Sukkulenten werden matschig und fallen auseinander

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo ihr,
    ich habe ein Problem und weiß einfach nicht mehr weiter. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
    Sämtliche Sukkulenten gehen bei mir ein, sie werden matschig (vom Stamm aus) und fallen in sich zusammen.
    Beim ersten Mal habe ich an Überwässerung gedacht, da ich nicht mehr im Kopf hatte, wann ich zuletzt gegossen hatte. Als dann die nächsten genau so eingefallen sind, war ich in einem Blumengeschäft (wo ich die Pflanzen auch erworben hatte), da wurde mir gesagt, sie würden evtl. zu feucht stehen. Ich würde eher verneinen, die Pflanzen stehen im Wohnzimmer neben dem Fernseher, quer zur Balkontür. Sie haben keine direkte Sonnenbestrahlung, stehen nicht auf dem Boden.
    Im Internet habe ich recherchiert, da kam ich irgendwann auf das Stichwort Pilzbefall. Ergo habe ich alle schweren Herzens in die Tonne geworfen und neue besorgt.
    Habe eigentlich gehofft, dass das Problem nun vorbei wäre, dem ist leider nicht so: Eben habe ich die nächste Pflanze erwischt, die kaputt geht.
    Die Pflanze habe ich jetzt knapp zwei Monate. Ich gieße sie nicht zu oft (ca. alle 3 Wochen), nicht direkt auf den Stamm (sprich von oben; mir wurde gesagt das verkraften die nicht), nicht zu viel, ohne Dünger. Umgetopft habe ich sie nicht, die ist noch in dem Topf, in dem sie von Anfang an gepflanzt war.


    Ich möchte nicht dauernd sämtliche Pflanzen über den Jordan schicken, um mir neue zu holen, nur damit die nach ein paar Monaten wieder eingehen... ;(


    Könnt ihr mir vielleicht helfen?


    Liebe Grüße
    Katharina

  • Könnt ihr mir vielleicht helfen?


    ....zu Beginn, trenne Dich dringend von Übertöpfen!!
    Diese mögen ja vereinzelt schön ausschauen, doch sie puffern die Umgebungswärme ab.
    Deine Pflanzen haben dann neben dem vielleicht feuchten Fuß nach dem Gießen, auch noch kalte Füße, das mögen sie gar nicht!!
    Nimm immer Untersetzer, da kannst Du auch immer kontrollieren, ob zu viel Gießwasser vorhanden bleibt oder nicht, wenn ja, überschüssiges, welches die Pflanze nicht mehr aufnimmt, abgießen!!
    Sorge dringend für den hellsten Standort, mit möglichst ein paar Sonnenstrahlen, Fernsehen wollen die kleinen nicht!! :whistling:

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Mir wurde damals mal gesagt, die sollen im Topf sein.
    Meine allererste Sukkulente (ähnlich wie Aloe, aber ist keine Aloe gewesen; ich rätsel bis heute, was das war) habe ich 10 Jahre im Topf gehalten, hat zwei Umzüge mit überlebt, stand weitaus dunkler, hat mehrmals die Wurzeln komplett verloren und hat dennoch stand gehalten, all die Jahre. Bis ich das zweite Mal umgezogen bin. Dann ist sie langsam eingeklappt... ;(
    Daher wundert es mich, dass du nun sagst, die Übertöpfe sollen weg bleiben. Das ging eigentlich immer recht gut. Aber ich werde es beherzigen mit den kleinen Resten, die ich habe.
    Müssen Sukkulenten und Kakteen getrennt voneinander stehen? Und brauchen die Pflanzen einen gewissen Abstand, in dem sie atmen können? Also das sie nicht aufeinander sitzen, sondern im Umkreis von einem halben Meter etwa keine andere Pflanze stehen darf/sollte?

  • In welchem Substrat stehen/standen sie denn? Humus mit Humus und ein bissl Torf?
    Oder könnte es sein, dass sie plötzlich mal kurzzeitig mächtig Kälte abbekommen haben?


    Am Platz liegt's definitiv nicht. Aus Platzgründen stehen die Pflanzen bei mir Topf an Topf mit direktem Kontakt. Privatsphäre gibt's da nicht.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • leider kenne ich dieses Bild zu gut. In meiner Anfängerphase (ist noch nicht sooo lange her ...) habe ich für meine Sukkulenten die berüchtigte Gartencenter-Kakteenerde verwendet und auf gut Glück noch etwas Vogelsand darunter gemischt - eine totale Katastrophe: im Sommer haben es die meisten noch schadlos überstanden aber bei der warmen Überwinterung sind mir die Haworthien und kleinen Aloen reihenweise zu glibbrigen Matsch zerfallen. ;( Einige hatten Glück und es sind "nur" die Wurzeln weggefault. Mein grandioses Substrat blieb viel zu lange feucht und das ist im Winter einfach tödlich.


    Ich verwende jetzt in vielen Fällen Bimskies (gibt´s auf Amazon) und mische kleine Anteile Humus dazu. Solche Substrate trocknen zügig und sind sehr durchlässig. Zusätzlich verwende ich fast ausschließlich unglasierte Terracotta-Töpfe (direkt, nicht als Übertöpfe) durch die ebenfalls Feuchtigkeit entweichen kann. In Kombination mit viel Disziplin bei den Wassergaben (min 2 bis 3 Wochen Pause!) bringe ich mein warm überwintertes Gemüse heil durch die kalte Jahreszeit.


