Trauermückenbefall

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Ich denke, mir bleibt nur noch der Einsatz von Nematoden.
    Kannst du da bestimmte empfehlen? Und sollte ich direkt alle Pflanzen in meiner Wohnung damit gießen?

    Wie oben bereits geschrieben, hatte ich damals "Steinernema feltiae" eingesetzt.


    Wobei Trauermückenlarven in der Regel nur Sämlingen so richtig gefährlich werden können und da du bisher keine Larven entdeckt hast, würde ich mir keine allzu großen Gedanken machen.

    Gruß Markus

  • Hallo Sukkulentenmami,


    Ich hatte schon zwei, drei Mal mit Trauermücken zu tun, weil ich einfach zu viel gegossen habe. Gießen einstellen, Gelbtafeln aufstellen und SF Nematoden haben zuverlässig geholfen. Pestizide sind da nicht notwendig.


    Viele Grüße
    Karo

  • Ich frage mich etwas, ob wegen ein paar Trauermücken überhaupt eine größere Aktion nötig ist, solange es nicht um Sämlinge geht. Ich selbst unternehme gegen die Mücken nichts und versuche höchstens, Töpfe, die attraktiv für die Viecher zu sein scheinen, nicht so oft zu gießen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Trauermücken vor allem feuchte Ecken mit stehender Luft lieben und dass auch gutes Lüften oder die Pflanzen nach draußen zu stellen helfen kann (Ich selbst bin mit Letzterem allerdings selbst sehr vorsichtig, aber das hat den Grund, dass es bei mir (draußen) leider sehr viele Dickmaulrüssler gibt, die ich mir auf keinen Fall ins Haus einschleppen will (die Larven fressen sehr effektiv Pflanzenwurzeln ab)

  • Wobei die Dickmaulrüsslerlarven auch eine gewisse Feuchtigkeit und vor allem auch humoses Substrat brauchen. Bei (überwiegend) mineralischem Substrat musst du dir da eigentlich normalerweise keine Sorgen machen.
    Interessante Beobachtung zu den Trauermücken. Wäre nicht weiter verwunderlich... Aber ich hatte sie schon auf der winterlichen Fensterbank, direkt über der Heizung. Sonderlich feucht und stehend ist dort die Luft nicht - aber auf der anderen Seite hatten sie in der Wohnung auch keine große Alternativauswahl. Draußen hab ich sie noch nie irgendwo bemerkt.


    Mal anders gesehen: Wenn man sich mal anguckt wo und unter welchen Bedingungen Kakteen oder auch andere Sukkulenten so wachsen, das sind Extremisten und sicher keine Zimmerpflanzen! Wer in den Hochanden tagsüber bei 40 °C und brutaler UV-Belastung durchgegrillt wird und dann nachts am gleichen Tag Minusgrade über sich ergehen lassen muss, dann überlebt der in der Wohnung nur, weil er so anpassungsfähig ist. Ob es ihm dort gut geht, steht auf einem anderen Blatt. Und Abhärtung macht auch widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen. Nur mal so als Inspiration zum Nachdenken... ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Meine Selenicereen wachsen in relativ humosem Substrat, bei dem ich mir schon vorstellen könnte, dass es auch Dickmaulrüsslerlarven zusagen könnte. Wie weit die Rüsslerlarven ein regelmäßiges Trocknen des Substrats vertragen, weiß ich nicht, aber das Risiko einer Einschleppung möchte ich möglichst gering halten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Abhärtung jeglicher Art etwas damit zu tun haben kann, wie gut die Pflanzen mit diesen üblen Wurzelschädlingen klarkommen könnten. Schließlich können Dickmaulrüssler in vielen Kulturen von Freilandpflanzen ein Problem werden, obwohl diese ja meistens relativ "hart gezogen" sein sollten. Bei von Dickmaulrüsslerlarven geschädigten Sukkulenten ist ja eher das Problem, dass die Larven oftmals das gesamte Wurzelwerk zerstören können, bevor der Schaden an der Pflanze offensichtlich wird, wenn man die Pflanzen nicht regelmäßig aus den Töpfen holt, und wer macht das schon?


