Echinopsispflege Frage an die Experten hier

Guten Abend Gast. Schön, dass Sie mal hereinschauen! Einen angenehmen Aufenthalt wünscht das "Sukkulentenforum"-Team.
  • An die Echinopsis-Experten hier im Forum:),


    Hab ein paar Fragen:
    Braucht ein Echinopsis nach der Blüte eine Art Ruhezeit, bevor der nächste Blütenschub kommt? (Bei meinem sind nach der Blüte die restlichen Knospen leider vertrocknet).
    Was kann die Ursache dafür sein, dass Knospen nicht mehr weiter wachsen und vertrocknen?
    Blühen die Pflanzen vornehmlich im Mai und später eher "im kleineren Umfang" weiter?
    Hab mehrere Ableger bekommen. Wie schnell können sie eigentlich wachsen, 1 - 2 cm im Jahr?
    Vertragen die dicht bestachelten mehr Sonne, andere wie E. subdenuta (habs hoffentlich richtig geschrieben) eher weniger?
    Und was kann der Grund sein, dass manche Echinopsen verkorken und gelb werden? Düngermangel? Hitzestau?


    liebe Grüße Jada

  • Hallo Jada,


    ich versuche dir mal zu helfen.


    Ruhezeit brauchen deine Echinopsen keine, ganz im Gegenteil, nach der Blüte brauchen sie wieder viele Nährstoffe und Wasser, so blühen sie ununterbrochen die ganze Saison mehrfach in 3-4 Schüben im Jahr durch. Die Hauptblüte ist natürlich im Frühjahr, Mai-Juni, auch manchmal noch im Juli. Danach vereinzelt.


    Dass die Knospen nichtmehr weitergewachsen sind und vertrockneten kann viele Gründe haben. Interessant wäre zu erfahren, ob sie geschützt unter Dach oder im Freien stehen. Falls es letzterer Fall ist, kann es durch Regenwetter geschehen, ich hatte früher auch immer alle Echinopsen ungeschützt im Freien, nach dem Regen sind die Knospen meist abgefallen und vertrocknet.


    Wie schnell sie wachsen ist natürlich Kulturabhängig. Bei mir wachsen die Echinopsen ca. 5-10cm im Jahr. Ich habe letztes Jahr einen kleinen, 1cm großen Ableger der GS 161 bekommen, der ist jetzt nach einem Jahr 10cm hoch und 10cm breit und hat bereits selbst mindestens schon 30 Nachkommen gehabt und vier Blüten dieses Jahr geschoben. Es kommt wie schon oft zitiert auf gute Bewässerung und Futter an! 1-2cm im Jahr finde ich schon wenig!


    Wegen dem Rest kann ich dir wenig helfen, da meine Echinopsen immer ungeschützt auf dem Südbalkon stehen, egal ob mit viel oder wenig Bedornung. Verkorkungen können durch Alter, aber natürlich auch durch Schädlinge (tierisch) hervorgerufen werden.


    Viele Grüße!
    Echinopsis

  • Hallo Echinopsis,


    Vielen Dank für deine hilfreiche, ausführliche Antwort! :) Es hat mich erstaunt zu lesen, dass deine Pflanze 9 cm im Jahr zugelegt hat. Das hätte ich nie für möglich gehalten, und dann noch 30 Kindel. Wieviel gießt du? Wieviel Dünger gibts du? Alle 2 Wochen oder öfter? Du schreibst, dass du deine ungeschützt auf dem Südbalkon stehen hast, verlieren sie dann nicht viele Knospen oder ist der Balkon eher regengeschützt?
    Meine hab ich zwischendurch mit dem Blumensprüher eingesprüht, vielleicht ist das keine so gute Idee. Ansonsten stehen meine Echninopsen draußen auf dem Fenstersims und bekommen eher einen Hauch von Regen ab, je nach Windrichtung. Bei sehr starkem Regen räume ich sie rein. Vielleicht hab ich sie auch zu oft rein- und rausgeräumt.


    lg Jada

  • Hallo Jada,


    bei meiner E. subdenudata kann ich fast jedes Jahr beobachten, dass nach der Hauptblüte einige der verbleibenden Blütenknospen vertrocknen, was ich aber insbesondere bei sehr reichlichen Blüten als ganz normal empfinde. Die Pflanze ist dann einfach zu ausgelaugt, um sämtliche Blüten auszubilden.