    Gruß,
    Flo

  • viel Disziplin


    ...kennt zwar keine(r) von uns, ist aber sicher unerläßlich!! Sonst ertrinken zu viele!!

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    Tom

  • Neben dem Substratwechsel dann am besten auch noch kühl und fast komplett trocken überwintern, dann klappt das in Zukunft sicher auch wunderbar...

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  • .....und wenn kühle Temperaturen nicht machbar sind, außer im Kühlschrank, dann sollten es bei über 15 Grad doch einmal im Monat ein paar Tropfen sein. :thumbup:

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    Tom

  • Ich hatte sämtliche Pflänzchen in normaler Blumenerde. Den ersten hatte das nie etwas ausgemacht, vielleicht lag es nur daran, dass die Erde schon so alt war, dass sie ihre eigentliche Arbeit nicht mehr durchführen konnte... :D
    Da war mir aber auch noch nicht sooo klar, dass es extra Kakteenerde gibt... Aber wenn ihr sagt, die Kakteenerde ist auch nicht das Wahre, muss ich mir einen Ersatz suchen dafür. Mag ja mehr von den Sukkulenten und Kakteen haben als zwei Wochen hübsches Ansehen und dann beerdigen...


    Ich weiß nicht, ob es zwingend an der Kälte liegt, da die bei mir auch so im Sommer dahingerafft sind. Wenn ich zuhause bin und ein Auge frei habe, stelle ich sie normalerweise auf den Balkon, hole sie abends aber wieder rein.


    Wasser bekommen sie aktuell ca. 1x pro Monat, aber nicht übermäßig viel, da sie ja sonst absaufen. Ich gieße etwas Wasser in die Übertöpfe und wenn ich das nächste Mal hinschaue, ist es wieder ratz fatz weg. Dabei belasse ich es dann auch meist - bis zum nächsten Monat.

  • Deswegen ja auch mineralische Erde. Das trocknet deutlich schneller wieder ab.
    Was ist denn in dieser Baumarkt-Erde drin? Humus und Torf! Wo wachsen sukkulente Pflanzen? Nicht im Moor, oder? In deren Heimat wirst du selten größere Humusmengen vorfinden. Wie stellt man sich so eine Halbwüste bis Wüste vor? Oder die Erde im Hochgebirge, auf Felsen?

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  • ch weiß nicht, ob es zwingend an der Kälte liegt, da die bei mir auch so im Sommer dahingerafft sind. Wenn ich zuhause bin und ein Auge frei habe, stelle ich sie normalerweise auf den Balkon, hole sie abends aber wieder rein.

    Die allermeisten Sukkulenten sind in der frostfreien Jahreszeit gerne an der frischen Luft. Beispiel: Die Pflanze auf deinem Foto (Friede ihrer Asche, die ist wahrscheinlich unrettbar verloren) ist eine Echeveria agavoides. Mein Exemplar steht bei mir ab dem letzten Frost (ca. Mitte April) bis Ende Oktober ununterbrochen im Freien. Die eine oder andere ar***kalte Nacht stört überhaupt nicht, im Gegenteil, sowas weckt die Lebensgeister. Sie dankt es mir mit kräftigem, gesundem Wachstum und einer Blüte.

  • .....und wenn kühle Temperaturen nicht machbar sind, außer im Kühlschrank, dann sollten es bei über 15 Grad doch einmal im Monat ein paar Tropfen sein. :thumbup:

    Das kleine Schnapsglas ist ein guter Anhaltspunkt wenn man sich nicht sicher ist. Je nach Temperatur ein Schnapsglas alle 2 Wochen für einen Standardtopf mit Durchmesser 20cm. Die Restfeuchte, die sich dann im Topf hält, verhindert ein zu starkes Schrumpfen der Sukkulenten und verfault ist mir so noch keine. Vorteil ist, daß man dadurch ein erzwungenes Maß hat, an das man sich halten muß und gibt deshalb eher zu wenig Wasser als zu viel. Man muß dann auch nicht ständig nachdenken - Wieviel denn jetzt ? Temperatur etc. Für kleine Töpfe halt etwas weniger. Allerdings habe ich auch Kakteen / Agaven / Sukkulenten, die ich im Winter komplett im Trockenen und Kalten stehen lasse. Also bei Pflanzen, die Minus abkriegen, gieße ich gar nichts.


    Das war natürlich kein Tipp für erfahrene Profis. Die wissen das.


    Aber es hilft. Die Selbstdisziplinierung mit dem Schnapsglas. Halt ein normales kleines Obstlerstamperl. Keine übergroßen ostfriesischen oder andere Spezialitäten.

  • Hallo Markus,

    ne, das Problem hatte ich zum Glück noch nicht. (dafür aber andere). Ich fand die Tipps, gerade den mit dem Schnapsglas, aber sehr gut :) und als Anfänger bin ich da dankbar für alle Tipps :)