    Bei Trauermücken denke ich eher, dass es die Insekten selbst sind, die durch die Bedingungen im Freiland an den für eine Kakteenkultur genutzten Orten (vermutlich meist sonnig, relativ windig, häufiges Trocknen des Substrats, natürliche Feinde...) in ihre Schranken gewiesen weden und weniger durch eine Widerstandskraft der Pflanze selbst (weiß nicht so recht, wie die aussehen sollte, das müssten ja schon irgendwelche Abwehrstoffe sein, die unter Freilandkultur verstärkt gebildet würden)

  • Hallo Sukkulentenmami ,

    was ist denn aus Deinem Trauermückenbefall und vor allem aus Deinen Sämlingen geworden?


    Ich hab mit Nematoden total gute Erfahrungen gemacht. Leider tauchen bei mir nämlich Trauermücken immer mal wieder auf, nachdem ich mal eine Großpackung verseuchter (eigentlich angeblich hochwertiger Bio-!) - Gartenerde für eine große Umtopfaktion verwendet habe. Wenn es wirklich viele sind, kann das auch eine erwachsene Pflanze schädigen, hab ich mal gelesen, weil sie sich dann wohl doch auch irgendwann über deren hauchfeine Faserwurzeln hermachen - und das schwächt, vor allem wenn die Pflanze eh grad zu kämpfen hat (Winter, Lichtmangel, zu emsiges Gießen - was weiß ich) - jedenfalls glaube ich, es meinen Pflanzen damals angesehen zu haben. Es war aber auch wirklich ein sehr starker Befall (Besonders pikant: Auch bei Leuten, denen ich damals getopfte Ableger geschenkt hatte! Ich hab dann in einem Fall als nächstes Gastgeschenk Nematodenlösung mitgebracht...).


    Meine Nematoden kamen von Sautter und Stepper. Ich verlinke Dir die Quelle mal, hoffe das ist ok? https://www.nuetzlinge-shop.de…inge-gegen/Trauermuecken/ Man kann die in der Packung ein paar Tage im Kühlschrank aufheben, und dann loslegen, wenns passt: Man macht eine Basislösung und verteilt die auf das Gießwasser, zweimal, in einem gewissen Abstand. In der Zeit muss man dann die Töpfe tatsächlich gut feucht (aber nicht nass) halten, damit die Miniwürmchen überall gut hinkommen. Es liegt bei dem Produkt auch eine ausführliche Anwendungsbeschreibung bei, die ich sehr gut fand.


    Die Nematoden machen das mit den Larven, was diese mit den Wurzeln und Sämlingen machen: reinkriechen und von innen auffressen. Nicht nett, aber effektiv. Gelbtafeln nutzt man dann zusätzlich, eher zur Kontrolle.


    Ich schreibe das, weil ich mich erinnere, was ich vorher alles probiert hatte, und wieviel Nerven das gekostet hat: Töpfe trocken halten, Substrat mit Sand abdecken, Erde wechseln, und immer wieder Gelbsticker verteilen... Nichts half. Erst die Nematodesboten.

  • Die war seit Mai letzten Jahres nicht mehr hier. Ob sie die Frage also je liest...? Wobei so ein Update natürlich immer nett ist!

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Mineralisches Substrat und temporäre Trockenheit sind immer noch die biologischsten Gegenspieler dieser Biester.

    In der Wohnung tauchen bei mir immer vereinzelte Exemplare im Winter auf. Manche der Gesellen, die in der Wohnung überwintern dürfen, stehen halt doch auf humoseres Substrat. Solange die Trauerbiester aber in so geringer Zahl hier rumschwirren, sehe ich mich noch nichtmal genötigt Gelbtafel zur Populationskontrolle aufzuhängen.

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Hallo in die Runde!


    Beim Thema "Aussaat" kommen schnell die Trauermücken zur Sprache. Zum einen werden Fliegennetze empfohlen, zum anderen Nematoden oder gar Gifte. Auf Gift wollen wir wenn möglich verzichten. Das erhältliche Fliegennetz hat vielleicht zu große Maschen und Nematoden werden ausschließlich bei warmen Außentemperaturen versendet.

