Flora und Fauna

Noch gar nicht im Bett, Gast? Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Eine Hornisse hat offenbar den Heimweg nicht gefunden und an der Balkontür übernachtet...

    Frag mich auch schon die ganze Zeit, warum die sich keine Glühwürmchen halten, welche am Abend den Nesteingang beleuchten. Nee, da wird dann um halb neun noch mal ausgeflogen und beim Heimkommen hört man sie nur immer mit dem Holz oder der Fassade kollidieren.


    Wilde Vierbeiner bekomme ich gerade nicht so viele vor die Kamera. Rehe sehe ich ab und zu, wenn sie ihren, eigentlich vertrauten, Weg nehmen wollen. Aber da ist ja nun eine Koppel dazwischen und sie müssen ein Stück des Weges lang oder noch mal ins Maisfeld und dann durch das Wäldchen.
    Hier habe ich mit langem Arm um die Ecke fotografiert (der Ben hielt die Leine straff und war noch an einem Mauseloch beschäftigt) und am nähesten stand eine Brennnessel, welche die Kamera in den Fokus nahm. Beim Hasen hat es dann besser geklappt.



    Das einzig Gute an der Koppeleinzäunung ist, dass sich da ab und zu auch mal ein Vogel nieder lässt. Wie dieser hier, der noch unbestimmt ist. Vermute einen jungen Rotschwanz.



    Die Stare ziehen derzeit lautstark durch die Gärten bzw. dem Futter nach.



    Und am Samstag, ich wollte es kaum glauben, zwei Störche am Himmel.



    Das sind die ersten Störche nach über 30 (eher 35) Jahren, welche ich hier in unmittelbare Nähe sehe. Damals viel auf den Äckern unterwegs, stand im Spätsommer schon der ein oder andere Storch auf dem Feld. Gebrütet haben die hier wahrscheinlich noch nie, dafür fehlt das Wasser. Ab ca. 30 km weiter nördlich sieht das schon wieder ganz anders aus.

  • Na ist doch nett, wenn auch bei dir der Storch mal nach dem Rechten guckt. :thumbup:
    Die Brennnessel ist aber auch herrlich in Szene gesetzt. Du musst nur erzählen, dass das Foto so sein soll. ;)


    Bei der Hornisse hab ich noch überlegt, ob ich sie vertreibe, aber mitten in der Nacht wollte ich sie auch nicht nochmal aufscheuchen. Bei solchen Temperaturen lass ich nachts die Balkontür offen, aber sie kam nicht rein und war heute Morgen verschwunden. Ich denke mal, sie hat dann mit dem Licht wieder ihren Weg gefunden. Tja, wenn man halt zu lang in der Kneipe sitzt und weder aus dem Fenster, noch auf die Uhr guckt...!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • So, wieder zurück aus dem Urlaub hab ich euch natürlich in alter Tradition wieder einige lehrreiche und unterhaltsame Fotos mitgebracht.
    Learning English, chapter 1: "What a farny day"


    Eigentlich war für dieses Jahr die georgische Schwarzmeerküste geplant, aber Ausland ist in so einer Situation wie aktuell ja völlig verantwortungslos. Deshalb ging´s halt alternativ in die beschauliche Pfalz, ganz ohne Meer.
    Den Anfang darf dann mal das überaus interessante Paarungsverhalten des Tigerschnegels machen. Eine schleimige Angelegenheit! Zuerst folgt ein Schnegel dem anderen gefühlte Ewigkeiten dicht auf seiner Schleimspur:


    Bis sie sich dann mal auf eine geeignete, senkrechte (!) Stelle einigen können, wo man so richtig gut abhängen kann. Dann wird ein Kreis gebildet und man beleckt sich unter heftiger Schleimbildung gegenseitig die Schwanzspitzen. Dann geht´s erstmal richtig rund. Da wird sich gebissen, geneckt, gesonstwas und überhaupt. Richtig stürmisch geht´s da zu!


    Irgendwann hängen sie dann so engumschlungen an ihrem Schleimfaden und fahren ihre rund 4 cm langen Geschlechtsteile aus (für so kleine Schnegel eine ziemlich respektable Länge). Der Austausch der Samenpakete findet dann unter einer blauen Glocke statt. Quasi der Zensurbalken bei Tigerschnegeln:


    Nachdem dann irgendwann das ganze Spektakel vorbei ist, geht man rasch wieder getrennte Wege:


    Aber vorher muss man sicher natürlich erstmal wieder mühevoll entknoten, Penis einfahren, etc.:


    Offenbar macht Tigerschnegels*x ziemlich hungrig. Während der eine der beiden Schnegel genüsslich die Schleimspur aufgegessen hat...