    Wann die Hauptblütezeit ist, hängt vom Standort, der Temperatur, Sonne usw. ab. Bei mir blüht E. subdenudata meist Mitte Juni.


    Ein jährliches Wachstum von 1 - 2 cm hat zumindest meine E. subdenudata noch nie erreicht, mehr als 0,5 cm sind da zumindest bei meiner Kulturmethode nicht drin.


    E. subdenudata verträgt übrigens volle Sonne, sofern sie im Frühjahr langsam daran gewöhnt wird.

    Gruß Markus

  • Moin Jada,
    mal etwas grundsätzliches: wenn Kakteen ins freie gestellt werden, dann während der gesamten Wachstumsphase. Soll heißen, einmal im Frühjahr raus und einmal im Herbst wieder rein.
    Sollte es längere Schlechtwetterphasen geben, so versuche die Pflanzen durch einen Regenschutz vor allzu viel Nässe zu bewahren. Ständiges raus und rein räumen stört die Pflanzen, sie kommen nie zur Ruhe und stehen immer anders zum Licht als vorher. Darüber hinaus, sollte man seinen Pflanzen ruhig einmal etwas zutrauen, die können ganz schön was vertragen! Solange im "freien" immer für Wasserabzug gesorgt ist, kann nichts passieren. Ich schließe meine Frühbeete erst, wenn die Regenperiode länger als eine Woche andauert.
    Einfach mal testen. In der freien Natur, stellt auch niemand einen Regenschutz auf, weil mal eine Schlechtwetterphase herrscht.( Dafür gibt's auch mal längere Trockenperioden).


    ciao, Tom.

    Sukkulentenfieber ist eine schwere Krankheit! Wer sich infiziert hat, ist nicht zu retten!
    We do not forgive!! We do not forget!!
    Tom

  • Jop, da muss bzw. kann ich Thomas Recht geben. Wenn es hier mal länger regnet und die Kakteen (trotz Regenschutz) ziemlich viel Wasser abbekommen, dann lass ich sie danach halt mal länger trocken stehen. Bisher haben das alle im Sommer sehr gut vertragen! Auch die sog. Empfindlichen... Solange es keine Staunässe gibt hat es halt der Wettergott so gewollt und alle haben es bisher gut vertragen. Mut und etwas Fingerspitzengefühl sind immer noch besser als ständiges rein- und rausräumen - und auch bequemer. ;)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969

  • Guten Abend Markus und Thomas,


    ... vielen Dank für eure Antworten und Anregungen! Werde versuchen, meinen Kakteen mehr "zuzutrauen". ;)
    Ist Echinopsis subdenudata eine allgemein langsam wachsendere Art?


    lg Jada

  • Hallo Jada,


    wenn es heiß ist, gieße ich zweimal die Woche, ansonsten bei Regenwetter garnicht. Kommt immer auf das Wetter an, dementsprechend bei jedem zweiten gießen kommt Dünger mit ins Wasser.


    Nur zur allgemeinen Verständlichkeit, mit dem Größenwachstum ging ich jetzt nicht von einer Echinopsis subdenudata aus, sondern von einer normalen, schnell wachsenden Echinopsis wie aus der GS Reihe z.B


    Grüße,
    Echinopsis

  • Hallo Echinopsis,


    ... interessant zu lesen, dass du jedes 2. Mal düngst. Stehen deine mineralisch, so dass sie mehr Dünger brauchen?


    lg Jada

  • Hallo Jada,


    nein die stehen humos, da ist sogar Kuhmist mit drin im Substrat, ein kleiner Tip am Rande.
    Aber viel Dünger und Wasser ist das Geheimnis, um Echinopsen am blühen und wachsen ein bisschen zu fördern. Ich mische mir im Frühjahr meinen eigenen Starterdünger, den ich selbst herstelle für Echinopsen gezielt. Das ist dann die Powerladung an Energie ;)


    Grüße,
    Echinopsis

  • Hallo Echinopsis,


    nach meiner Ansicht ist sowohl dein Substrat, als auch die Düngung viel zu üppig ausgefallen, aber die Frage ob man Kakteen nun viel, wenig oder überhaupt nicht düngen soll, wird immer wieder zu unterschiedlichen Meinungen führen. ;)

    Gruß Markus

  • Hallo ihr beiden,


    ... interessant so entgegengesetzte Meinungen zu hören! Ich nehme eine "Zwischenposition" ein und bevorzuge halbmineralisches Substrat.
    Echinopsis, und woraus besteht deine Powerladung?
    lg Jada

  • @Markus: Scheinbar mögen sie es aber, da sie unaufhörlich blühen, 90% meiner Sammlung hat schon geblüht mit mindestens drei Blüten pro Exemplar. Scheinbar mögen sie gerade das üppige Substrat. :)


    Jada: Das ist eine Eigenmischung, basierend auf Brenesselextrakten. Das hier alles zu schreiben dauert zu lange, zudem war es nicht meine Absicht, das in der Öffentlichkeit breit zu treten, ist meine eigene Mischung für Echinopsen, die ich, für meine Pflanzen abgestimmt entwickelt habe.