    Und dann gibt es noch Mittel mit Neemöl. Ich habe das "Spruzit® Trauermückenfrei" von Neudorff an anderen Zimmerpflanzen erfolgreich angewendet und teste nun an einer Aussaat von Notocactus roseoluteus ob das Mittel für diese verträglich ist.


    Aufnahme nach der heutigen Behandlung (Tauchbad für 15 Minuten) und anschließender kurzer Dusche mit Schachtelhalmlösung gegen möglichen Pilzbefall:



    Liebe Grüße

    vom TOM

  • Ich verwende bei Pflanzen im Haus ausschließlich mineralisches Substrat. Da waren Trauermücken nie ein großes Thema. Seitdem ich recht intensiv Gelbtafeln aufgestellt habe, hat sich das Thema komplett erledigt.

    In einem 20er Topf mit feuchter Blumenerde habe ich allerdings einmal 5 Gelbtafeln gesehen, die schwarz vor Trauermücken waren. War zum Glück nicht bei mir.

    Viele Grüße

    Ralf

  • Ich verwende auch nur Gelbtafeln. Die Trauermücken verschwinden dadurch zwar nicht komplett, werden aber im Rahmen gehalten und so habe ich keine Verluste bei den Sämlingen. Da machen mir eher die Spinnmilben zu schaffen. :rolleyes:

    LG Tine

  • Zur Bekämpfung von Trauermückenlarven soll u. a. Backpulver ein wirksames Mittel sein.

    Backpulver ist ein bewährtes Hausmittel. Für die Anwendung gegen Trauermückenlarven muss das weiße Pulver nur auf die Oberfläche des Pflanzgefäßes gesiebt werden. Das angefeuchtete Backpulver wird von den Larven gefressen, was zu deren Absterben führt.

    Gruß Markus

  • Moin!


    Ich habe ein neues Fliegengitter. Noch einmal zum Vergleich:


    Das erste, ca. 6 Wabenmaschen auf einen cm


    Das neue, ca. 7 quadratische Maschen pro cm.


    Mir erscheint es engmaschiger.

    Wen es interessiert, es handelt sich um dieses Produkt von Hornbach:



    Viele Grüße

    vom TOM

  • Ich verwende bei Pflanzen im Haus ausschließlich mineralisches Substrat. Da waren Trauermücken nie ein großes Thema.

    Aus meiner Erfahrung stellen Trauermücken, bzw. deren Larven höchstens bei Sämlingen eine potenzielle Gefahr dar, die aber bei Verwendung von mineralischem Substrat auf ein Minimum begrenzt wird. Verwendet man bei der Aussaat zusätzlich ein entsprechendes Fliegengitter als Abdeckung, ist die Gefahr nahezu bei 0.


    Wir haben einige Zimmerpflanzen in handelsüblichem Substrat, doch ein Befall durch Trauermückenlarven konnte ich bisher nie feststellen.



    Da machen mir eher die Spinnmilben zu schaffen.

    Spinnmilben bevorzugen trockene Luft, gehen bei höherer Luftfeuchtigkeit aber ein. ;)


    Das neue, ca. 7 quadratische Maschen pro cm.

    Wenn dies nicht hilft...

    Gruß Markus

  • Hallo in die Runde!

    (...)

    Und dann gibt es noch Mittel mit Neemöl. Ich habe das "Spruzit® Trauermückenfrei" von Neudorff an anderen Zimmerpflanzen erfolgreich angewendet und teste nun an einer Aussaat von Notocactus roseoluteus ob das Mittel für diese verträglich ist.

    (...)

    Hallo in die Runde!


    Ein Update der mit Neemöl behandelten Aussaat:



    Alles fit!


    Liebe Grüße

    vom TOM

  • Hallo Theodora,


    vielen Dank, das Neemöl hat tatsächlich gut geholfen, ich musste es aber zwei Mal anwenden.

    Bei den Sämlingen hatte ich zum Glück keinen Befall, da war es ein Test, ob das Öl die kleinen Pflanzen mit ihren sehr zarten Wurzeln derart verklebt, dass sie eingehen. Das war hier nicht der Fall. Wobei ich natürlich nicht behaupten möchte, dass alle Sämlinge das vertragen.


    Liebe Grüße und einen entspannten Sonntagabend,

    der TOM