in der beginnenden Wachstumsphase, das soll die Lebensgeister mit wecken. Erst wenn ein Neutrieb erkennbar ist darfst Du gießen!

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
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    Tom

  • Na ein paar Würzelchen sind doch dran, oder? Dann würde ich auch den Neutrieb im Frühjahr durch eine Wassergabe etwas anregen.
    Sprühen freut jetzt im Winter höchstens irgendwelche Pilze. Die Kakteen haben genug Wasser gespeichert, um locker über die Runden zu kommen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Die Frage ward aber gestellt und ich wollte sie lediglich höflich beantwortet wissen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • ...hab Deine Antwort als Reaktion auf meine Antwort bezogen........ ;)

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    Tom

  • Also der Stenocactus hat bestenfalls kleine Wurzelreste im Millimeter-Bereich. Die drei Mammillarien sind etwas fitter.


    Wenn ich euch richtig verstanden habe empfiehlt es sich im Frühjahr mit dem Besprühen loszulegen und je nach (Rest-)Wurzelbestand kleinen Wassergaben - korrekt? So kommt´s mir zumindest sinnvoll vor.


    Ist grundsätzlich jeder Kaktus zur Wasseraufnahme über die Epidermis fähig? Es soll ja Überlebenskünstler geben die jahrelang nur mit etwas Nebel-Feuchte über die Runden kommen.

  • Wenn ich euch richtig verstanden habe empfiehlt es sich im Frühjahr mit dem Besprühen loszulegen


    ...bei 10 Grad Temperatur wirst Du nur für Fäulnis sorgen, bei höheren Temperaturen zum Frühjahr hin, stellt sich die Pflanze wieder auf Stoffwechsel um.


    über die Epidermis


    ...man ist sich da nicht so ganz sicher, ob Dornen oder Epidermis oder beides Wasser in einer bestimmten Menge aufnehmen können, Kulturerfahrungen vieler "alter Hasen" weisen darauf hin.....

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    Tom

  • Absolut richtig verstanden!


    Ansonsten ist Einsprühen eine geniale Erfindung für alle Kakteenpfleger, welche zu Aktionismus neigen und die genau wissen, dass ein Gießen aktuell völlig unangebracht ist. ;)
    Aber die Dornen sind u.a. im Habitat sicher nicht umsonst auch die Kondenspunkte für den Tau. Wer akut mit Wasser haushalten muss, denkt sich da sicher ein paar Tricks und Kniffs für´s Überleben aus. Wäre ja sonst reine Verschwendung, wenn man solche Wassergelegenheiten ungenutzt lässt.

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