    ...dachte sich der andere wohl: "Jetzt gibt´s eh wieder frischen Nachwuchs, da kann ich ja bei der Gelegenheit mal flott eines der Kinder vom letzten Jahr aufessen":


    Sehr sympathisch! Urks. :huh: Zur falschen Zeit am falschen Ort... Am nächsten Morgen war vom Tigerschnegelnachwuchs nur noch dies hier übrig und von den beiden erwachsenen Schnegeln war nur noch eine Schleimspur zu erahnen:


    Mahlzeit!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Das trifft´s ziemlich gut... Seltsames Getier!


    Ich bin fast durch mit den Fotos. Dann mach ich mal mit zumindest einer kleinen Runde weiter.
    So sehr ich Herbstzeitlose liebe, so schrecklich find ich sie aber auch. Sagen sie einem doch unausweichlich, dass der Sommer nun vorbei ist und der Herbst unaufhaltsam kommt:


    Der Pfälzer Wald ist ja bekannt für seine Pilzvielfalt - aber denen war´s wohl zu trocken. Wir haben nur sowas gefunden:


    Mal eben über den Rhein gehüpft und die hessische Variante eines Mammutbaumes gefunden: ;)


    Der Buntsandstein des Pfälzer Waldes ist vielseitig einsetzbar:


    Und manchmal wünsche ich, ich hätte doch besser eine Tochter. Die Haare sind eindeutig zu kurz!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Keine Sorge, es kommen schon auch noch richtig schöne Natur- und Tierfotos. Sind auch ein paar Vertreter der Roten Liste dabei, welche es hier sicher noch nicht zu sehen gab... ;) Der Einfachheit halber hab ich allerdings beschlossen erstmal alphabetisch vorzugehen - und da kommt jetzt "d" wie divers. Also so ein bissl Kleinkram drumherum.
    Obligatorisch natürlich Fußballstadion, muss ja immer sein. Der SC Hauenstein hatte mal glorreichere Tage in der dritten Liga und auch einen Erstrundenauftritt im DFB-Pokal:


    Kleiner Ausflug rüber nach Frankreich zur Zitadelle von Bitche. https://de.wikipedia.org/wiki/Zitadelle_von_Bitsch Nicht wegen ihrer Schönheit, sondern wegen der Geschichte. Ein Besuch lohnt sich und wer danach immer noch nicht kapiert hat wie sinnlos Krieg ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Aber auch der Weg zur Zitadelle lohnt sich. Ich hab noch nie soviele Eidechsen (zu denen kommen wir später) auf einmal gesehen! Mauereidechsen wohin man geguckt hat! Zum Glück waren fast keine Touristen unterwegs und so konnten wir auch prima unsere Aufmerksamkeit den possierlichen Dechsen schenken. :D
    Dummerweise hab ich es allerdings total versäumt Fotos von der Zitadelle zu machen, somit gibt´s nur Fotos von oben auf das Städtchen Bitche:


    Und wenn wir uns schon kleine Städte von oben angucken, dann kommt auch gleich noch Dahn in der Pfalz hinterher:


    Größer war da schon Worms, aber sicher nicht schöner. ;) Allerdings mussten wir mit einem ehemaligen Bischof von Worms ein ernstes Wort reden! So geht das in heutigen Zeiten natürlich nicht!


    Nach unserer Moralpredigt sah er dann so aus:


    Bevor jemand meckert, dass da heute die Natur fehlt - die gibt´s natürlich auch. Mühsam hab ich im Pfälzer Wald die Augen nach meiner geliebten Zaunrübe offen gehalten: Völlig erfolglos! Der ist´s da oben wahrscheinlich zu frisch. Unten in der wärmebegünstigten Rheinebene gefällt´s ihr offenbar deutlich besser. Umso schöner, dass sie auch bei uns daheim im Garten so üppig gedeiht. Ich hab mich sehr gefreut, als ich ihr endlich mal wieder in freier Wildbahn begegnet bin. Und wo? Natürlich im Fußballstadion von Wormatia Worms, womit wir mit den Stadien dann auch schon durch sind. Stilecht und wie es sich gehört natürlich auch noch an einem Zaun:


    Und das ist der Ausblick, den die Zaunrübe genießt:


    Und der Drache dürfte das Maskottchen sein. Fafnir, soweit ich mit der Nibelungensage vertraut bin. Der andere ist sicher nicht Siegfried und zuhause guckt er auch nie so:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Der Nichtsiegfried, meine Güte! Den erkennt man ja nicht wieder! Tja, die Zeit bleibt nicht stehen....