    Grüße,
    Echinopsis

  • Hallo echinopsis,


    ... kann ich verstehen, dass du deine Mischung nicht in der Öffentlichkeit breit treten möchtest. Toll, dass deine Pflanzen so üppig blühen. Meine Quote sind 2 Blüten. ;) Vielleicht sollte ich doch etwas mehr düngen.


    viele Grüße Jada.

  • Das ist eine Eigenmischung, basierend auf Brenesselextrakten. Das hier alles zu schreiben dauert zu lange, zudem war es nicht meine Absicht, das in der Öffentlichkeit breit zu treten, ist meine eigene Mischung für Echinopsen, die ich, für meine Pflanzen abgestimmt entwickelt habe.


    Dieses Argument kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. :huh:?(


    Ich verstehe unser gemeinsames Hobby so, dass man sich auch gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite steht und dazu gehört auch, dass man einen guten Tipp den anderen gern zur Verfügung stellt. :)


    Hättest du etwa einen Nachteil, wenn andere Mitglieder durch dein Geheimrezept ebenfalls zu üppig blühenden Echinopsen kämen?

    Gruß Markus

  • Ehrlich gesagt, versteh ich das auch nicht ganz. Ich kann mir da nur vorstellen, daß Echinopsis 2 das Mischungsverhältnis auch für sich selbst nicht so genau dokumentiert.


    (Mir gehts zumindest so..) oder verkauft E2 sein Substrat, dann machts auch noch Sinn..?!

    Alles Liebe

  • Ich hab da noch ne Theorie... aber egal.
    Aber wenn man schon mal etwas selbst zur Sprache bringt, sollte man nicht wieder einen Rückzieher machen.


    ciao
    Stefan

  • Ich weiß nicht, was der nette junge Mann empfehlen würde, ich habe einige dieser Echinopsen (rund 2500) bei mir herumstehen und sie blühen heftig und kräftig, bei folgenden Kulturbedingungen:


    1. je nach Wetterlage (nicht bei kalten regnerischen Tagen) gieße ich die Eps einmal pro Woche


    2. gedüngt werden die Pflanzen alle zwei Wochen in der Zeit von April bis Ende August mit Hakaphos-rot. Im Gegensatz zu Astrophyten und anderen Langsamwachsern vertragen Echinopsen auch normalen, stickstoffhaltigen Dünger problemlos. Der höhere Phospatanteil fördert die Blühwilligkeit.


    3. Humus hat die Eigenschaft den Dünger besser zu halten, als rein mineralisches Substrat. Dies sollte man beachten, wenn man düngt, also ggfs. bei mineralischen Substraten ein Gramm mehr dazu geben. Ansonsten ist das Substrat auch für Echinopsen egal. Generell sollte man von wenig Dünger ggfs auf mehr Dünger aufstocken, aber ganz langsam unter ständiger Beobachtung der Pflanze. Ich persönlich komme auf Grund meiner bekannten Unkrautproblematik immer mehr dazu, den Anteil des Humusanteiles weiter zu reduzieren, also (s.o.) dafür mehr zu düngen, quasi analog einer Hydrokultur im Bimserde. Humus läd Unkraut herzlichst ein.


    Die Blühleistung einer Pflanze hängt nicht nur von der Versorgung der Pflanze ab. Es gibt Hybriden, die blühen nur einmal, es gibt wie bei den Rosen Sorten, die mehrfach blühen, bis in den späten Herbst hinein, also reine Veranlagungssache. Auch ist die Blühwilligkeit abhängig von der Größe der Blüte, große Blüten fordern der Pflanze einen höheren Kraftakt ab, daher wird die Pflanze haushalten müssen.


    Geheimnisse habe ich keine, wenn es noch ne Frage gibt, gerne.


