Ableger + Düngen in Hydrokultur / mineralisches Substrat

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Hallo Zusammen,


    Ich würde mich gerne an Hydrokultur / mineralischem Substrat (vorzugsweise Vulkatec) versuchen. Allerdings finde ich bezüglich Dünger online nicht viel Konkretes dazu.


    Hat jemand bereits Erfahrung damit?


    Besonders interessant für mich:
    - Welchen Dünger nutze ich am Besten? Gerne auch Links zu einer bestimmten Marke
    - Wie viel nutze ich davon? Sicherlich in anderen Mengen als beim Düngen in Substrat mit Erde.


    Ich würde zudem gerne meine neuen Stecklinge: Euphorbia Lactea und Euphorbia Lactea Variegata darin setzen.


    - Soll ich direkt nach dem einstecken düngen?


    - Wieviel muss ich angießen?
    - Von oben oder unten gießen?


    Bin über jeden Tipp dankbar :)

  • Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum!


    Mineralisches Substrat (gerne auch von VulkaTec) ist klar, aber warum Hydrokultur? Wobei bei deinen Euphorbien auch ein Viertel bis Drittel Humus mit drin sein darf.


    Haben die Stecklinge schon Wurzeln? Wenn sie nämlich noch keine haben, können sie auch mit dem Dünger nichts anfangen. Ansonsten vielleicht nicht unbedingt beim ersten Mal gleich düngen, immerhin stehen sie ja dann in frischem Substrat.


    Aus Düngen hab ich noch nie ein Hexenwerk gemacht. Logisch, dass im mineralischen Substrat wenig Futter drin ist, aber sukkulente Pflanzen wachsen ja meist sehr langsam und deshalb ist auch der Düngerbedarf recht niedrig. Ich verwende handelsüblichen Dünger in maximal der Hälfte der angegebenen Dosierung und dafür lieber öfter mal. Wer gerne viel und großzügig düngt, der sollte lieber Kürbisse kultivieren.


    Ob du von oben oder unten gießt macht keinen signifikanten Unterschied. Beide Varianten machen das Substrat nass und keine macht es nasser. Wichtiger ist, dass durchdringend gegossen wird und nicht nur schlückchenweise und die nächste Wassergabe erst dann folgt, wenn das Substrat wieder halbwegs trocken ist. Wobei diese Euphorbia im Sommer schon gerne etwas mehr Bedarf hat, als beispielsweise Kakteen.


    Dann mal gutes Gelingen und viele Grüße - Shamrock (aka Matthias)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Auch von mir ein herzliches Willkommen.


    Eine Kultivierung von Sukkulenten in Hydrokultur sollte grundsätzlich möglich sein, wobei ich aber keine aussagekräftige Erfahrungsberichte dazu kenne.


    Wobei Sukkulenten und Hydrokultur=Wasser... aus meiner Sicht nicht zueinander passen.


    Ansonsten hat Shamrock (aka Matthias) bereits die wesentlichen Punkte genannt...

    Gruß Markus

  • Hallo nochmals,
    lieben Dank für die schnellen Antworten!

    Haben die Stecklinge schon Wurzeln?

    Euphorbia lactea hat bereits ansatzweise Wurzeln und steht wohl aktuell in Seramis.Euphorbia lactea variegata hat noch keine Wurzeln.

    Mineralisches Substrat (gerne auch von VulkaTec) ist klar, aber warum Hydrokultur?

    Tatsächlich bin ich noch nicht allzu erfahren und dachte irgendwie, dass mineralisches Substrat mit Hydrokultur einhergeht und nur zusammen verwendet wird – also allein dahingehend habt ihr mich schon aufgeklärt :) Ich hatte grundsätzlich überlegt mineralisches Substrat zu nutzen, weil ich von einem der Verkäufer den Tipp bekommen hatte. Insbesondere bei dem Variegata-Steckling habe ich Angst Mist zu bauen – den habe ich mir nämlich schon lange gewünscht und bislang nie gefunden.

    Dann würde ich jetzt wie folgt vorgehen:

    • Substrat waschen (wie die Anleitung es empfiehlt) + anschließend in einen normalen Anzuchttopf mit Loch geben – ohne, dass der Topf dauerhaft im Wasser steht.

    • Den bewurzelten Steckling zeitnah nach seiner Ankunft in das angefeuchtete Substrat geben.

    • Den Unbewurzelten plane ich ca. 2 Wochen trocknen zu lassen. Dann würde ich ihn auch einsetzen.

    • Düngen: Wie von Shamrock beschrieben mit halber Menge. Bei dem Unbewurzelten würde ich dann warten, bis ich sichtbar Wurzeln erkenne, vielleicht sogar bis er nach oben hin beginnt zu wachsen.


    Ich hatte gelesen, dass für mineralisches Substrat speziell dafür vorgesehener Dünger verwendet wird... aber dann verwende ich meinen handelsüblichen Kakteendünger einfach weiter.