    Quallen haben 650 Millionen Jahre ohne Gehirn überlebt. Das gibt vielen Menschen Hoffnung.

  • Tja, die Zeit bleibt nicht stehen....

    Das merk auch ich langsam, wenn ich mal gelegentlich in den Spiegel blicke... ;)


    In Anbetracht der Uhrzeit gibt´s heute mal nur die geballte Ladung Landschaft, da muss ich nicht viel tippen:


    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969



  • Und zum krönenden Abschluss ein Blick auf den Rhein (von französischer Seite aus):

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Eine weitere Kurzrunde, dafür wieder mit etwas mehr Text - Quellen gab´s dort zuhauf. Aber die Queichquelle musste natürlich unbedingt besucht werden. Schon allein bei Stadt-Land-Fluss ist die Queich schließlich Gold wert und in Kombination mit zweimal "qu" in einem Wort einfach nur erquickend! :D


    Wirklich naturbelassene Quellen, welche für die Artenvielfalt so enorm wichtig sind, gab´s aber leider kaum. Sehr schade! Warum muss nur immer der Mensch an Quellen rumwurschteln? Eine haben wir aber dennoch gefunden und zwar eine, welche mich immer noch fasziniert (ja, ich weiß, sowas gibt´s öfter mal und dafür gibt´s auch einen schönen Namen). In einer umzäunten Wiese fielen mir vom Wegesrand helle Flecken in einem sonst dunklen Morast auf:


    Das musste ich mir doch natürlich unbedingt genauer angucken. Sprudelt da nicht das Wasser direkt aus dem flachen Boden?!
    Wenn man mal seine Hand in so ein sprudelndes Loch gesteckt hat, hat man natürlich kein Ende gefunden. Kein Boden oder irgendwas - nur das Sprudeln vom Wasser war sehr bizarr, das hat sich angefühlt, als würde da ein Elektromotor vibrieren. Und nicht gerade wenig:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Zumindest oben im Pfälzer Wald. Unten in der Rheinebene ist´s aber auch schön, wenn auch gleich wieder total anders. ;)


    Über die große Zahl an Eidechsen hatten wir´s ja schon, jetzt folgen mal die Fotos dazu. Furchtbares Foto, aber über die neugierige Mauereidechse hab ich mich göttlich amüsiert:


    Genau, deshalb auch Mauereidechse. In Spalten aller Art. Die sind übrigens deutlich schneller als unsere sowieso schon schnellen Zauneidechsen hier - und besser klettern können sie definitiv auch:


    Sehr lokalpatriotisch auf den für die Gegend typischen Buntsandstein:


    Und weil´s gar soviele gab, hab ich gleich eine zum Bewachen der Kakteen engagiert. Fünf Käfer die Stunde wollte sie dafür haben:


    Unter all den unzähligen Mauereidechsen haben wir dann eine einzige Zauneidechse gefunden. Lebensraum Waldrand in dem Fall, die hat mit Mauern und Felsen nicht so viel am Hut:


    Von den Reptilien ist´s nicht mehr weit zu den Amphibien. Klassisch für die Jahreszeit im Wald, sobald irgendwo ein Teich in der Nähe ist:


    Eine kleine Sammlung von Kröten und Springfröschen. Stellenweise musste man höllisch aufpassen wo man hintritt!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • So langsam können und sollten wir uns mal den Highlights zuwenden und diese kommen, wie soll´s denn bei mir auch anders sein, natürlich aus der großen Welt der Insekten.
    Ameisen nimmt man ja eigentlich nicht weiter zur Kenntnis. Auch wenn ich kürzlich dieses Meisterwerk der Belletristik gelesen hab:


    Wirklich sehr zu empfehlen! Auch als pure Unterhaltungsliteratur. Die Autorin ist Ameisenforscherin und berichtet aus ihrem Alltag im Labor oder irgendwo im Dschungel - und zwar auf extrem lockere, unterhaltsame Weise. Ich habe einige Male herzhaft gelacht. Eigentlich würde es sich lohnen ein paar Beispiele zu liefern, aber das würde dann doch etwas den Rahmen sprengen. Also, wenn jemand noch eine Geschenkidee o.ä. braucht - ich kann dieses Buch nur empfehlen.
    *werbungende*


    Zurück zum Thema, bei dieser Ameise musste ich doch etwas stutzen. Gute 1,5 cm groß, da guckt man dann doch erst etwas komisch. Die gibt´s bei uns zuhause jedenfalls nicht - die Braunschwarze Rossameise. Eine der größten oder vielleicht sogar die größte mitteleuropäische Ameisenart:


    Noch viel seltener ist dann die Haarige Holzameise. Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist die sogar Rote Liste 1 (vom Aussterben bedroht). Nur einen großen Nachteil haben Ameisen: Sie halten nie still für ein Foto!