    Grüße


    Andreas


  • Dieses Argument kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. :huh: ?(


    Ich verstehe unser gemeinsames Hobby so, dass man sich auch gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite steht und dazu gehört auch, dass man einen guten Tipp den anderen gern zur Verfügung stellt. :)


    Hättest du etwa einen Nachteil, wenn andere Mitglieder durch dein Geheimrezept ebenfalls zu üppig blühenden Echinopsen kämen?

    Hallo Markus und andere,


    das ganze will/wollte ich deswegen nicht in der Öffentlichkeit breit treten, weil es dann wieder große Diskussionen darüber gibt, ob es dann wieder richtig wäre oder nicht. Es wird wieder in Frage stellt und alles in sich zerkleinert. Man denke an die Diskussionen im DKG Forum über Vitanal. Wie richtig gesagt wurde hat jeder seine eigene Substrat aber auch Düngemischung.


    Ich habe keinen Nachteil wenn andere Echinopsen bei anderen Mitglieder ebenfalls üppig blühen würde, keine Frage, nur habe ich keine Lust, dass auf meiner Düngemethode herrumgehackt wird und ausdiskutiert wird bis in den letzten Punkt. Es funktioniert bei mir, Punkt aus Ende. Da brauchen auch gewisse Leute hier nicht mit ... enden, die scheinbar noch nichtmal einen sachlichen Beitrag zu Thema machen können.


    Aber bitte, hier meine Düngeformel:


    Wie ich geschrieben habe, basiert alles auf Brennesselextrakt, ich weiche Brennesseln in Wasser ein (das wird vielleicht der ein oder andere kennen), das ganze bleibt eine Woche lang stehen. Danach ist es zu einer Art jaucheartigen Flüssigkeit geworden. In einen weiteren Eimer kommen auf 1 Liter Volumen gesehen 30% Blaukorn, 20% Thomas-Kali Mehl, 20% Blumendünger aus dem Baumarkt, der Rest wird mit Regenwasser aufgefüllt und umgerührt, bis sich alles vermengt hat. Nun werden je 1 Liter Brennesseljauche mit 1 Liter hergestelltem Düngewasser gemischt. Das ganze wird aber natürlich nicht pur gegossen, sondern es kommen auf 1 Liter Gießwasser ca. 20% der Düngeflüssigkeit. Das ganze vermischen und fertig.
    Gegossen werden damit nur Opuntien, Echinopsen und co, aber keine heiklen Arten!


    Meine Eigenmischung wie gesagt, bei mir funktioniert es hervorrangend.


    Beste Grüße,
    Daniel aka Echinopsis


    P.S: Und als Edit, ja ich verkaufe den Dünger auch, es gibt schon einige Leute die ihn in der kommenden Saison austesten wollen. ;)

  • Hallo,


    ich will mich bei der Diskussion sicher nicht groß einmischen, aber die Argumentation von Echinopsis (Daniel) ist gut nachvollziehbar. Ich erinnere mich noch an eine ähnlich Diskussion hier: Jetzt Düngen?
    Vorher seinem letzten Beitrag konnte ich auch nicht nachvollziehen, warum er erst davon schwärmt und dann ein Geheimnis daraus macht.


    Auch für mich hat Echinopsis2 Kulturmethoden, die ich kaum nachvollziehen kann - aber er hat anscheinend Erfolg damit. Solange es den Pflanzen gut geht und diese blühen ist doch alles Bestens. Schließlich geht es uns hier doch darum, unsere Erfahrungen auzutauschen und von einander zu lernen. Ob man die Erfahrungen anderer selbst anwenden will, soll jeder selbst entscheiden. Die Kulturmethoden anderer konstruktiv in Frage zu stellen ist ebenso hier erwünscht. Nur sollte man immer konstruktiv bleiben. Ironie finde ich persönlich sehr gut, aber sie kann auch leicht ganz falsch verstanden werden (oder als solche interpretiert werden obwohl es gar keine sein sollte).


    Übrigens: Manche meiner wenigen Echinopsen blühen überhaupt nicht und lediglich eine davon überzeugt jedes Jahr aufs Neue. Die Empfehlungen von Echinopsis2 werde ich dennoch nicht anwenden (oder doch?). Ich grüble immer noch, was ich wohl besser machen könnte und lese deshalb interessiert mit.


    Viele Grüße - Matthias (Shamrock)

    "Man vermeide, wenn man sich schon mit Kakteen befassen will, jede Art von Humor und Toleranz." - Glossen-Autor aculeatus in der Stachelpost 1969