    Humus zum einmischen muss ich bestellen – handelsübliche Kakteenerde hätte ich noch da. Haltet ihr es für sinnvoll die alternativ einzumischen?


    1000 Dank, dass ihr euer Wissen & eure Erfahrung mit mir teilt!


    Ich halte euch gerne bald mit Fotos auf dem Laufenden.

  • Mineralisches Substrat entspricht an sich nur dem, was sukkulente Pflanzen auch im Regelfall von ihren heimatlichen Standorten kennen. In Halbwüsten und Wüsten wird man auch nicht viel Humus finden... ;)
    Mein Substrat hab ich bisher vorher nie gewaschen. Wo am Standort der Samen hinfällt, hat vorher auch niemand den Boden gewaschen. Im Gegenteil, dort freut man sich, wenn vorher ein Vogel hingek...t hat. ;)
    Auch ist es nicht nötig das Substrat vorher anzufeuchten. Einfach reinstecken und dann irgendwann mit dem Gießen anfangen. Beim unbewurzelten Steckling erstmal gar nichts machen, außer gelegentlich mal etwas einsprühen. Der Rest kommt dann schon.


    Für die Humus-Beimischung taugt deine handelsübliche "Pseudo-Kakteenerde" allemal, da musst du nichts extra bestellen. :)


    Ansonsten kann vielleicht ein bissl Einsteiger-Lektüre nicht schaden: [FAQ] Grundlagen für eine erfolgreiche Kultur von Kakteen und anderen Sukkulenten (speziell für alle Anfänger)


    Und wenn noch Fragen offen sind: Immer gerne! :)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Zusammen :)


    es gibt Updates. Ich habe mich nochmal belesen und Youtube Tutorials geschaut – über das folgende Problem finde ich allerdings recht wenig konkrete Information.



    Die drei Pflanzen auf dem Bild habe ich zeitgleich in das Substrat (Mischung wie von euch beschrieben) gesetzt. Nach zwei Wochen Trocknung habe ich gegossen.


    Auf dem Foto:
    01. Links: Unbewurzelt (habe ich überraschend vom Verkäufer geschenkt bekommen)
    02. Mitte: Bewurzelt
    03. Rechts: Unbewurzelt


    01) Hat ganz gut gewurzelt. Den habe ich zwischenzeitlich ausgebuddelt. Nachdem ich 2 cm Wurzeln gesehen habe, habe ich ihn allerdings in Ruhe gelassen. Da er jetzt allerdings nicht mehr im Topf wackelt, vermute ich, dass sich im positven Sinne etwas getan hat.


    02) Hatte etwa 3cm Wurzeln als ich ihn gekauft habe und steht nun auch (bilde ich mir ein) fester im Topf als zu Beginn. Den habe ich aber nicht mehr aus dem Substrat geholt.


    03) (Siehe Fotos) Sieht aus, als hätte ich nicht lange genug mit dem Gießen gewartet (?) :/ Seit ich das getan habe, hat er unten eine weiche Stelle bekommen und von Wurzeln ist keine Spur – und das unter gleichen Bedingungen wie sein dunkler, unbewurzelter Nachbar.


    Kann ich 3) noch mit Abschneiden und erneut Trocknen lassen retten? Oder würdet ihr noch warten?


    Was habe ich bei diesem falsch gemacht? Den einzigen sichtbaren Unterschied, den ich erkenne ist, dass er kleiner ist und die Variegata-Form.



    Bin wieder gespannt auf eure Antwort! Nochmals vielen Dank im Voraus!

  • Kann ich 3) noch mit Abschneiden und erneut Trocknen lassen retten? Oder würdet ihr noch warten?

    Da kannst du nicht nur nochmal schneiden, da musst du sogar nochmal schneiden. Desinfiziertes Messer und großzügig unten abschneiden. Vorher unbedingt sicherheitshalber die Leitbündel kontrollieren, damit sich da keine dunklen Verfärbungen verstecken (eine Infektion durch die Euphorbia wandert).
    Vorsicht mit dem Milchsaft! Das Zeug ist ziemlich giftig und ätzend! Falls dieser zu sehr läuft, dann lässt sich der Milchfluss mit lauwarmen Wasser ganz gut stoppen.


    Danach nochmal rund 10 Tage zum Trocknen aufstellen - und zwar so, dass die Schnittfläche unten ist, aber dennoch genug Frischluft zum Trocknen rankommt. Irgendwie in einen Topf lehnen o.ä.


    Den Grund für den Gammel zu suchen ist müssig. Wahrscheinlich wirklich nicht lange genug getrocknet und dann war wahrscheinlich auch das Substrat feucht.


    Toi! Toi! Toi!

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  • Oha – vielen Dank für die schnelle Antwort!


    Dann werde ich heute Abend direkt mal eine OP an dem Ableger durchführen –und großzügig abschneiden.


