Aussaat madagassischer Euphorbien

Guten Morgen Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • Auch hier ein Update


    Vielen Dank für die Vorstellung des Nachwuchses von E. pachypodioides. :) Die Kleinen sind offensichtlich sehr fit und sehen klasse aus. :thumbup:


    Meine diesjährigen Euphorbia-Nachzuchten werden mehrheitlich auf dem Fensterbrett des Badezimmers überwintern. Nur die besonders sensiblen Sämlinge von E. guillauminiana werden auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer platziert. Dort sollen sie etwas wärmer, trockener und heller über den Winter kommen. Ob sie überleben werden, ist nicht sicher. Ich bin gespannt auf das Ergebnis. X(


    Während meiner urlaubsbedingten Abwesenheit segnete nur ein Sämling von E. gymnocalycioides das Zeitliche. Die anderen Sämlinge hielten sich wacker und stellten das Wachstum ein. Die Sämlinge der letzten Aussaat (von übrig gebliebenen Samen) gaben sich zwischenzeitlich zu erkennen. Dies dokumentiert das Foto, welches vor knapp einer Woche entstand. Zu sehen sind: 3 E. leuconeura (rot), 2 E. ankarensis und 1 E. ramena. Ein kleiner Sämling versteckt sich auf dem Bild und ist nicht zu sehen: E. lophogona.



    Nun muss ich insgesamt 43 Euphorbia-Sämlinge über den Winter bringen:


    ankarensis (rötliche Blüten) 6

    aureoviridiflora 4

    capmanambatoensis 8

    caput-aureum 2

    decaryi (früher: francoisii) 5

    guillauminiana 6

    gymnocalycioides 1

    herman-schwartzii 1

    leuconeura (rot) 3

    lophogona var. lophogona 1

    neohumbertii 2

    pachypodioides 1

    ramena 3


    Gruß

    Norbert

  • Du "musst"? =O Ich glaub eher, du darfst! ;) :thumbup:

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Der Nachwuchs der besonders sensiblen Euphorbia guillauminiana lebt noch. :) Auch die dahinter stehende, ein Jahr ältere E. guillauminiana ist noch fit.Die kleine Nachzüglerin in der Mitte des Gemeinschaftstopfs schrumpelt zur Zeit stark. Sehr wahrscheinlich wird sie die nächste Wachstumssaison nicht mehr erleben. Das Foto knipste ich in der Weihnachtszeit.



    Gruß,

    Norbert

  • Ich bewundere die wunderschönen Bilder und da kommt bei mir ein "Auch haben wollen"...


    Ich habe mich dieses Jahr auch an der Aussaat versucht. Etwas spät mit November und Dezember.

    Von der ersten Aussaat im November leben noch drei Pflanzen. Aufgegangen waren fast alle ausgesäten 20 Korn.

    Ich gehe mal davon aus, dass unser Wasser zu kalkhaltig ist und habe mir daher gestern einen Wasserfilter zugelegt in der Hoffnung, dass dann mehr Pflanzen der späteren Aussaat überleben.

  • Für den es von Interesse ist, füge ich nachfolgend einen Link ein, der Auskunft über das Klima auf Madagaskar gibt, und zwar in Form von Klimadiagrammen / -tabellen.


    Im einzelnen werden über mehrere Jahrzente (1961-1990) hinweg, statistisch ermittelte Daten auf monatlicher Basis, z.B. Niederschlagsmengen, Tageshöchst-und -tiefsttemperaturen, Regen- und Sonnentage pro Monat, Luftfeuchtigkeit, Durchschnitttemperaturen, etc. dargestellt und zwar für diverse Regionen auf der Insel …. (ich hoffe, der Link funktioniert auch hier, an dieser Stelle) :


    https://www.wetterkontor.de/de…a2.asp?land=mg&stat=67009


    Beste Grüße

    Pachypod

  • Hallo Pachypod und Norberto,


    habt Ihr noch weitere Hinweise zur Pflege von madagassischen Euphorbien?


    Anzucht mit kalkarmen Wasser habe ich gelernt.


    Welches Substrat verwendet Ihr? Wo bekommt man Samen/Pflanzen?...