    Ganz ordinär dagegen die allgegenwärtige Waldameise (wobei´s da auch zwei Arten gibt, welche eigentlich fast nur durch die Art ihres Nestbaus zu unterscheiden sind). Die hier schleppt gerade ein Mistkäferbein durch den Wald:


    Und indirekt zu den Ameisen passt ja dann auch der Ameisenlöwe. Unter überhängenden Felsen sahen wir immer wieder wahre Löwengehege:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Und von der hab ich glatt ein Foto vergessen, wie ich soeben feststellen musste:


    Dann noch kurz zu einem Besucher im Garten, welchen ich auch eher in der Rheinebene, statt oben im rauheren Pfälzerwald vermutet hätte. Dummerweise war die überraschend fluchtfreudig und da ich sie auch Frau und Kind präsentieren wollte, hab ich die Gottesanbeterin mal kurzerhand zu einem kleinen Besuch in der Ferienwohnung eingeladen. Fand sie gar nicht gut und hat die ganze Zeit über nur gelangweilt aus dem Fenster geguckt (zu welchem sie kurz darauf auch wieder raus in den Garten durfte):


    Danach geht´s dann mit den Käfern weiter.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Nun, wie versprochen, zu den Käfern. Fangen wir mal mit den Gesellen an, die den Ruf dieser süßen Tierchen ziemlich ruinieren und die auch wirklich niemand leiden kann. Sogenannte Borkenkäfer, in dem Fall aus der Gattung Ips. Eine Artzuordnung wage ich bei denen nicht. Rein theoretisch könnte auch ein sog. Buchdrucker dabei sein:


    Den Stierkäfer müsste es auch bei uns zuhause geben. Gesehen hab ich aber bisher noch nie einen. Schade, ist zwar nur ein oller Mistkäfer - aber mit ihrem mächtigen Geweih sehen die Männchen schon sehr imposant aus. Typhaeus typhoeus, wie der Typhon aus der griechischen Mythologie. In der Pfalz lag einer tot rum:


    Totfund ist das Stichwort, aber was will man Ende August auch viel erwarten. Die Käferzeit ist so ziemlich gelaufen und auch der Waldbock lag tot am Boden. Eine der wenigen Urwaldreliktarten, welche auch in unserer heutigen Zeit noch halbwegs häufig zu finden sind. Der Rest von damals ist längst ausgestorben oder auf dem besten Wege dorthin:


    Ebenso ist die Zeit der großen Sägeböcke für dieses Jahr vorbei. Dort in der Pfalz hat´s die entweder geregnet, oder es gibt dort wirklich eine erstaunliche Populationsdichte. Jedenfalls waren wir nie im Wald, ohne deren Flügeldecken oder sonstige Überreste zu finden:


    Das zweite Sägebock-Flügeldeckenfoto zeigt mal schön den Größenunterschied, welche manche Bockkäfer so an den Tag legen können. Je nachdem wie gut das Futterangebot für die Larve in ihrem Baum oder sonstwo war:


    Ein richtig genialer Totfund war der Marienprachtkäfer... Die sind auch richtig selten (Rote Liste 3). Sowas würde ich auch verdammt gerne mal lebend sehen. Die größten Prachtkäfer Mitteleuropas, können auch etwas über 3 cm groß werden. Unserer war etwas kleiner. Wunderschöne Tiere!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Mit dem nächsten und letzten Käfer hab ich mir dann einen persönlichen Traum erfüllt. Noch seltener und noch größer... In dem Fall fast 6 cm (!) - der Mulmbock! Auf den war ich schon lange scharf...!
    Auch wenn ich ungefähr in Erfahrung bringen konnte, wo man diese beeindruckenden Käfer in der Pfalz findet, ist das immer noch sehr vage. Da grenzt es schon an ein mittleres Wunder, wenn man wirklich einen zu Gesicht bekommt. Ich hatte es ja schon in Lettland und in Mecklenburg mit ungefähren Angaben erfolglos versucht. Diesmal hab ich deutlich mehr meine Fühler ausgestreckt und konnte tatsächlich jemanden kontaktieren, der dort (Nähe Dahn) schon zweimal einen Mulmbock gefunden hatte. Mit seinen Angaben konnten wir tatsächlich das Wunder vollbringen und es hat sich absolut gelohnt, das Highlight des Urlaubs - Frau Mulmbock auf dem toten Baumstamm, in welchen sie wahrscheinlich ihre Eier gelegt hat:


