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  • Guten Abend allerseits,


    mit sukkulenten Saxifraga beschäftigt sich offenbar niemand hier? Überhaupt wüsste ich keinen KuaS-Sammler, der gezielt ein paar sukkulente Vertreter aus der Familie der Steinbrechgewächse pflegt. Gut, so richtig sukkulent sind die auch meist nicht, aber leicht sukkulent ist auch sukkulent.


    Mich hat diese Familie bisher auch nie interessiert, bis ich jetzt in der Slowakei immer wieder über "freilaufende" Saxifraga-Vertreter gestolpert bin. Am Schluss hab ich dann sogar mal zwei Vertreter fotografiert und mich an die Bestimmung gemacht. Keine Ahnung natürlich, ob ich richtig bestimmt hab, aber ich versuch´s halt einfach mal...


    Das hier dürfte Saxifraga paniculata, der Rispen-Steinbrech, sein. Hat hübsche, weiße Blüten und ist ein absoluter Kalkliebhaber. Auf seinen Blättern scheidet er dann den Kalküberschuss aus, daher diese weißen Ränder:


    Beim nächsten Steinbrech bin ich auf Saxifraga moschata gekommen, der Moos-Steinbrech. Auch kalkliebend, aber nicht an Kalk gebunden. Wir mir scheint, ist der aber auch nicht sukkulent. Aber dafür zumindest mit den letzten Resten der Blüten:


    Nicht wundern, da er in nächster Nähe zu unserer Ferienwohnung wuchs, bin ich da mal mit der Schere ausgerückt. Sonst hätte man ja vor lauter vertrockneten Stängeln nichts gesehen... Beim S. paniculata war´s dann eher ein reflexartiges Stängelabknicken, welches ich dann gleich bedauert hab. Der eine Stängel hätte sicher nicht weiter gestört. Zumindest hab ich den Samen dort dann auch brav verteilt.


    Im Nachhinein hab ich dann auch gelesen, dass es dort in der Hohen Tatra auch Saxifraga oppositifolia (den Gegenblättrigen Steinbrech) häufiger geben soll. Keine Ahnung, ob wir über den auch gestolpert sind, aber der hätte mich durchaus gereizt. Zum einen wegen der hübschen rosa Blüten und zum anderen zitiere ich jetzt mal aus Wikipedia: "In der Schweiz wurden unterhalb des Gipfels des Dom im Wallis üppig blühende Kissen dieser Pflanze auf einer Höhe von 4505 m entdeckt, welche somit die höchstgelegene Blütenpflanze in Europa darstellt, darüber hinaus auch weltweit der vermutlich kälteste Standort, an dem eine Blütenpflanze gefunden wurde." und "Er besiedelt mit seinen Unterarten Gebiete von der spanischen Sierra Nevada im Süden bis Grönland im Norden. Dort wächst er noch bei 83°40'N auf der Kaffeklubben-Insel, die allgemein als nördlichstes festes Land der Erde gilt, und ist damit – zusammen mit dem dort ebenfalls vorkommenden Arktischen Mohn (Papaver radicatum) – die am nördlichsten wachsende höhere Pflanzenart." und auch noch "Die immergrünen Blätter ertragen Temperaturen bis –40 °C ohne Schaden. Die Blüten werden schon im Spätsommer bis Herbst des Vorjahres angelegt. Auch die Blüten sind sehr kälteresistent und ertragen Temperaturen bis –15 °C." sowie zu guter letzt "Die wenigen Bestäuber im Hochgebirge werden durch überproportional große Blüten angelockt. Durch den Polsterwuchs wird eine Häufung von Blüten erreicht und dadurch eine größere Signalwirkung erzielt."
    Ob der auch sukkulent ist? Keine Ahnung! Noch mehr würde mich aber interessieren, ob man sowas hierzulande überhaupt im Garten kultivieren könnte... Kakteen sind ja schon Extremisten, aber was ist dann erst so ein Gewächs?! 8|


    Würde mich freuen, wenn noch jemand was zu sukkulenten Saxifraga hier beisteuern könnte...
    Warum heißen Steinbrechgewächse eigentlich Steinbrechgewächse? So richtig sicher ist man sich da nicht... Zum einen vermutet man, weil man früher davon ausging, dass die wirklich Steine brechen können (wenn sie aus so kleinen Felstaschen rauswachsen kein abwegiger Gedanke) und zum anderen wurden früher diverse Arten als Mittel gegen Nierensteine verwendet.


    Viele Grüße!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Auch ich habe mich bisher nie mit sukkulenten Saxifraga beschäftigt.


    Eigentlich schade, denn die von dir vorgestellten Pflanzen sind durchaus attraktiv, ich habe jedoch keine Ahnung, ob man sie auch in unseren Breiten im Garten kultivieren könnte.


    Besten Dank für deinen interessanten Bericht über die Steinbrechgewächse. :thumbup:


    Weitere Informationen würden mich ebenfalls interessieren....

    Gruß Markus