    Danke

    obesum

  • Hallo obesum,


    zur Beantwortung Deiner Fragen ist Norberto sicherlich der weitaus geeignetere Ansprechpartner, da er über viel größere Erfahrungen mit Euphorbien verfügt. Ich persönlich habe erst wenige Jahre Erfahrung mit dieser für mich äußerst faszinierenden Gattung und kann daher nur auf dieser Basis versuchen, Deine Fragen ansatzweise zu beantworten:


    • Gießwasser sollte aus meiner Sicht eher weich bis mittelhart sein. Ich verwende zum Gießen sowohl von Sämlingen, als auch von adulten Pflanzen ausschließlich Osmosewasser (0-20 µS) und setze diesem etwa 1,5 bis 2 ml Kakteen- oder Sukkulentendünger pro Liter Gießwasser zu, sodass die Pflanzen am Ende mit etwa 300 - 500 µS versorgt werden können. Bei größerer Hitze im Sommer sowie in Zeiten mit stärkerem Wachstum kann dieser Wert auch etwas schwanken (300 - 800 µS). Zum Vergleich: Regenwasser hat etwa 30 µS; Leitungswasser (deutsches Trinkwasser) zwischen 300 und 800 µS.
    • Das Substrat besteht bei mir aus einem Gemisch von je einem Drittel Bims / Lava / Vulkatecmaterial, mit einer Körnung von ca. 2 - 8 mm. Manchmal füge ich diesem, insbesondere auch bei Aussaaten, etwas Humus oder entkeimte Erde zu. Nur sollte man darauf achten, dass die Trauermücken keinen Zugang zur Aussaat bekommen (z.B. durch Verwenden eines sehr feinen Moskitonetzes), da diese äußerst gerne ihre Eier in feuchter Erde ablegen und die sich daraus entwickelnden Larven später großen Schaden anrichten können, bis hin zur völligen Vernichtung der Aussaat.
    • Temperatur: Adulte Pflanzen halte ich bei normaler Zimmertemperatur am Südfenster, d.h. tagsüber bei 20-25 Grad und in der Nacht bei 14 bis 18 Grad. Die Aussaaten werden in einem beheizbaren Zimmergewächshaus (60*40*25cm) "angebaut". Im Boden befindet sich ein Heizkabel und auf den Boden habe ich ganzflächig keramische Kacheln verlegt, sodass die sich darin gespeicherte Wärme weitaus länger (besonders in der Nacht) gehalten werden kann. Das Heizkabel wird durch ein Thermostat gesteuert, die Temperatur liegt in der Nacht bei 20-22 Grad und tagsüber, je nach Saatgut, bei 30-35 Grad. Die starken Temperaturschwankungen zwischen Nacht und Tag sind meines Erachtens ein wichtiger Faktor bei der Keimung.
    • Licht: Über eine Zeitschaltuhr werden 2 LED-Lichtleisten (jeweils 6500 K / 20 W) gesteuert, welche innerhalb des Gewächshauses an der Plexiglasscheibe befestigt sind. Das Wachstumfördernde Licht kann so ungefiltert und mit einem Abstand von ca. 10-15 cm direkt auf die Keimlinge, Jungpflanzen wirken und leuchtet täglich etwa 12 Stunden, während der Zeit von 8:30 bis 20:00 Uhr. Die von den Leuchten innerhalb des Gewächshauses abgestrahlte Wärme unterstützt in zusätzlicher Weise die Bodenheizung, sodass diese tagsüber kaum aktiv sein muss.
    • Die Luftfeuchte beträgt bei geöffneten Lüftungsklappen etwa 80-90%, wobei ich tagsüber darauf achte, regelmäßig den Deckel etwas zu lüften. Sauerstoff und wiederholter Frischluftaustausch verhindern die Bildung von Schimmel und befördern das Wohlbefinden der Pflanzen. Bei einem Vergleich mit dem natürlichen Habitat auf Madagaskar sind diese Werte besonders im Hinblick auf die Wachstumszeit (Dez-April) mit 76 bis 92% ziemlch realistisch.
    • Anbieter: Samen und Pflanzen sind rar und deshalb teuer. Du kannst versuchen, beispielsweise bei Uhlig Kakteen oder Kakteen Haage etwas zu bekommen, nur sind diese sehr häufig ausverkauft. Es gibt bei entsprechender Recherche im Internet auch noch andere Anbieter in Deutschland und auch im Ausland. Weitere Informationen teile ich Dir auf Wunsch via p/m mit.

    Beste Grüße

    Pachypod

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  • Adenium obesum aus der DKG Samenverteilaktion scheint recht frisch zu sein. Bereits nach einem Tag beginnen die Körner zu keimen. Ich habe sie in einem transparenten aber verschlossenen Behältern auf feuchtem Küchenpapier ausgesät und ins ZGH bei etwa 28 Grad gestellt. Photos folgen, wenn etwas mehr zu sehen ist. Ich hoffe, dass die parallel ausgesäten Dorstenia hildebrandtii auch bald zur Keimung kommen.

    Aber auch die vor einigen Wochen ausgesäten Euphorbien lophogona, Euphorbia leuconeura und Euphorbia paulianii gedeihen gut:


        


        


    Beste Grüße

    Pachypod

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