    Leitbündel sind wahrscheinlich dieser "astartige" Kern? Wie kontrolliere ich die? Einfach nach Verfärbungen schauen?

  • Die Leitbündel siehst und erkennst du nach dem Schnitt... ;) Hier mal ein Extrembeispiel, wie sie auf jeden Fall nicht aussehen sollen (die dunklen Verfärbungen sind irgendeine Infektion, die in dem Beispiel durch den Kaktus nach oben wandert und binnen kurzer Zeit zum Totalverlust führen kann):

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  • Hallo Zusammen,


    Ich melde mich wieder mit Updates – allerdings (glaube ich) keine guten. ;(

    Den Ableger habe ich mit einem desinfizierten Messer erneut abgeschnitten und er trocknet nun schon einige Tage in der Konstruktion, die auf den Fotos zu sehen ist. Leider habe ich keine Fotos von der Kante direkt nach dem Schnitt – die sah aber hell und gut aus. Er dürfte weder nass noch überhaupt feucht geworden sein – trotzdem sehe ich kleine braune Ränder.
    Ist das in diesem Maße normal oder fängt hier wieder etwas an zu gammeln? Sollte ich ihn nun nochmal abschneiden?

  • Ich denke, die braunen Ränder kommen vom Trocknen. Innen ist ja alles schön hell.
    Ich würde den Ableger aber nicht in das Glas hängen. In einem geschlossenenm Gefäß bildet sich ja doch irgendwie ein Microklima und kann noch nicht verschlossene Wunden angreifen.
    Den Trieb kannst du so liegen lassen, denn bei diesen Baumeuphorbien besteht nicht die Gefahr, dass sie irgendwo seitlich Wurzeln bilden.
    Diese starktriebigen Arten benötigen teilweise recht lange um neue Wurzeln zu bilden.


    Beste Grüße
    Frauke

  • Ich denk auch, dass es einfach die Reaktion mit Sauerstoff ist. Ähnlich wie eine Apfelschnittfläche. Die Leitbündel in der Mitte sind das Entscheidende und da sieht man zum Glück nix Braunes. :thumbup:
    Auch wenn sicher keine Wurzeln an der Seite erscheinen werden, lagere ich prinzipiell meine Stecklinge immer so, dass auch das unten ist, wo später die Wurzeln kommen sollen. Nicht, dass das innere Gleichgewicht durcheinander gerät. ;) Die Wurzeln sollen gleich von Anfang an wissen, wo sie mal raussollen.


    Wenn du schon so ein schickes Konstrukt hast, dann kannst du in ein paar Tagen sogar Wasser unten ins Glas füllen - aber so, dass die Schnittfläche keinesfalls die Wasseroberfläche berührt. Wurzeln "wittern" Wasser und wachsen immer dorthin, wo auch welches zu finden ist. Damit lassen sie sich dann nämlich auch locken - auch wenn es wirklich lange dauern kann, bis sie dann endlich mal erscheinen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo Zusammen :)
    Lieben Dank für die Tipps – der Ableger sitzt nun seit einiger Zeit wieder in (trockenem) Substrat und sieht aus wie auf den Bildern. Mittlerweile ist das Leitbündel allerdings auch so dunkel geworden wie der Rest. Zudem lässt es sich leicht mit einer Pinzette eindrücken. Das Leitbündel ist also nicht ganz hart.



    Der Rand ist allerdings ausgehärtet und nicht weich wie im ersten Schnitt (als er gegammelt ist).


    Getrocknet ist er diesmal weiterhin in einer Konstruktion hängend, aber außerhalb des Glases (zur Sicherheit).


    Ist das ein Grund ihn nochmal abzuschneiden? ;( Irgendwann weichen sicherlich auch die letzten Lebensgeister aus ihm heraus. Ich fände es so schade um ihn, aber vielleicht sind auch nicht alle Ableger fürs Leben gemacht. Für mich ist es schwer das mit den grünen Euphorbien zu vergleichen – deren Schnittfläche war generell viel kleiner.


    Ein Grund zur Freude sind für mich allerdings die anderen Beiden Ableger, die ich in die von euch beschriebene Substrat-Mischung gesetzt habe. Die wachsen aus allen Ecken und Enden :thumbup: Scheint ihnen zu gefallen.



  • Im Zweifelsfall ist es schonmal möglich, dass ein Ableger einfach nicht fit genug für so eine Prozedur ist. Aber in dem Fall würde ich mal sagen: Probieren! Hast ja nichts zu verlieren! Im Endeffekt ist alles fest und trocken und nichts weich und gammlig - insofern sollte doch alles passen. Einen Anlass für einen weiteren Schnitt sehe ich ganz sicher nicht.
    Viel Erfolg!


    Und natürlich auch Glückwunsch zu den anderen Ablegern. Denen scheint es ja richtig gut zu gehen. :thumbup:

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