    Wenn ich in vier Jahren wieder hinkomm und einen Mulmbock finde, kann ich dem erzählen: "Ach, ich kannte damals noch deine Mutter...". ;)
    Zwei Tage später waren wir nochmal dort und Frau Mulmbock lag tot exakt unter der Stelle, wo wir sie lebend sitzen sahen. Das nenne ich Timing! Wahrscheinlich ist sie auch kurz nach den Fotos verstorben, sie saß sowieso schon ziemlich apathisch rum, als sie noch gelebt hatte:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Jetzt unterbrech ich mal kurz den Urlaubs-Fotoreigen.
    Meint nicht unsere Urlaubs-Igelversorgerin, dass sie nicht glaubt den Igel gefüttert zu haben. Felsenfest ist sie überzeugt, dass sich das Zeug eine Katze ("die kommt doch da mit ihren Tatzen rein") oder ein Marder ("so ein kleiner Marder passt da sicher durch den Eingang") holt. Sie hat nämlich mehrfach Nachts gesucht und nie einen Igel gesehen. Dann hab ich gefragt, ob sie denn dann einen Marder oder eine Katze gesehen hat - natürlich auch nicht, aber trotzdem kann es nicht der Igel gewesen sein. Ich verstehe so ein Misstrauen nicht... Gut, jetzt hab ich ihr zuliebe gestern Nacht halt mal die Kamera hingestellt und 42 Igelfotos geknipst:


    Und ich mag meine Wespen - halten schön den Kopf schräg und hören mir zu:


    Manchmal hab ich sogar den Eindruck, dass wenigstens die mich verstehen. ;)


    Morgen hat mein Vater Geburtstag, also hab ich ihm ein paar Blümchen im Garten geerntet, welche ich ihm ans Grab gebracht hab. Kaum hatte ich eine kleine Sonnenblumenblüte abgeschnitten, saß eine Biene drauf:


    Die wollte gar nicht mehr runter!


    Also gut, dann hab ich sie halt mit bis zum Friedhof genommen und sie blieb bis dorthin auch sitzen:


    Letztendlich hab ich sie dann halt mitsamt Blümchen ans Grab gestellt. Ich glaub, die wollte auch meinen Vater besuchen.
    Aber wisst ihr was so eine Biene wiegt?! Hätte ich geahnt, dass die sitzen bleibt, dann hätte ich eine Sackkarre genommen!
    Letztendlich gab´s so auch bei einem weniger schönen Anlass noch Grund zum Schmunzeln. Mein Vater hat sich sicher auch amüsiert.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Na dann bringen wir doch mal die Urlaubsausbeute hinter uns. Hübsche Libellen zum Selberbestimmen (Marco wird´s schon richten):


    Eine Rhododendronzikade, hatten wir schon lange nicht mehr:


    Dann widmen wir uns mal den Schmetterlingen. Irgendjemand scheint über die Raupe vom Brombeerspinner hergefallen zu sein. Keine Ahnung wer oder was die so befallen hat:


    Ein Blutströpfchen:


    Kaisermantel:


    Und der Russische Bär:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Dann ein kleines Abschluss-Highlight - eine Kreiselwespe. Die sind in einigen Regionen auch schon ausgestorben und sonst allgemein sehr selten geworden. Sehr standorttreu benötigen sie offene Sandröhren für ihre bis zu 20 cm tiefen Röhren. In diese werden dann dutzende Insekten, überwiegend größere Fliegen, für den Nachwuchs gestopft, welcher rund Wochen für seine Entwicklung zum Imago benötigt. Nach jeder Fütterung werden die Brutröhren wieder mühevoll sorgsam verschlossen. Aufgrund dieser intensiven Brutpflege kann so eine Kreiselwespe maximal acht Larven durchbringen.
    Das Problem ist, dass die auch kaum Ausweichflächen annehmen, wenn man ihr Habitat mal plattmacht. Hier wird grad fleißig gebuddelt. Ich hatte eigentlich gehofft, dass man die fliegenden Sandkörnchen auf dem Foto etwas besser erkennen kann:


    Dann noch ein kleiner Abstecher nach Frankreich - Wissembourg:


    Tja, würde man das "Freiheit - Gleichheit - Brüderlichkeit" mal nicht nur auf´s Rathaus oder auf seine Geldmünzen schreiben, sondern auch etwas mehr leben, dann..........


    Und noch eine französische Zaunrübe. Andere Blätter, größere Blüten - das scheint dann wohl die zweite der beiden in Mitteleuropa heimischen Kürbisgewächsarten zu sein:


    Fertig!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969